¡hola catira! - ein halbes Jahr Venezuela

Reisezeit: November 2005 - April 2006  |  von Micha R.

Organisation - ganz schön verwirrend

"AAAHHH ...wie ist das mit dem Kindergeld? ...Einschreiben? ...Versicherung? ...Spanisch lernen, JA - aber wie und wo? ...Mit Visum oder ohne? ...Und wieso ist es so kompliziert einen billigen Flug zu finden...?"

Zwar habe ich schon vor meinen Abiturprüfungen mit der Informationsbeschaffung begonnen, aber wie man ein paar Zeilen über dieser gut erkennen sollte, war ich reichlich überfordert.
Die eigentliche Organisation begann daher im Juni, als ich zumindest das Abi überstanden hatte.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich allerdings den ersten Spanischkurs, der sich terminlich mit der Abiturvorbereitung überschnitten hat, schon geschmissen. Vorher war ich mir sicher, dass ich das alles gleichzeitig schaffen würde. Trugschluss! Zum einen war der Kurs nicht so effektiv wie ich ihn mir vorgestellt hatte, was meine Motivation auf ein Minimum herabsetzte, wodurch wiederum die Effektivität weiter herabgesetzt wurde und meine schon auf ein Minimum reduzierte Motivation noch weiter schwinden ließ, was wiederum...ein Teufelskreis. Und noch dazu wollte ich gleichzeitig Spanisch UND fürs Abi lernen, das war wirklich unüberlegt. Da habe ich dann auf gut Deutsch "drauf geschissen", sowohl auf fehlende Spanischkenntnisse, als auch auf den schon bezahlten Kurs der Volkshochschule.

Anfang Juni habe ich dann meinen Flug gebucht. Ein Schnäppchen. Jahresticket der Lufthansa: 730€ inklusive aller Gebühren:
01.11.2005: Münster - Frankfurt - Caracas
30.04.2006: Caracas - Frankfurt - Münster
Wakyia Tours, mein nettes Reisbüro, hat mir empfohlen den Rückflugtermin schon vorher festzulegen, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Umbuchen kostet bei der Lufthansa 75$ und es geht täglich eine Maschine von Caracas nach Frankfurt.

Ich hab dann nachträglich auch die Reiserücktrittsversicherung, die mir von Wakyia Tours angeboten wurde, gebucht. Ich weiß, dass viele Traveller sagen, dass diese Versicherungen völlig überflüssig und nur Geldabzocke sind, ich kann das nicht beurteilen. Aber so konnte ich mir zumindest einreden, dass ich das Geld zurückbekommen würde. Und meine Eltern fühlten sich glaube ich auch wohler.

Zwischenzeitlich musste ich noch für die lokale Tageszeitung ein Interview geben, was der stellvertretende Schulleiter Paul Wöste angeleiert hatte und passend zu dem Tag meiner Abiturentlassung und des Abiballs am 01.07.2005 fand ich morgens einen relativ großen Bericht mit Foto in der Zeitung... "Durchgestartet auf dem Dauerlauf durch das Leben" - am liebsten wäre ich im Erdboden versunken.

Bis September habe ich meine Zeit dann mit - ja mit was eigentlich verbracht? Ich kann mich erinnern, dass der eingekehrte Sommer mit seinen Festivals und anderen Festen ein großes Motivationsloch im Bezug auf die Organisation aufgerissen hat.
Dann jedoch habe ich mit dem venezolanischen Generalkonsulat in Hamburg gesprochen um mich über die Visabestimmungen zu informieren. Mein Gesprächspartner war allerdings eher unmotiviert oder gelangweilt oder einfach nur inkompetent. Das einzige was er mir zu sagen wusste war, dass das mit dem Visum kompliziert sei und ich mich Vorort in Venezuela drum kümmern sollte.
So habe ich mich letztlich dazu entschieden ohne Visum einzureisen und dann meinen geplanten Perubesuch auf den Ablauf der 90 Tage Aufenthalt, die jedem Touristen gewährt werden, zu legen.

Für Versicherungsangelegenheiten habe ich mir die Hilfe meines Onkels, der für eine der gesetzlichen Krankenkassen arbeitet, geholt. Dieser hat dann wieder einen Freund beauftragt, der sich speziell mit Auslandskrankenversicherungen auskennt und dieser wiederum hat mich dann beraten und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Viktoria-Versicherungen die für mich und mein Vorhaben sinnvollste Lösung ist.

In Sachen Impfungen sollte man sich schon frühzeitig informieren, da einige Impfungen mit einem gewissen Abstand zueinander gemacht werden müssen. Aber die Hausärzte können einen so genannten "persönlichen Impfplan" mit einem Computerprogramm erstellen, auf dem dann anhand des Abreisetermins die Impftermine festgelegt werden.
Falls nötig sollte man die Standardimpfungen auffrischen, bei mir war das zum Beispiel die DTP-Kombinatonsimpfung (Diphtherie-Tetanus-Polio).
Außerdem sollte man die Antikörper gegen Hepatitis A und B nachschauen lassen und die Impfungen gegebenenfalls auffrischen, was aber sehr teuer ist.
Weiterhin habe ich mich gegen Typhus und Gelbfieber impfen lassen. Beides nicht so teuer. Aber Achtung, wer eine Eiweißallergie hat, kann sich nicht gegen Gelbfieber impfen lassen und die Impfung kann nur beim Gesundheitsamt von einem bestimmten Arzt vorgenommen werden. Für Venezuela ist es auch nicht zwingend notwendig.

Außerdem habe ich noch einen internationalen Führerschein beantragt, jedoch nur um festzustellen, dass ich mich bei venezolanischen Verkehrsverhältnissen sowie nicht traue zu fahren.

© Micha R., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein halbes Jahr habe ich in Venezuela, zunächst in Caracas, später in San Carlos (Cojedes) gelebt und dort in der “Escuela Industrial Tecninca ‘Padre Dehon’ “ in San Carlos gearbeitet, wofür mir die Dehonianos (Herz-Jesu-Priester) im Gegenzug Unterkunft und Verpflegung gewährt haben… PS: Dies ist übrigens die Überarbeitung meines ersten Live-Reiseberichts. Die erste Version gleicht eher einem verwirrten und verwirrenden Reisetagebuch, als einem Bericht.
Details:
Aufbruch: 01.11.2005
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.04.2006
Reiseziele: Venezuela
Peru
Der Autor
 
Micha R. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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