Rucksacktour durch Indien

Reisezeit: Februar - Mai 2012  |  von Stephanie Meyer

Andaman Islands: Long Island

Jeden zweiten Tag kann man von Havelock nach Long Island (195 Rs) fahren. Das Faehrticket zu kriegen war fuer mich gar kein Problem, nach 20min Schlange stehen hielt ich es in den Haenden. Muss an meinem Talent fuer Menschenschlangen liegen. Ein anderer stand schon 2 Stunden als ich kam und als ich ging, hatten sie gerade das letzte Ticket fuer seine Faehre verkauft... trotzdem war er dann noch so freundlich mich mit seinem Scooter zurueck zu fahren.
Tipp fuer das Ferry Office Havelock: Die machen dort selten puenktlich auf aber immer puenktlich zu. Vor Oeffnung stehen da schon Menschenmassen, deswegen ist es besser, so ca. 1,5 Stunden vor Schliessung (12 Uhr) hinzugehen. Die Inder, die einen aus der eigenen Schlange vertreiben wollen und auf die Ladys queue verweisen, nicht ernst nehmen, es gibt keine. Hier sind Ellenbogen gefragt.

Die Faehre noch Long Island hatte natuerlich Verspaetung... also hab ich am Ferry Office herum gesessen und dabei zwei liebe Hippies kennen gelernt, Karin und Christopher. Die Abfahrt der Faehre haette ich trotzdem fast verpasst, denn es hat uns ja keiner was gesagt als die Faehre endlich da war. Hier zahlten sich die 10 Rs Trinkgeld, die ich dem Rikschahfahrer gegeben hatte aus, denn als der mich sitzen gesehen hat, hat er mich aus meinem Tran aufgeweckt und mir gesagt, dass meine Faehre jetzt gleich abfaehrt und mit den Waechtern am Tor zum Kai diskutiert bis diese und die umgebende Menschenmasse uns drei schnell durchgelassen haben. Aber nichts mit zur Faehre rennen. Erst mal: Passport, Visa, Permit. Es muss doch alles seine Ordnung haben, auch wenn man abreist.

Die Faehre haben wir dann noch bekommen.

Nun aber zu meinem naechsten Ziel: Long Island

Hier ist erst mal Kondition gefragt, auf Long Island fahren keine Rikschas ( gut -eine hab ich mal auf dem Kricketfeld stehen sehen) und man muss sein Gepaeck tragen. Erst mal natuerlich zum registration office. Passport, Visa, Permit. Nach 15-20min Marsch ueber die Insel bin ich dann bei der Unterkunft angekommen. Die heisst Blue Planet und es gibt dort auch bloss die eine. Es gibt Zimmer fuer 1500, 1000 und 350 (Gemeinschaftsbad) und sie haben noch einen angeschlossenen Zeltplatz (300 Rs). Es ist da total sauber und die Leute sind super lieb und hilfsbereit, ich kann es nur empfehlen.
Wie in jeder Unterkunft hiess es auch dort: Passport, Visa, Permit.

Die Insulaner sind total freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit, es gibt so gut wie gar keinen Verkehr, hier kann man wirklich traumhaft relaxen. Es gibt Betonpfade quer ueber die Inseln und ueberall sind Pfeile in Blau, Gruen, Gelb und Rot. Blau vom Hafen zum Blue Planet, Gelb zum naechsten Strand, Rot zum Lalaji Beach und Gruen ins Dorf. Gut fuer Leute wie mich, die wenig Orientierungssinn haben.
Der Strand mit den gelben Pfeilen ist in 5 min erreichbar. Hier hat man meistens auch seine Ruhe, denn es gibt ja kaum Touris hier. Zum Lalaji Strand muss man 1, 5 Stunden laufen, erst durch Farmland und dann durch den Dschungel. Da ist der Pfad dann nicht mehr markiert ausser mit aufgehaengten Flipflops und anderem Muell. Manchmal ist man dann sogar ueber Muell froh, weil man dann weiss, dass man noch richtig ist. Im Zweifelsfall nimmt man immer den am meisten ausgetretenen Pfad und dann kommt man nach ca. 1 h an einem kleinen Strandabschnitt an, der sehr felsig ist aber prima zum Schnorcheln geeignet. Hier habe ich noch am meisten lebende Korallen gesehen. Wenn man dann noch eine halbe Stunde weiterlaeuft, kommt man zum eigentlichen Lalaji Beach. Da sind viele schoene Kokospalmen, also liegen auch Kokosnuesse herum, lecker. Leider gibts da auch Sandfliegen, das sind wirklich schreckliche Biester.

Der Rueckweg war dann spannend, den ich und ein paar andere sind ihn einfach zu spaet angetreten. 17:10 und es daemmerte schon. Also sind wir durch den Dschungel gewetzt, denn es hatte natuerlich auch keiner seine Taschenlampe eingepackt. Mit dem letzten Sonnenstrahl sind wir aus dem Dschungel rausgekommen. Puh...
Ich habe auch einen Ausflug zur Merk Bay gemacht. Die gehoert zur Insel North Passage Island. Man kann mit einem motorsierten Dunghi hinfahren, das dauert so 30-45 min. Es wurden sogar Rettungswesten eingepackt, ich war beeindruckt. Ich zaehlte die Rettungswesten und es waren nur 3... wir waren 3 Leute und 2 Personen "Bootsbesatzung". Indien eben.... und natuerlich braucht man fuer das alles ein permit, der aufmerksame Leser, hat es sich sicher schon gedacht. Die Bucht ist traumhaft schoen, das schnorcheln super und die Insel ist unbewohnt bis auf zwei dort stationierte Regierungsbeamte. Sie hatten auch schon einen Haufen Muell um ihre Huetten herum, die schmeissen einfach alles in die Landschaft, dafuer aber Solarzellen auf einem Haus,w as ganz sicher nicht regendicht ist und halb zerfallen ist und einen ersten Wurf suesser Hundebabys von der Groesse von Zwergkaninchen. Sie essen gern Kokosnuesse und die findet man hier an den Straenden leicht und wenn nicht schleagt man sie von den Baeumen runter. Die freundlichen Beamten haben sie dann mit der Machete aufgemacht zum trinken und spaeter zum essen.
Zum Thema Hunde muss man sagen, dass es ueberall wo ich bisher war ein Hundeproblem gibt, total viele Streuner, um die sich keiner kuemmert und nun wird wohl auch North Passage Island dazu gehoeren.

Info Long Island: Internet nur manchmal da und dann extrem langsam, einziges Netz mit Empfang: BSNL. Man kann aber das Festnetztelefon vom Blue Planet benutzen fuer Landline-Anrufe, sonst muss man um das Handy eines der Bewohner oder Angestellten bitten, was auch kein Problem ist und dann kann man ja ruhig ein kleines Trinkgeld geben.

© Stephanie Meyer, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Februar bringt mich der Flieger nach Chennai, in mein großes Abenteuer. Die ersten zwei Monate werde ich auf jeden Fall in Südindien verbringen aber alles ist spontan und noch nich geplant.
Details:
Aufbruch: 05.02.2012
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Mai 2012
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stephanie Meyer berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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