Rajasthan und noch ein wenig mehr von Indien.....

Reisezeit: Februar / März 2012  |  von Esther und Hardy

Agra

Auf dem Weg nach Agra, haben wir uns noch "Galta" angesehen, ein kleines Pilgerzentrum wegen des heiligen Wassers, das es hier gibt. Der Ort liegt recht romantisch am Ende eines kleinen Tals. Hier haben sich auch einige Affen angesiedelt, da sie von Besuchern gefüttert werden.
Wir haben gesehen, wie sich Frauen im unteren Wasserbecken gewaschen haben. Vorher wurden von ihnen einige Münzen ins Wasser geworfen, die aber kurz danach ein Junge mit Magneten am Seil wieder herausgefischt hat. Ob das so gewollt ist, haben wir stark bezweifelt. Rund um das obere Becken Affenkot, Papier und anderer Müll, auch im Wasser - ich glaube, wir würden uns darin nicht waschen, egal ob heiliges Nass oder nicht.

Bestimmt 30 km vor Agra fing es an, hunderte von Menschen, es wurden immer mehr, die uns auf der anderen Seite zu Fuß entgegen kamen. Pilger, die ab heute unterwegs sind, einen Tempel des Gottes Hanuman (Affengott) in ca. 150 km Entfernung zu besuchen, um dort zu beten. In Abständen große Zeltunterstände, die für sie kostenlos Getränke, Essen und Ruheplätze anbieten. Dazwischen aus Riesenboxen laute Musik, unvorstellbar, der Verkehr hat sich gestaut. Eine Fahrspur voller Menschen, die andere Hälfte mußte sich der Autoverkehr teilen. Militärfahrzeuge haben schwächelnde Pilger aufgenommen, auch mal ein Krankenwagen dazwischen, wenn es noch schlimmer wurde.

Galta

Galta

Im Hintergrund der Junge mit dem Magnet

Im Hintergrund der Junge mit dem Magnet

Pilger auf dem Weg

Pilger auf dem Weg

Irgendwann sind wir dann doch in Agra angekommen. Diesmal im "Ganga Ratan" eingecheckt, ein Stadthotel, unser Zimmer zwar frisch renoviert, das Bad leider recht abgewohnt. Aber das Hotel liegt nahe beim West-Eingang zum Taj, ist auch von Vorteil. Die Stadt ist nichts Besonderes, sehr viel Verkehr, außer dem Fort und dem Taj Mahal wenig Sehenswertes. Die schönsten Forts haben wir, glaube ich, inzwischen auch fast alle gesehen. Das "Rote Fort" hier in Agra, ist nur zum Teil für Touristen geöffnet, im Rest ist das Militär und ein Gefängnis, einen Besuch lassen wir daher aus.

Heute hatten wir noch Zeit, vor Sonnenuntergang die Grabstätte "Itmad-ud-Daulah" der Schwiegereltern des damaligen Kaisers anzusehen, sehr schöne Einlegearbeiten, liegt auch direkt am Yamuna River. Bei Sonnenuntergang waren wir auf der Flußseite hinter dem Taj Mahal, ist schon ein imponierendes Bauwerk, das wir uns morgen sehr früh richtig ansehen werden.

Der Sonnenaufgang am Taj Mahal fand heute ohne uns statt, eigentlich wollten wir richtig früh aufstehen und ohne Frühstück los, aber es hat nicht ganz geklappt, als wir wach wurden, war es schon ein wenig zu spät. Also sind wir erst einmal frühstücken gegangen, mit Blick auf das kleine Buffet. Links zu Deko ein hohler breiter Holzpfosten, auf einmal kamen sie raus, kleine flinke Cockroachs, die die über die Wand liefen. Als die Bedienung in Tischnähe kam, haben wir auf die kleinen Tierchen gedeutet. Er schnell hin, hat eine mit der Hand erschlagen, der Rest war durch sein Klopfen auf den Holzpfosten so erschrocken, dass sie wirklich für einige Minuten verschwunden blieben. Für den Angestellten war die Angelegenheit damit erledigt.

Zu Fuß war es vom Hotel nur eine viertel Stunde bis zum West-Gate. Auch hier Menschen über Menschen, wir hatten gehofft, das seit gestern alle als Pilger unterwegs wären und die Stadt verlassen hätten, aber weit gefehlt.

Der Eintritt ist recht teuer, 750 Rs, Inder sind mit 20 Rs dabei. Im Eintrittspreis für Fremde sind noch eine Flasche Wasser und ein paar Schuhschoner enthalten, die man überziehen muß, wenn man die obere Terrasse des Taj betritt. Für die Inder kostet allerdings die Toilette 2 Rs, für Ausländer ist auch das bereits im Eintrittspreis enthalten. Hineingegangen wird getrennt, Inder und Touristen, dann alle noch einmal gesondert nach Geschlechtern, zuletzt durch die Sicherheitsschranke inkl. Abtasten. Man darf eigentlich nur einen Fotoapparat, Geld und Papiere mit hinein nehmen. Selbst Nahrung, Kugelschreiber oder Taschenlampen sind verboten.

Aber irgendwann ist man endlich auf dem Gelände, und es ist wirklich wunderschön und sehr gepflegt. Der weiße Marmorbau überstrahlt alles. Die Terrasse ist 100 x 100 m groß, darüber erhebt sich der Grabbau und dann in der Mitte die zwiebelförmige Kuppel bis 74 m in die Höhe. Richtig eng wirds noch einmal, wenn man die Sarkophage in der Mitte anschauen möchte, da wird man rein und wieder heraus geschoben und kann gerade mal einen Blick darauf erhaschen.

Was kamen da noch für Menschenmassen, als wir am Ausgang waren - gut dass wir vormittags hier waren, das haben wir am Ende unserer Besichtigung gedacht.

Itmad-ud-Daulah

Itmad-ud-Daulah

Das alles sind ganz feine Einlegearbeiten

Das alles sind ganz feine Einlegearbeiten

Taj Mahal bei Sonnenuntergang

Taj Mahal bei Sonnenuntergang

© Esther und Hardy, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es zieht uns auch dieses Mal erneut Richtung Asien, aber nicht allzu lange und nicht ganz so weit wie bei unseren letzten Fernreisen. Wir machen zunächst eine Tour durch den indischen Bundesstaat Rajasthan. Das Taj Mahal in Agra steht ebenfalls noch auf dem Plan sowie Varanasi mit den Toten-Verbrennungs-Ghats.
Details:
Aufbruch: 27.02.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 26.03.2012
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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