SouthEastAsia ... little satisfied pea MONI goes on ...

Reisezeit: Dezember 2011 - Januar 2012  |  von Moni Rinner

Laos ... incredible, unique AND surprises :)

Vientiane ... Flaschenpost ...

Hätte ich meine Route von der anderen Seite her bestritten, hätte ich mir selbst die eine odere andere Flaschenpost schreiben können. Nach Kratie (Kambodscha), meiner Nähe zum Mekongdelta (HCMC, Vietnam), vor Luang Prabang und dem Grenzübergang bei Huay Xai (Laos) finde ich mich nach einem sehr kurzen, luxuriösen Flug mit Laosairlines in Vientiane wieder. Laos, ein so armes Land (wie mir immer wieder erzählt wird) besitzt eine ausgesprochen feine Fluggesellschaft! Die Ankunft, sprich die Abhandlung des Visas on Arrival und der Transfer mit Taxis vom Flughafen in die Stadt, ist bestens organisiert, kein Handeln, kein Streiten, alles klar geregelt ... und auch friss oder sirb
Vientiane ist wirklich eine kleine verschlafene Hauptstadt. Es ist recht schwer abends noch ein Guesthouse zu finden. Etwas außerhalb der Touristenmeile komme ich, gemeinsam mit einer Gruppe von anderen Touris, die ebensowenig Glück hatten unter.
Touristenmeile ... es ziehen sich ein paar Kaffees, Lokale und Guesthouses die Straßen entlang, nichts scheint überfüllt zu sein und die Menge teilt sich gut auf .
Die Zimmerpreise sind ähnlich wie in Vietnam und ich gewöhne mich jetzt schlussendlich daran, dass ich nicht mehr in Indien bin, dafür gönne ich mir den Luxus , mich bei Menschen nieder zu lassen, die mir sympathisch sind.
Die Zeit vertreibe ich mir mit den Mekong entlang joggen (armes Laos: Väter warten mit ihren Söhnen und deren niegelnagelneuen Fußballschuhen auf das Training, andere stehen am Flussufer und lassen das eine (kleine) oder das andere (große) Modelflugzeug starten), borge mir ein Rad aus und schau mir die Umgebung, Tempel und mit Zufall den Localmarket an (was die Laoten alles essen! sehr sehr spannend!).

Erstaunt bin ich über die Fitnessgeräte, die im Park stehen. Gut, kennt man ja von anderen Städten, aber diese hier werden wirklich genutzt. Alt und jung sportelt hier im Freien im Park. Der Höhepunkt ist wohl die gemeinsame Aerobikstunde, die mit Soundsystem und zwei Trainerinnen auf einer Bühne bei Sonnenuntergang abgehalten wird . Genial!
Beim Spazieren gehen, bleibe ich in einem Tempel hängen, weil ich von einem jungen Mönch angesprochen werde. Wir erzählen und erklären uns gegenseitig sehr viel. Er über sich und sein Land, ich über mich und mein Land, wir finden viele Gemeinsamkeiten und nach dem beinahe "fleckenfreien" Bild der Swamis in Indien, beruhigt mich seine Aussage "We monks, we are just human too!" sehr. Beim Verabschieden ist uns beiden unklar, wer denn jetzt der Lehrer von wem war, und bedanken uns grinsend für das schöne Gespräch.
In Laos verbringen viele Jugendliche und junge Männer eine Zeit im Kloster. Mir wird im Laufe der Zeit noch unterschiedliches erzählt. Manche sagen, es gehört zum Erwachsenwerden dazu, jeder muss einmal ins Kloster. Andere bestätigen dies, sagen aber sie machten dies sehr berechnend, nur um eine gute Schulbildung, die sie sich anders nicht leisten könnten, zu bekommen, auch wenn sie für diese Zeit Buddhisten werden müssen. Wiederum andere sagen, sie wollten und würden dies eben genau aus diesem Grund nicht machen. In Laos gibt es einige Minoritys, die an ihre Spirits glauben und sich dies und ihre Rituale nicht nehmen lassen (... Fortsetzung folgt).
Es gäbe hier sicher noch mehr zu tun: Museen, Massagen, Buddha Park etc. Ich genieße meinen ruhigen Aufenthalt, lasse ihn in einer Bar abseits, mit lokaler Live-Musik ausklingen und und bekomme zum ersten mal nach Indien wirklich scharf serviert! (allerdings sicher nicht vegetarisch ... aber na gut ... alles kann man wohl nicht haben!)

