11 Wochen Südostasien - tausche Uni gegen Rucksack

Reisezeit: Januar - April 2013  |  von Andreas B aus Ndby

Bangkok

So, mal ein erstes Update was bisher so los war.
Wir sprechen hier vom Zeitraum 28.1. bis 4.2.2013, is ja vielleicht doch relevant da das Ganze hier ja live, oder zumindest halt relativ zeitnah entsteht (heisst wenn ich Zeit hab und mich körperlich sowie geistig dazu in der Lage fühle. Obwohl das mit dem geistig wohl eher nicht so wichtig ist, geschrieben wird wies bzw. was mir grad einfällt und alles dann nochmal durchlesen um das ganze auf Grammatik oder Rechtschreibung zu prüfen werd ich sowieso nicht. Unter Umständen könnte auch der ein oder andere Fäkalausdruck zu finden sein, obwohl ich mich bemühe das zu vermeiden ). Deswegen versuch ich das Ganze auch ziemlich kompakt zu halten, hab nämlich auch noch Wichtigeres zu tun, wie beispielsweis jetzt gerade am Pool rumhängen

Also, ab dafür:

Flug, Umsteigen in Dubai und Einreisekram am Flughafen von Bangkok alles reibungslos gelaufen, also wirklich auch für komplette Nullinger einfachst zu bewältigen.

Mit dem Taxi also erstmal in Bangkoks Altstadt, Nähe Khao San Road, wo alle Touristen absteigen die keinen Plan haben und/oder wie in meinem Fall gar keinen Plan haben wollen. Die Khao San galt und gilt immer noch so als der Hauptanlaufpunkt für Backpacker in Thailand, leider hat sich das Ganze aber ziemlich krass in die Richtung white trash und Ballermann entwickelt. Kenn ich schon, hab ich oft genug mitgemacht, aber muss ich nicht mehr haben.
Sofort und pausenlos wird man dann auch natürlich belagert ob man nicht vielleicht irgendwas will. Ein Tuk Tuk (=Rollerrikscha), bevorzugt in den Rotlichtbezirk Patpong zu nem Ping Pong Match, etwas kaufen, sich einen Anzug machen lassen, sich in ihrer Cocktailbar niederlassen, einen (ziemlich gut) gefälschten Ausweis, etwas kaufen, etwas spenden, ein Zimmer, ein Tuktuk oder vielleicht doch auch sogar etwas kaufen. Oder halt n Tuktuk. Geben tuts da jedenfalls alles. Sau nervig, aber das ist nunmal deren Job (und bestimmt kein besonders angenehmer), und glaubt es mir, die haben jeden Euro nötig, von daher muss man das halt einfach über sich ergehen lassen und einfach lächelnd den Kopf schütteln, dann passt das schon.

Wesentlich cooler sind meiner Meinung nach die umliegenden Straßen und auch die so in Richtung des Chao Phraya Flusses, dort ist es dann doch etwas entspannter. Dort war ich dann auch an den Abenden mit anderen Backpackern am Start, was essen (sehr gut), was trinken (sehr stark), Geschichten austauschen, was man halt so macht in Bars.

Nachmittags (und ja, sogar auch VORMITTAGS ) stand natürlich das obligatorische Sightseeing auf dem Plan. Wat Phra Kaew und Golden Palace sind einfach nur riesengroß, unglaublich detailreich und unglaublich golden, und schon n ziemlicher Kulturschock wenn man vorher noch nie n Tempel aus der Nähe gesehen hat. Also wirklich Respekt vor die Maurers damals bzw heute, man sieht schon immer wieder Leute die rumsitzen und mit Pinseln und andrem Werkzeug dafür sorgen dass das auch in Zukunft noch aussieht wie geleckt.
Irgendwie nehmen die Thais ihren Buddhismus allgemein ziemlich ernst. Oder sind irgendwie stolz drauf. Oder is halt besser in der Gesellschaft verwurzelt als bei uns die Religion, keine Ahnung, wahrscheinlich ne Kombination aus allem. Hier ist n Mönch halt auch was total alltägliches, ich glaub auch sogar dass von jedem Thai erwartet wird dass er mal ne Zeit lang als Mönch lebt wenn ich mich nicht täusche. Egal, auf jeden Fall gehn die halt echt ziemlich ab auf das Ganze, genau so wie auf ihren König, der aber wohl wirklich nicht der schlechteste ist, und das ist schon auch ok so. Den lying Buddha und den standing Buddha hab ich natülich auch noch angeschaut, genau so wie den Wat Arun auf der andren Seite des Flusses (mein persönlicher Favorit, sieht von weitem aus wie Granit, is aber aus unzähligen Mosaiksteinchen zusammengebastelt, schon ne aufwändige Arbeit bei 80 m Höhe). Genauer beschreiben werd ich hier die Attraktionen eher nicht, weil ich da keinen Bock drauf hab und das ja sowieso auch alles bei Google zu finden ist. Lad aber auch eh noch n paar Bilder hoch, mal schauen welche ich euch da rauspick Fotografieren tu ich übrigens echt unglaublich viel, schon komisch wenn man bedenkt dass ich das sonst nie gemacht hab.

