INDONESIA !!!

Reisezeit: Juni / Juli 2009  |  von Fabian Schmidt

Das Krankenhaus und die Stadt

Hallo liebe Leute!

Nun bin ich also schon 9 Tage unterwegs und es ist wirklich eine Menge passiert... die erste Woche im Krankenhaus ist vorbei und hier gibts natuerlich einiges zu berichten.
Meinen Hin- und Rueckweg bestreite ich mit einem sog. Ankot, das sind kleine Busse, die hier ueberall durch die Gegend fahren. Staendig mit offener Tuer halten sie einfach dort, wo man winkt. Teilweise sind sie extrem ueberladen, so waren z.B. Heute schon 17 Leute drin, als ich eingestiegen bin. Und die Dinger sind etwas kleiner als der uebliche VW Bus. Ziemlich lustige Erfahrung. Aber man gewoehnt sich daran. Will man raus, ruft man einfach laut "kiri", was links bedeutet (Linksverkehr) und berzahlt 2500 Rupiah, was umgerechnet ca. 25 cent sind, egal wie weit der Weg war.

Das KH selbst ist auch eine Erfahrung... alle Gaenge sind im freien und muenden in die einzelnen Stationen mit Patientenbetten. Es ist ein oeffentliches KH und somit hauptsaechlich die arme Bevoelkerung dort. Aber selbst diese werden noch in 3 Klassen unterteilt, je nachdem wieviel Geld sie haben. So muss man dort sogar fuer einen Blutzuckertest oder einen Mundschutz (auch die Studenten) selbst bezahlen. Dialyse koennen sich somit logischerweise nur die wenigsten leisten. Hier uebernimmt der Staat aber einige Kosten, wenn ich das richtig verstanden habe... Allgemeine Krankenversicherung gibt es aber keine, wer kein Geld hat stirbt einfach. Wirklich traurig und bedrueckend, das mitzuerleben.
Mein Tag startet um 7 Uhr morgens mit dem morning report, wo die Studenten, die Nachdienst hatten, ihre Faelle vorstellen. Montags und Mittwochs bin ich anschliessend auf der Ambulanz der Tropenmedizin, was echt spannend ist. Die restlichen Tage schlendere ich zwischen den verschiedenen Internen Stationen herum. Wirklich zustaendig ist keiner fuer uns, was manchmal etwas muehsam ist. Aber die Studenten und Aerzte erklaeren einem sehr bereitwillig alles was man wissen will. Nur wirklich praktisch kann man hier als auslaendischer Student eher schwer arbeiten, was insbesondere daran liegt, dass man keine Moeglichkeit hat, mit den Patienten zu kommunizieren und viele einheimische Studenten da sind.

Die Krankheiten, die man hier sieht sind hauptsaechlich Dengue Fieber (oft schon haemorrhagisch), Malaria, Chukungunya, einige Herz Infarkte, viele Nierenkranke, Leberabszesse, Krebspatienten... heute hatten wir einen SLE Fall. Das interesannte daran ist aber, dass die man die Krankheitsstadien, in denen die meisten Patienten hier herkommen, in Europa kaum zu Grsicht bekommt. Somit wirklich eindrucksvoll und interessant, wenn auch bedrueckend.
Auf der Ambulanz sieht man fast ausschliesslich HIV und Dengue Fieber Patienten. Allgemein ist HIV bzw. Auch AIDS sehr verbreitet hier und Grunderkrankung bei ganz vielen anderen Sachen (Pneumonie, Candidose...)

So, genug davon!

Die Stadt gefaellt mir immer mehr. Habe mir die Woche einen chinesischen Tempel angeschaut, diverses Essen ausprobiert (sehr geil!!), war zweimal schwimmen, Einkaufen und bin einfach herumgeschlendert mit den anderen Studenten. Ich liebe es, einfach herumzuschauen und das alles auf mich wirken zu lassen. Gestern habe ich mich mit einem Petschak (so spricht man das zumindest), die Fahrraeder mit dem Sessel vorne dran, herumfahren lassen. War echt cool!
Heute war ich noch beim "Massieren". Der Massuer war ein blinder indonesischer Mann, der keinen Brocken Englisch gesprochen hat. Kommunikation war praktisch unmoeglich und es hat immer ne Zeit gedauert, bis ich kapiert hab wie ich mich jetzt hindrehen soll Ich bin noch nie so hart durchgeknetet worden sag ich euch! Ich war permanent kurz davor, loszuschreien, hab mich aber beherscht, weil ich dachte er wirds schon wissen. Als Blinder hat man evtl doch nochmal etwas mehr Gefuehl in den Haenden. Naja, war dann zwischendrin schon mal ganz entspannend. Aber mein Fazit ist, dass selbst ein blinder indonesischer Masseur nicht bersonders talentiert sein muss ...

Leider sind die Tage hier nicht besonders lang, da um kurz nach 5 schon immer die Sonne wieder untergeht. Ein Grund mehr, den Tag schon um 6 Uhr morgans zu starten.

In der Familie fuehle ich mich nach wie vor sehr wohl, alle sind sehr bemueht und ich habe mich an das Leben dort gewoehnt. Auch wenns heute Huehnerfuesse und Huehnereingeweide zum Fruehstueck gab. War mir dann doch zu viel... aber ich werds probieren wenn ich gleich heimkomme.

Morgen und uebermorgen haben wir Ausfluege gebucht. Morgen gehts zu einer Tofu Farm * lol *,
zur flowers village, dann zu einem ziemlich schoenen Wasserfall und zu irgendwelchen Hotspring - water swimming pools. Klingt alles wirklich gut und ich bin schon sehr gespannt.
Der Trip uebermorgen beginnt um halb 2 Uhr morgens und geht zum Mount Bromo, ein Vulkan. Wir werden uns den |Sonnenaufgang dort anschauen, anschliessend mit dem Pferd zum Vulkan reiten und dann zum Krater gehen. Auch das wird bestimmt ein cooles Erlebniss! Fotos gibts natuerlich in ein paar Tagen

Yeah, das waers mal wieder derweil! Lassts euch gut gehen.
Euer Fabi

© Fabian Schmidt, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Wochen Famulatur 3 Wochen Reisen und Chillen!
Details:
Aufbruch: 10.06.2009
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 27.07.2009
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Fabian Schmidt berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.