... am Mekong ...

... am Mekong ...

... einer der unzähligen Tempel ...

... einer der unzähligen Tempel ...

... iiiiiiiiiiiii ...

... iiiiiiiiiiiii ...

... süß ...

... süß ...

... alles glänzt ...

... alles glänzt ...

... sporteln am Abend  ...

... sporteln am Abend ...

Luang Prabang... two sides of one coin

Mit dem Nachtbus geht es auf in Richtung Luang Prabang. Autsch! 372 Kilometer in zwölf Stunden mit mindestens 372.000 gefühlten Schlaglöchern. Die Stoßdämpfer dürften auch schon lange ihren Geist aufgegeben haben und so fühle ich mich bald wie in einer Achterbahn. Es werden à la Flyniki Speibsackerln verteilt und wirklich, sie werden gebraucht. Die Geruchsentwicklung im Bus ist nicht die beste. Entweder die Klimanlage ist dermaßen kalt, dass die Leute bitten, sie auszuschalten, oder es stinkt. Sofern ich endlich einschlafe, werde ich entweder vom Geruch oder noch besser von lauter laotischer und thailändischer Discomusik der Crew geweckt. Die Österreicherinnen an Board hegen die Vermutung, sie wollen uns erinnern, dass wir nur in einem Nachtbus sitzen, aber nicht mit einem Sleeper unterwegs sind, geschlafen wird also woanders (gut, aufgrund der vielen Schlaglöcher ist SCHLAFEN ohnehin eine Illusion!). Aber immerhin, wir fahren im VIP Bus, bekommen Feuchttücher, etwas zu trinken und einen Mitternachtsnudelsuppensnack .

Den Stop in Vangvieng lasse ich aus. Es wäre landschaftlich sicher ein Traum gewesen. Vangvieng ist die Partyhochburg und bin im Moment weder auf Partys im großen Stil noch auf Laoten, die tagtäglich mit dieser Art von Fremden zu kämpfen haben, aus. Man kann dies sicher auch alles umgehen, machen auch noch genug andere Reisende , ich habe aber das Gefühl, meine Reise zieht mich eher Richtung Norden und ich werde auch den Bootstrip über Pakpeng zur Grenze umgehen und weiterhin die holprigen Straßen genießen .

Mit ausreichend Verspätung kommen wir also genau rechtzeitig in Luang Prabang an. Ich schlender mit dem gesamten Gepäck über den Morgenmarkt und bin sofort hier zu Hause . Die Guesthouses haben geöffnet, die ersten Menschen checken aus und nach etwas Suchen lasse ich mich bei einer Lady, die mich an den lachenden Buddha von Da Lat erinnert, nieder. Sie werde ich im Laufe der Zeit wohl noch sehr sehr lieb gewinnen und sie mich .

Ich versuche mir günstige Ausflüge zu organisieren und verlasse das Tourioffice "Jewel Travel" (wirklich nette Jungs!) mit zwei Tickets.
Am nächsten Tag gehe ich also Klettern und am darauf folgenden Tag darf ich dann ein bisschen Zeit mit Elephanten verbringen.

Klettern ... nicht viele aber für mich tolle Routen, mit einem sehr netten und hilfreichen, gut kletternden Guide! Herrliche Aussicht, gutes Essen und An- und Abreise mit dem Boot. Und heiß!!! Schon fast zu heiß!!!

