Argentinien - Ab in den Süden

Reisezeit: September / Oktober 2009  |  von Doro Klein

Gletscher, Wale, Pinguine und last but not least Feuerland

Buenos Aires oder Capital Federal

Der berühmte Schriftsteller Jose Luis Borges soll gesagt haben: Argentinier sind Italiener, die spanisch sprechen und gerne Engländer wären. Dem stimme ich zu, nur hat er die Franzosen vergessen.

Ein Mix aus diesen Kulturen hat Buenos Aires ergeben. Lebensfroh, quirrlig, laut, aber auch melancholisch und leise. Strassenzüge voller wunderbarer Häuser aus dem 19. Jh., im französischen Stil erbaut, von Platanen gesäumt.

Buenos Aires ist ein 13 Mio-Moloch, mal kolonial, mal modern, mal ärmlich, mal elegant. Wir besichtigen Boca, Recoleta, gehen auf einen Antiquitätenmarkt in San Telmo. Puerto Madero lädt zur Pause ein. Die Straße 9 de Julio mit ihren 20 Fahrspuren treibt zur Eile, trödeln ist hier nicht angesagt.

Am Plaza de Mayo steigen wir in die U-Bahn Linie A und sind hingerissen. Das muss wohl die älteste U-Bahn der Welt sein. Die Linie A ist ein absolutes Highlight. Ebenfalls ein Muss ist die Banco de la Nacion am Plaza de Mayo. So haben Banken also früher mal ausgesehen...

Die Fußgängerzone - Straße Florida - lädt zum Bummeln ein, ein Laden reiht sich an den nächsten, es gibt nichts, was es nicht gibt!

Der Engländer im Argentinier macht sich an der Bushaltestelle bemerkbar. Die Schlange ist schnurgerade. Argentinier lieben Schlangestehen und bilden immer ordentlich eine Reihe.

Die Kaffeehäuser brauchen keinen Vergleich scheuen, sind prächtig und im schönsten Jugendstil erhalten. Beim Stadtbummel halten wir zwischendurch immer wieder auf einen Cortado (Espresso mit Schuss Milch) oder Submarino (heiße Milch, in der ein Schokoriegel versenkt wird) an. Dazu ein Media Luna (kleines Hörnchen, süß oder salzig) und wir sind gestärkt für die nächste Runde.

Abends essen wir unser erstes Steak, was soll ich sagen, es sucht seinesgleichen! Sowohl im Geschmack, als auch in der Größe. Dazu gibts Salat und halb Kartoffelpüree/halb Kürbispüree. Nicht zu vergessen der hervorragende Rotwein, wir testen den Cabernet Sauvignon von Latitud 33 und sind begeistert. Das war sicher nicht unser letzter.

Zum Abschluss gabs einen Limoncello aufs Haus, der muss selbstgemacht gewesen sein. Selten einen besseren getrunken. Gegessen haben wir übrigens im El Establo in der Straße Paraguay, schräg links ggü. unserem Hotel, dem Astoria.

Cafe Las Violetas, wir genehmigen uns Cortados und extrem! leckere Petit Fours

Cafe Las Violetas, wir genehmigen uns Cortados und extrem! leckere Petit Fours

Cafe Tortoni

Cafe Tortoni

im Cafe Tortoni überkommt uns der Appetit auf Schinkentoast und Cidre, zum Abschluss gibts noch einen Submarino

im Cafe Tortoni überkommt uns der Appetit auf Schinkentoast und Cidre, zum Abschluss gibts noch einen Submarino

Des Argentiniers liebstes Kind ist - natürlich neben Fußball - seine Parillada. Unmengen von Fleisch und Würsten vom offenen Holzgrill, mit Kartoffeln jeder Art, Salat oder Weissbrot. Dazu eine Flasche guter Rotwein oder eine Literflasche Quilmes (einheimisches Bier, sehr gut).

Die Restaurants füllen sich erst nach 22 Uhr, gegessen wird bis tief in die Nacht.

Die Postres und Kuchen sind verfuehrerisch gut, an Zucker und Fett wird nicht gespart. Wir werden süchtig nach Flan casero.

Parillada

Parillada

Die beiden Qualifikationsspiele für die WM 2010 (Argentinien : Peru und Argentinien : Uruguay) haben wir in Gaststätten miterlebt. Die Wogen schlagen dann sehr hoch, hier hört der Spaß auf. Diego Maradona ist superschick gestylt, kaut vor Aufregung auf seinen Nägeln und wirft sich nach dem entscheidenden Tor gegen Peru auf das Spielfeld. Der Torschuetze - Herr Palermo - wurde am naechsten Tag in allen Zeitungen San Palermo getitelt.

Wir bekommen auch mit, dass Argentinien 2010 als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse vertreten ist.

© Doro Klein, 2009
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 20.09.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 13.10.2009
Reiseziele: Argentinien
Der Autor
 
Doro Klein berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.