Der Fluss hier, der ungefähr so breit ist wie die Donau bei Herzogau (damit sich das der gemeine Reiseinteressierte, der diesen Bericht zufällig bei Google gefunden hat das besser vorstellen kann) , ist ne gute Orientierungshilfe, ein super Verkehrsweg (Expressboote 4 life) und ziemlich dreckig und versifft, auch wenn das die Einheimischen nicht davon abhält drin zu baden oder zu fischen. Wahrscheinlich ist das aber auch nicht so ganz freiwillig so, sondern liegt wohl eher daran, dass sie für Alternativen keine Kohle haben. Passend dazu liegt auch ne fette Nebelwand aka Smog über der Stadt, der echt ziemlich nervt.
Überhaupt ist der Gegensatz von vollkommen dekadenten Tempeln auf der einen Seite und komplett abgefuckten Baracken 200 Meter weiter schon ziemlich krass. Gut zu sehen besonders wenn man sich einfach mal in ein Expressboot sitzt und den Fluss mal etwas auf- und abfährt, was ne super Alternative zu den völlig überteuerten Toristenrundfahrten ist. Aber Touristen sind hier einfach mal die so gut wie einzige Einnahmequelle, und so wird natürlich gemolken bis die Kuh aus den Latschen kippt.
Folglich, wenn man sich nicht pausenlos das Geld aus der Täsch ziehen lassen will, muss man halt n bisschen misstrauisch sein bzw wird man automatisch, wenn dich ein ach so netter Thai anspricht, fragt woher du kommst, was du machen willst usw. Ist nämlich alles Bullshit, und wahrscheinlich finden die in Wirklichkeit deine Schuhe gar nicht so toll wie sie sagen, im Endeffekt gehts denen nur drum dir ne Tuk Tuk Fahrt anzudrehen, die entweder völlig überteuert ist oder bei der noch n kurzer Zwischenstopp beim Schneider oder Juwelier eingelegt wírd. Steht in jedem Reiseführer, steht in jedem Reisebericht, ist ne altbekannte Nummer und wusste ich auch schon bevor ich hier her kam. Also stand ich an meinem ersten Tag nach ungefähr 2 Stunden das erste Mal in so einem Schneidergeschäft. Na ja, läuft halt einfach so, unerfahren, naiv, immer an das Gute im Menschen glaubend, gejetlägt und ziemlich dumm. Aber was solls, zumindest konnte ich der Versuchung widerstehen mich sofort neu einkleiden zu lassen und im Endeffekt warens dann halt 2 Freibier dort für 20 min belabern lassen. Passt scho also

National Museum war ich auch, der deutsche Führer (Museumsrundgangsführer, um Missverständnissen vorzubeugen ) ist echt nett und engagiert und man merkt schon dass er Ahnung hat und ihn das auch selbst interessiert (er macht das übrigens freiwillig und daher ist die Führung kostenlos, vielleicht sammelt er am Schluss aber auch Trinkgeld ein, keine Ahnung, war nicht so lang dabei . Leider ist die Tour durch das riesige Museum aber nicht nur gratis, sondern meiner Meinung nach auch ziemlich umsonst, außer man ist wirklich auf thailändischer Geschichte hängengeblieben oder so. Ich hab mich jedenfalls nach 2 1/2 Stunden Gelaber (und das war erst ca 1/4 des Museums) aus der Gruppe entfernt und den Rest des Museums in etwas schnellerem Tempo auf eigene Faust angeschaut. Haben schon n paar coole Sachen dort, stinkt aber natürlich im Gegensatz zu den Tempeln schon zíemlich ab und würd ich mir nicht nochmal geben. Ah ja, noch so n Tempel ist der Golden Mount (keine Ahnung wie der auf Thai heisst, lässt sich bei Interesse aber bestimmt leicht ergoogeln), man geht zwar ganz schön Treppen hoch bis man dann da ist, aber das ist es eigentlich schon wert, zumindest hat man von dort oben nämlich nen schönen Ausblick über Bangkok.

Nach ein paar Tagen bis ich dann raus aus der Altstadt und umgezogen in den moderneren Teil Bangkoks und hab mich nahe der Sukhumvit Road niedergelassen. Ist nämlich kürzer und daher stressloser zum Bahnhof. Hier gibt es im Gegensatz zur Altstadt, wo eben Tuk Tuks, Taxis oder die gute alte Kniescheibenzündung die hauptsächlichen Fortbewegunsmittel darstellen, auch eine Metro und den echt ziemlich coolen Skytrain, der über die normalen Straßen hinweg fährt und einen ziemlich schnell von A nach B bringt. Da es auch nur 2 Linien gibt muss man auch nicht gerade Raketenwissenschaftler sein um sich damit zurechtzufinden.