Benjamina Blümchen ... ... ach ... ich grinse immer noch im Kreis! Ich habe erst Angst, dass dies ein übliches Elephantenreiten wird. Unsere kleine Gruppe an Touris landet in einem Familienbetrieb, die zwei Elefanten besitzen. Diese sind schon etwas älter, müssen nicht mehr arbeiten, es sei denn, man bezeichnet das was sie hier tun als ihre Arbeit.
Ich darf mir aussuchen was ich machen möchte und entscheide mich, etwas den Fluss entlang zu reiten, sitze dabei die meiste Zeit wie sonst der Elefantenführer auf dem Nacken des riesigen Tieres, anschließend natürlich meine alte um die 50jährige Dame zu duschen (wobei eher sie mich auf Trab hält und mich immer wieder untertaucht) und dann noch zu füttern. Ein sehr sehr schöner Tag und etwas (ne, sehr melancholisch) verlasse ich die Elefantenfarm. Ich kann meine Reise sehr gut allein genießen, an manchen Tagen, wie auch an diesem hätte ich doch ganz gern zwei Herrschaften, wobei ja noch lieber den jüngeren :p dabei gehabt .

Am Nachmittag bleibt mir noch Zeit, zu einem der Wasserfälle zu fahren (die Offices bieten das meist in Kombi mit anderen Dingen zu irren Preisen an, die Tuktukfahrer im Vergleich dazu spottbillig , dort ein kurzes kühles Bad im herrlich blauen Wasser zu nehmen.

Die Umgebung von Luang Prabang lädt zum Radfahren ein, also fahre ich mit dem Mountainbike zur mit hunderten von Buddhas bestückten Höhle bei Pak Ou. Die Höhle selbst ist nicht allzu groß und man ist schnell durch. Mich hält, als ich zurückfahren will, eine Horde von Kindern auf. Ich parke ja mein Rad nicht immer am Parkplatz, weil dafür muss wieder und wieder extra gezahlt werden, also dafür dass die Wächter auf ein angekettetes Rad aufpassen! Die Kinder hatten es entdeckt und bewunderten es offensichtlich. Die großen dürfen alleine eine Runde fahren, die kleinen begleite ich und wir haben eine Menge Spaß. Ich verabschiede mich schon dreimal und immer heißt es von neuem "excuuuuuuuuuse me, miiiiiiiiiisss, babyyyyyyy again!" . Ich bin echt schlecht im Nein-Sagen, wenn mich derart große, braune Kulleraugen ansehen! Ein langer, schöner und anstrengender Ausflug.

Daher muss ich mir am Abend ja noch eine Lao-Massage gönnen (Thai-Massage , wobei die Masseurin, ich glaube, auf Grund ihrer Tätigkeit von Mo bis So und wegen der Masse an Touristen, die hier durchziehen, etwas gelangweilt wirkt) und falle wirklich tot und sehr zufrieden ins Bett.

Soweit zur ersten Seite der Madaille . Ein sehr ruhiges, friedliches, nur am Nightmarket bis dato überfülltes (gut, zum Sonnenuntergang den Phu Si hochzuspazieren empfielt sich sicher auch nur, wenn man Scheuklappen tägt ) Luang Prabang, mit sehr schönen Tempelanlagen, toller Umgebung und freundlichen Menschen.
Die andere Seite bedrückt mich. Als ich selbst die Stufen des Phu Sis hochsteige, erwartet mich ein Moment, den ich erst als sehr schön und dann als abstoßend empfinde. Ich plaudere mit ein paar Jugendlichen Mönchen (mache aber keine Photos, auch wenn die Szene ein herrliches Bild ergeben hätte) als andere Touristen auf uns zu stürmen, nicht fragen und das Geräusch der Auslöser sämtlicher Digitalkameras die Ruhe wirklich stört. Die Mönche drehen sich demonstrativ um, doch das ist jenen Touristen (soll ich mich jetzt dazu zählen oder nicht?) egal. Foto um Foto wird geschossen, bis die Jungs von dannen ziehen. Sie haben ohnehin einen Englischkurs und wollen lernen.

