fränk. Schweiz - im Land der Burgen, Höhlen, Felsen und Täler

Reisezeit: September 2013  |  von Herbert S.

3 Burgen - Rabenstein, Rabeneck und Zwernitz

Burg Rabenstein

Die Burg Rabenstein liegt auf einem 60m hohen Felsen über dem Ailsbachtal. Sie wurde wahrscheinlich Ende des 12. Jh. von den Edelfreien von Waischenfeld erbaut. Die Burg wurde mehrmals zerstört u.a. durch einen Brand im Jahre 1635. Die heutige Bausubstanz stammt aus 1829/30. Nach den letzten adeligen Besitzern, den Grafen Schönborn, wurde das Gemäuer komplett renoviert und in ein Hotel umgewandelt.

Den Eintritt von 4€ kann man sich jedoch getrost sparen, denn die Inneneinrichtung entspricht der eines Hotels. (vgl. einige Bilder) - und nur um von der Terrasse ins Ailsbachtal zu schauen lohnt den Aufwand auch nicht.


Burg Rabeneck gilt als Schwesterburg zu Rabenstein. Sie ist heute in Privatbesitz und kann gemietet werden; als wir vorfahren, ist zwar das Tor offen, aber wir können nicht hinein, da heute dort eine Hochzeit gefeiert wird.

Burg Rabeneck hoch über der Rabenecker Mühle

Burg Rabeneck hoch über der Rabenecker Mühle

die zur Burg gehörende Kapelle

die zur Burg gehörende Kapelle


Die auf einem schmalen Dolomitfelsen thronende Burg Zwernitz wurde im Jahr 1156 als Stammsitz der Walpoten erstmals urkundlich erwähnt. Um 1300 wurde sie Amtssitz der Burggrafen von Nürnberg und später der Kulmbacher bzw. Bayreuther Markgrafen. Vom Bergfried, von dem sich ein weiter Blick über den Naturpark Fränkische Schweiz bietet, konnten Rauchsignale über ein System von Beobachtungstürmen (Warten) bis zur Plassenburg in Kulmbach weitergeleitet werden. Von der spätromanischen Burg haben sich größere Teile erhalten, die man an den typischen Buckelquadern erkennt. In den 1740-er Jahren ließ Markgraf Friedrich im Zuge der Anlage des Felsengartens Sanspareil auch die Burg wieder instand setzen.

im Burginneren

im Burginneren

interessanter Kugelschnäpper aus dem 16. Jh.

interessanter Kugelschnäpper aus dem 16. Jh.

Den Felsengarten Sanspareil charakterisierte Markgräfin Wilhelmine in einem Brief an ihren Bruder, Friedrich den Großen: "Die Natur selbst war die Baumeisterin". In der Tat bestimmen natürliche bizarre Felsformationen im Buchenhain von Sanspareil das Bild des ab 1744 angelegten Gartens. In der Markgrafenzeit wurden einzelne Felsen und Höhlen nach Schauplätzen des französischen Romans "Die Abenteuer des Telemach" benannt.

Der großartigen Naturkulisse wurden kleine Gebäude, teilweise nur in Holz errichtet, hinzugefügt. Viele dieser Bauten verfielen im Laufe der Zeit oder wurden im 19. Jahrhundert "auf Abbruch" verkauft.

natürliche Felsgebilde im Felsengarten

natürliche Felsgebilde im Felsengarten

Der Morgenländische Bau ist Bestandteil des Felsengartens Sanspareil. Das Gebäude wurde im Zuge der Gestaltung des Felsengartens ab dem Jahr 1744 von Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth errichtet. Die Markgräfin musste ihr Vorhaben allerdings vorzeitig abbrechen, weil die finanziellen Mittel fehlten. Erschaffen wurden direkt neben der Burg Zwernitz unter anderem ein Felsentheater im Stile einer römischen Ruine, ein Küchenbau und der Morgenländische Bau. Diese drei Gebäude sind auch heute noch vorhanden. Alle anderen, überwiegend aus Holz entstandenen Bauten, verfielen und wurden abgerissen. Im Jahr 1984 rekonstruierte man die Anlage zwischen dem Küchenbau und dem Morgenländischen Bau nach einer Vorlage aus dem Jahr 1748.

Morgenländischer Bau im Felsengarten Sanspareil.

Morgenländischer Bau im Felsengarten Sanspareil.

Felsentheater im Stile einer römischen Ruine

Felsentheater im Stile einer römischen Ruine

Küchenbau - heute Gaststätte

Küchenbau - heute Gaststätte

© Herbert S., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
auf Empfehlung meines verstorbenen Golffreundes machen wir eine Woche fest in Pottenstein - in unmittelbarer Nähe des Golfplatzes - und suchen uns die wettermäßig schlechteste Woche des Spätsommers aus. Trotzdem: es gab viel zu sehen!
Details:
Aufbruch: 15.09.2013
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 22.09.2013
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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