Allgemein laufen in dem Teil der Stadt die Uhren komplett anders als dort wo ich vorher war. Alles ist moderner , geschäftsmäßiger, größer, schneller, obwohl man auch hier, vor allem entlang der S Bahn Gleise schon auch noch die Baracken der weniger Privilegierten findet. Apropos Baracken, nochmal zurück zur Altstadt und kleiner Tip am Rande: Wenn man sich in ner Gegend, wo es keine andere Touristen gibt, dafür aber nur Gassen, oder besser Gässchen bei ner Breite von nem guten Meter, die alle gleich aussehen, und man nicht mehr weiß wo oben, unten, links und rechts ist, kann Google Maps wirklich sowas sein wie ein Leuchtturm früher für Typen wie den alten Sindbad. An dieser Stelle also ein fettes Merci an Larry Page, an den Erfinder von Smartphones und an den Typen in der Khao San der mir die thailändische SIM Karte angedreht hat.

Aber back to Siam/Sukhumvit Road Gegend:
Riesige Hochhäuser, riesige Einkaufszentren (vor allem am Siam Square, übrigens auch mit einem riesen Aquarium mit Rochen und nem Hai usw. werd ich mir dann wohl kurz vorm Heimflug geben, mal schauen wie dann die Reisekasse noch aussieht). Was aber leider auch riesig dort ist ist die Ansammlung von Sextouristen und deren potentieller "Girlfriends" (= Nutten, und viele davon sind wohl auch mehr boy als girl), die in den Sois (=kleinere Straßen), die von der Sukhumvit abgehen, rumhängen. Na ja, gesehen habs ichs mal, und glücklicherweise findet man doch auch die ein oder andere normale Bar ohne käufliche Liebe, dafür aber mit ziemlich trinkfreudigen Engländern, Italienerinnen, nem Iren und nem Schweden. Und nem Schwaben (das war der bei dem ich mich am härtesten getan hab ihn zu verstehen .

Der nächste Tag begann und fand ausschließlich also verkatert im Bett statt. An dieser Stelle ein sakrisches Dankeschön an die edle Spenderin des Netbooks, mit Lammbock und Human Traffic gammelt es sich halt einfach doch besser als mit Cartoons auf thai.
Abends dann ab mit dem Taxi zum Bahnhof, wo dann der Zug nach Chiang Mai um 22:00 Uhr abfuhr. Vorher noch kurz zu KFC, stilecht halt.
Zum Thema Züge: Wirklich sehr empfehlenswert, aber leider verdammt schnell ausgebucht, besonders die Schlafwagons, also frühzeitig um Tickets bemühen. Ist mittlerweile auch absolut stressfrei übers Internet möglich. Weil die Betten, die dann am Tag zu gepolsterten Bänken transformiert werden, also wirklich bequem sind, ist es auch kein Problem dass man dann statt wie angegeben um 13:05 erst um 16:00 in Chiang Mai ankommt, wo jetzt also dann erstmal der Norden Thailands unsicher gemacht wird.
In diesem Sinne, bleibt sauber und bis demnächst.

Khao San Road

Khao San Road

Khao San Road

Khao San Road

Wat Phra Kaew

Wat Phra Kaew

Tempel mit Smaragd Buddha

Tempel mit Smaragd Buddha

immer noch Wat Phra Kaew

immer noch Wat Phra Kaew

Lying Buddha im Wat Pho (46x15m)

Lying Buddha im Wat Pho (46x15m)

Wat Arun

Wat Arun

Wat Arun Detail

Wat Arun Detail

am Chao Phraya

am Chao Phraya

Express Boat auf dem Chao Phraya

Express Boat auf dem Chao Phraya

Sukhumvit Road Soi 4

Sukhumvit Road Soi 4

Seitlich Sukhumvit Road

Seitlich Sukhumvit Road

Skytrain

Skytrain

Siam Square Gegend

Siam Square Gegend

© Andreas B aus Ndby, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Studium abgeschlossen --> erstmal dem bayerischen Winter entfliehen und was erleben. 11 Wochen mit dem Rucksack durch Südostasien. Die grobe Route im Kopf sieht Bangkok - Nordthailand - Laos - Kambodscha - Vietnam - Südthailand vor, aber erstens kommt ja sowieso alles anders und zweitens... na ja, der Spruch dürfte bekannt sein. In diesem Sinne: Sitzts eich her, samma mehr :)
Details:
Aufbruch: 28.01.2013
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 17.04.2013
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Der Autor
 
Andreas B aus Ndby berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.