An einem Morgen stehe auch ich sehr früh auf (KALUNAA und KHAWP JAI fürs Aufwecken , um das morgendliche Ritual der Mönche des Gaben Einsammelns zu beobachten. Sie machen sich jeden Tag auf den Weg um ihre "Speisekörbe" für den Vormittag zu füllen. Gegessen wird bis ca. 12:00 Uhr, danach gibts nur noch Wasser . Ich habe mich natürlich wieder einmal nicht erkundigt, wo ich denn genau hin muss, folge dann einer Truppe von Mönchen und stehe abseits. Es passiert nicht viel und ich denke mir, das war's jetzt aber nicht, oder? Eine Touristin erklärt mir, sie steht hier abseits, weil es weiter oben an der Straße zugeht. Ich wandere dann doch hinauf, weil dort auch der Markt ist und bin geschockt. Einheimische stehen, sitzen und knien mit ihren Körben auf der Straße, Mönche spazieren vorbei, oder besser gesagt, versuchen vorbei zu spazieren und Reis, Gemüse, Früchte etc. einzusammeln. Hunderte von Touristen, die sich zwischen den Einheimischen niederlassen, vor ihnen stehen, den Mönchen nachrennen, um das beste Foto der Szene und Nahaufnahmen zu bekommen, haben sich hier breit gemacht. Blitzlichter erhellen die Morgendämmerung und die Stimmung ist nicht gerade umwerfend.
Mir wird später auf meiner Reise erzählt, dass es in Luang Prabang, dem spirituellen Zentrum Laos, wirklich schon zum Problem wurde. Viele Einheimische vermieten ihre Häuser an Touristen und ziehen selbst aufs Land. Es gibt somit immer weniger Menschen, die das Tempeldasein unterstützen und die Mönche selbst sehen sich von dieser Situation bedrängt und verlassen die Ortschaft. Was bleibt über? Luang Prabang ist für seine Tempel, seine Mönche und Ausflugsziele berühmt. Viele Menschen sind vom Tourismus abhängig und haben sich ihr Leben auf dieser Grundlage aufgebaut. Fallen diese beiden Attracktionen weg, bleibt wahrscheinlich nicht viel über, dass Menschen hier her lockt, es sei denn, Luang Prabang wird zu einer weitern Partymeile gemacht. Die Anfänge sind bereits zu spüren. Wie auch in Vangvieng (hier halt offiziell auf der Speisekarte), dem Amsterdam Laos, verkaufen die Tuktukdriver wahrscheinlich Massenweise diverses Happy-Zubehör. Tourismus, ein zweischneidiges Schwert ... viele Menschen verdienen gut damit, viele Menschen (wie auch ich) genießen es, und viel wird damit zerstört. Immer wieder sagen mir Touristen, sie ziehen ruhigere Gegenden vor (ich ja auch) und machen sich auf in Richtung Norden, weil dort das Laos noch unberührt ist. Es gibt Dörfer, die so sind wie vor zig Jahren, ohne Strom, ohne Autos, ohne ohne ohne. Viele beglagen sich, vor fünf Jahren war es noch anders ... doch keiner sieht, dass es ja eigentlich wir sind, mit unserer Forderung, gemütliche Transportmittel, ein sauberes Zimmer, eine warme Dusche und kaltes Bier zu haben, die viel von dem vernichten, was wir sehen wollen. Es ist doch klar, das Menschen, wenn sie in Kontakt mit diversen Luxusgütern wie Strom, Fernsehen, dichten Häusern während der Regenzeit etc. kommen, das auch eventuell wollen. Wir machen uns auf, um "alte", natürlichere Zeiten zu sehen, die machen sich auf, um das, was wir als Fortschritt bezeichnen, für ihren Alltag zu bekommen.

In Laos wird schöner Weise auch gegen das Aufgeben des Eigenen zu Gunsten des Luxus der anderen angekämpft. Ecotourismus, kleine Touristengruppen, Do- and Don't-Listen, Homestays etc. versuchen dem Massentourismus entgegenzuhalten. Mit welchem Erfolg werden wir sehen ... good luck!

... morgens am Markt ...

... morgens am Markt ...

... hehe, lecker  ...

... hehe, lecker ...

... wieder am Mekong  ...

... wieder am Mekong ...

... Gebetsutensilien ...

... Gebetsutensilien ...

... hm ...

... hm ...

... beim Klettern ...

... beim Klettern ...

... Pak Ou ...

... Pak Ou ...

...  ...

... ...

...

...

... und noch mehr baden, im kühlen blauen Nass ...

... und noch mehr baden, im kühlen blauen Nass ...

... die Mönche, die sich durch die Touris kämpfen ...

... die Mönche, die sich durch die Touris kämpfen ...

Nong Khiaw ... und doch nicht mehr weiter ...

Ich beschließe meine Weiterreise mit dem Bus anzutreten, etwas Geld zu sparen und mich erst später in ein Boot zu setzen. Es ist schwer zu sagen, welche der beiden Varianten die spannendere ist. Ich bekomme oft zu hören, dass die Bootsfahrt einmalig ist, flussaufwärts, Limestoneberge, grüne Hänge, Kinder am Fluss etc. Mit dem Auto erlebt man kurvige Straßen, Schlaglöcher, einen zu Späßen aufgelegten Fahrer, der immer wieder Einheimische einsteigen lässt und Extrageld verdient, kleine Dörfer, arbeitende Menschen, nackte Kinder, ebenso grüne Berge und Hänge und das Wasser von der Ferne.

In Nong Khiaw angekommen quartiere ich mich erst in einem günstigen Guesthaus ein und genieße die kühle, frische Luft in diesem wirklich wunderschönen Tal, laufe und spaziere durch die Gegend. Ja, hier könnt ich länger bleiben und tue ich auch. Ich suche mir ein wirklich feines Zimmer, eine Coconuthütte (nicht viel teurer als das andere in einem mehr oder weniger als Homestay angelegten Guesthouse und gucke in der Hängematte liegend auf die grüne, oft mit Nebel durchzogene Umgebung.

Ich versuche zwar einen Bootstripp zu organisieren (ach, die Welt ist so klein, da steht doch grad ein pensionierter Professor, der seinerzeit in Völkermakrt mit Herrn Papa (nicht direkt, oder doch?) zusammengearbeitet hat), es ist aber unmöglich in einem Tag von Nong Khiaw nach Muang Noi (ein verschlafenes nur mit dem Boot zu erreichendes Nest, Strom von 6 p.m. bis 10 p.m.) und wieder zurück zu kommen. Mein Zimmer wollte ich aber nicht aufgeben und zu dem machte sich die Frage in meinem Kopf breit, ob ich denn wirklich überall hin muss, sprich in jedes im Moment noch fast unberührte Kuhdorf, damit ich das richtige Laos sehe, dass so gesehen ohnehin nicht mehr existiert. Nein, muss ich nicht, mir gefällt es hier in meinem Nest, es ist nicht so touristisch, weil die meisten Leute auf der Durchreise sind und somit wirklich ruhig.

Viel zu tun gibt es nicht. Es gibt zwei Höhlen, in denen die Menschen im Krieg Unterschlupf gefunden haben. Der Weg zu einer davon ist wie aus dem Bilderbuch, Reisfelder, Palmen, Bambus, Jungle ... die Höhle selbst betrete ich nur ... ähhhhm ... ein bisschen . Allein hätte mich da kaum etwas reingebracht .
Die umliegenden Hügel laden zum Trekking ein und ich habe Glück und es kommt eine kleine feine Truppe zusammen. Auf recht steilen und rutschigen Wegen geht es auf in Richtung Gipfel. Mit den Höhenmetern ändert sich die Landschaft und wir wechseln von wildem Gestrüp zu Wald, Bambushainen, Jungel mit gigantischen Bäumen und Lianen bis zu kargem Fels an der Spitze (ich taufe den Berg Klein-Niue, obwohl ich der kleinen Insel sehr nahe kommen werde, glaub ich kaum, dass ich es wirklich schaffe hinzufliegen und nur eine Woche in diesem Paradis zu sein, wäre echt schade ... irgendwann ... ).

Falang-Sein ... In Laos, nein besser gesagt, hier am Land, sind Touristen Falang ... Ausländer, ja logisch, oder? Interessant ist, dass mit Falang eigentlich Franzosen assoziiert werden und aber alle die nicht Asiaten sind, sind automatisch Falang ... es wird kein Unterschied gemacht. Wenn ich am Localmarkt einkaufe, wenn ich laufen gehe, wenn ich irgendwohin abseits spaziere ... ständig höre ich Kinder und Erwachsene grinsend das Wort Falang benutzen ... ich werde aber nie gefragt, woher ich bin was mir ja ganz recht ist, nach der ganzen bisherigen Fragerei. Ein Engländer, der sich hier nieder gelassen hat und viele Voluntiers, die hier unterrichten, versuchen den Menschen beizubringen, dass die Welt nicht nur aus Laos und Ehemalige-Kolonie-BesucherInnen besteht. "Langsam, langsam" erzählt Pete, dem man ansieht, dass es nicht immer leicht ist, hier auf korrektem Wege, mit allen notwendigen Papieren etc. zu leben.

... Dorfleben ...

... Dorfleben ...

...  ...

... ...

... beim Laufen ...

... beim Laufen ...

... Rocky & Me ...

... Rocky & Me ...

...

...

... getrocknetes Riverweed ...

... getrocknetes Riverweed ...

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...

... Riverweed in progress ...

... Riverweed in progress ...

... ach meine Trauminsel ... aber hier ein Traumgipfel

... ach meine Trauminsel ... aber hier ein Traumgipfel

... und ne Traumaussicht

... und ne Traumaussicht

Luang Namtha ... mittendrin statt nur dabei :D

Um nach Luang Namtha zu kommen, muss ich erst einen Van nach Oudomxay nehmen. Die Fahrt ist die schlaglochintensivste Tour ever. Der Fahrer hätte wie bei einer Wüstensafari aufs Dach klopfen sollen, um unsere Köpfe und Pobacken zu schonen .
Von Oudomxay gehts mit dem Localbus weiter. Wir sind zu dritt und haben Glück, der Bus fahrt in den nächsten fünf Minuten. Tja, daher ist er auch schon voll, aber kein Problem, wir bekommen Extraplätze und es werden Plastikhocker in den Gang gestellt und da die Straße ziemlich neu ist, war das kein Problem .

Luang Namtha ist ein genauso verschlafenes Örtchen wie Nong Khiaw, nur ein bisschen infrastrukturell ausgebauter. Man kann herrlich mit dem Rad durch die Gegend fahren, laufen gehen, das eine oder andere Trekking machen, Kajaken, sich ein paar Minorities in Laos ansehen etc. (entweder alles als geführte Tour, oder so manches auch im Alleingang).
Die Trekkingpreise hängen natürlich immer von der Gruppengröße ab und es klappt leider nicht, mich bei anderen anzuschließen, macht aber nichts, ich habe ohnehin noch nicht alles von der Umgebung gesehen. Also werden meine Hauptverkehrsmittel meine beiden Füße und eines der günstigen Mountainbikes.
Ich gucke mir ein paar Tempel, die abgelegenen Teile des Städtchens und viele viele trockene, nasse, braune, grüne und von der Sonne orange bestrahlte Reisfelder an .

Auf meinem Weg zu einem Wasserfall (der an sich gar nicht erwähnenswert ist) fahre ich durch eines der Minority-Dörfer. Ich habe nicht damit gerechnet bzw. hatte mich gar nicht schlau gemacht, daher bin ich umso mehr erfreut, als ich die echten Locals in ihren traditionellen Kleidern durch die Gegend spazieren und arbeiten sehe. Ich traue mich erst nicht, Fotos zu machen, sehe dann aber eine Touristin im Hof, wie sie ein Bild nach dem anderen schießt und für die Frauen scheint das o.k. zu sein. Ich geselle mich dazu und frage, ob ich auch ein Foto machen darf. Naja, allzurecht ist es ihnen nicht, also lass ich es bei zwei, drei Schnappschüssen gut sein und spiele lieber mit den Kindern bzw. sehe den Frauen bei der Arbeit zu. Ich frage mich, was denn im Haus los ist, ständig dröhnen Trommeln und Klänge hinter der verschlossenen Tür hervor. Die Französin erzählt mir, ihr Mann sei drinnen, eine Frau sei schwer krank und er versucht herauszufinden, was zu tun ist. Die Gesänge sind eine Zeremonie, um die Geister zu beschwören und der Frau Heilung zu bringen. Ihr wäre lieber, sie würden auf ihre Village-Tour verzichten und die Frau auf ihre Kosten ins Krankenhaus bringen. Als ihr Mann endlich herauskommt, zeigt er mir ein Foto der kranken Frau. Auch ich stehe ja nicht sonderlich auf Schulmedizin, aber ihr Bein sieht wirklich antibiotikumsreif aus ... Meiner Meinung nach ist es die Entscheidung der Familie was sie mit der Frau machen und sie willigen tatsächlich ein, sie sofort ins Krankenhaus bringen zu lassen. Ich drücke dem Familienoberhaupt ein paar meiner restlichen Dollar in die Hand und sage ihm, er soll es für Medizin verwenden. Die Franzosen fahren mit der Frau und dem Laoten im Van ab und ich mach mich auf den Weg zum Wasserfall (habe ich schon erwähnt, dass der wirklich nicht sehenswert war, obwohl er überall angepriesen wird? ). Als ich zurück komme, parkt auch der Van wieder ein. Gutes Timing. Die Frau ist versorgt und muss im Krankenhaus bleiben. Der Laote scheint sichtlich erleichtert. Die Franzosen und ich bekommen Geschenke und ich wollte eigentlich los, doch ... tja, laotischer Gastfreundlichkeit kann ich nicht entkommen. Wir werden eingeladen das Haus zu betreten. Dort wartet ein Mittagessen und eine Flasche Selbstgebrannter auf uns. Autsch, wie komme ich da wieder raus? Keine Chance, schon steht das erste Schnappsglas vor mir und ich muss ... da gibt's kein erklären. Mein französischer Freund ist nachsichtig mit mir und ich darf ihm immer die Hälfte von meinem Glas in seines kippen, "ich muss ja noch Radfahren!!!" . Das Haus selbst ist sehr einfach: Erdboden, Feuerstelle, Hängematten, ein paar Schränke und selbst gebastelte Verstaumöglichkeiten, viel mehr sehe ich auf Grund der Dunkelheit nicht. Licht kommt nur von der Türe rein. Die Männer machen immer noch ihr Ritual und besingen die Geister, rauchen dazu ihre Pfeife und werfen mit Reis um sich. Die Frauen kümmern sich um die Arbeit und um die Kinder. Sehr einfach , doch es gibt Elektrizität, nur wird die anscheinend nicht dazu verwendent, um sich das Leben arbeitstechnisch leichter zu machen. Nein! An der hinteren Wand steht ein ziemlich großer Flatscreen und er steht nicht nur dort, er strahlt ein einwandfreies über einen Sateliten empfangenes Programm aus . Es ist herrlich, diese Mischung aus Tradition mit Modernität live, mittendrin statt nur dabei, ohne Touritour, erleben zu dürfen.

Und nach dem ich ja nicht mehr damit gerechnet habe und meine Dollar anders investiert habe, läuft mir Kajaken über den Weg ... freue mich, will ich, mache ich ...
Früh morgends gehts auf einem auf einen Pickup gestellten Korbstuhl mit zwei anderen Mädels los zum Fluss, wir verbringen den ganzen Tag am kühlen Nass, können uns erst einpaddeln, sehen uns dann ein Minoritydorf an, paddeln dann weiter (ich muss dann mit einem der Mädels Platz tauschen, der Guide fürchtet, sie würden sonst die schnellen Passagen nicht schaffen ) und obwohl der Fluss kaum Wasser führt, wird er zum Abendteuer. Eines der Boote hat zu wenig Luft und unser Guide bleibt doch tatsächlich auf einem Felsen hängen. Wir steuern gerade wegs auf das quergestellte Boot zu und krachen hinein. Tom versucht zu retten was zu retten ist, erst kentern wir, dann sie . So schnell kann keiner von uns schauen, wie schnell Boot, Paddel, Flipflops durch die Gegend schwimmen. Ich halte fest was ich festhalten kann, die anderen jungen Frauen tun das leider nicht ("sonst hätte ich mir weh getan" war die Ausrede von einer), und so kämpfen Tom und ich, bis wir alles wieder beisammen haben. Dennoch lachen wir die ganze Zeit. Jeder von uns kommt mit ein paar blauen Flecken davon. Die restliche Fahrt führt uns durch Bambuswälder und Jungle, an Dörfern vorbei, vorbei an Fischern und planschenden Kindern. Der Wald strahlt vom Dunst bläulich und ich wünschte, ich hätte eine wasserdichte Kamera (also wenn ich jemals zum Amazonas komme ... mein Geburtstag und Weihnachten kommen bestimmt .

Ansonsten merke ich, ich bin müde. Ich war viel unterwegs, habe viel in kurzer Zeit gesehen und genossen. Ich brauch Urlaub vom Urlaub . Ich genieße die Ruhe in meinem Zimmer, verzieh mich abends gerne hinter ein Buch, den Fernseher (wow, Leonardo de Caprio laotisch sprechend, füllt das Abendprogramm mit vielen Grinsern) und Internet.
Ich bin jetzt zwei Tage länger hier als gedacht. Also verzichte ich auf Chiang Rai (tja, den verrückten weißen Tempel muss ich mir dann wohl ein ander mal ansehen) und buche einen Bus zur Grenze und dann direkt nach Chiang Mai, ich will es einfach haben, mich zurücklehnen und von der vorbeiziehenden Landschaft berieseln lassen.

... Einöde außerhalb des Dorfes ...

... Einöde außerhalb des Dorfes ...

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... ich hab den Namen schon wieder vergessen ... eine Truppe von Locallocalfrauen bei der Arbeit ...

... ich hab den Namen schon wieder vergessen ... eine Truppe von Locallocalfrauen bei der Arbeit ...

... und das war im Haus ... HAHA ...

... und das war im Haus ... HAHA ...

... der Ort ist berühmt für seine komischen Fahrzeuge ... und die waren echt seltsam ...

... der Ort ist berühmt für seine komischen Fahrzeuge ... und die waren echt seltsam ...

... jaja ... die alten Leut ...

... jaja ... die alten Leut ...

... najo ...

... najo ...

... faule SAU ...

... faule SAU ...

... das war noch vorm Kentern ... alles ruhig und friedlich ...

... das war noch vorm Kentern ... alles ruhig und friedlich ...

© Moni Rinner, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auch in Südostasien ist alles offen, meine Ideen wurden in Indien mehrmals in den Boden gestampft, bis ich meinen Weg wieder gefunden habe ... sprich die einzige Konstante ist die Unkonstante ...
Details:
Aufbruch: 26.12.2011
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 26.01.2012
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Singapur
Der Autor
 
Moni Rinner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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