Sri Lanka zur Regenzeit

Reisezeit: August / September 2010  |  von family on tour

Anfang des Jahres 2010 wurde endlich der Bürgerkrieg in Sri Lanka beendet. Und schon zog es uns noch im selben Jahr in dieses Land, das wir schon seit längerer Zeit als Reiseziel auserkoren hatten. Von den Zuständen, insbesondere der vorhandenen oder nicht vorhandenen Infrastruktur wollten wir uns vor Ort überraschen lassen. Wir hatten ein Hotel für zwei Wochen gebucht und beabsichtigten, uns von dort aus um ein Auto zu kümmern. Dann ging es endlich los.

Ankunft

Wir landen planmäßig um 4:30 Ortszeit. Sri Lanka hat in der Sommerzeit 3,5 Stunden Zeitverschiebung - zu Hause ist es also mitten in der Nacht. Die Abfertigung bei der Passkontrolle dauert eine Ewigkeit, währenddessen hat man Zeit, die Warnschilder zu lesen, die für Drogenhandel die Todesstrafe androhen - eine nette Begrüßung.

Immerhin fahren unsere Koffer bei der Gepäckausgabe bereits Karussell, als wir dort ankommen, so dass wir gleich anschließend zum Ausgang gehen können. Der TUI-Fahrer wartet auch schon auf uns. Beim Verlassen des Flughafengebäudes schlägt uns gleich die altbekannte Schwüle entgegen. Nico sagt dazu: "Ah, so muss es sein im Urlaub". Man merkt, dass er schon ein alter Tropenhase ist.

Die Fahrt zu unserem Hotel in Wadduwa dauert gute 1,5 Stunden. Sie führt durch Colombo, wobei der Übergang von der Stadt zur ländlichen Gegend eher fließend ist. Man weiß gar nicht, wo die Hauptstadt aufhört und die nächste Ortschaft anfängt. Irgendwann tauchen rechts das Meer und die Bahnstrecke auf. Die Züge, die gen Hauptstadt fahren, sind dermaßen voll gestopft, dass die Menschen in Trauben zu den Türen heraus hängen. In den Ortschaften sind schon einige Leute unterwegs, die kleinen Lädchen öffnen und hier und da laufen oder liegen Kühe wie selbstverständlich am Straßenrand herum.

Das Einchecken im Hotel geht recht flott. Wir bekommen gerade noch das letzte Zimmer im Erdgeschoss am Ende der Anlage. Es ist ausreichend groß und hat direkten Zugang zum Pool mit Blick auf den Palmengarten und einen netten Balkon, auf dem man das Rauschen des Meeres hören kann. Wir gehen gleich zum Frühstücksbuffet, wo jeder etwas nach seinem Geschmack findet. Anstelle von Cornflakes gibt es so genannte Choco Crunchies; etwas, das aussieht wie Vogelfutter. Nico probiert sie dennoch. Sie schmecken zwar ganz gut, pappen aber nach kurzer Zeit wie Knete zusammen. Auf der Frühstücks-Terrasse ist es recht windig, aber die Temperatur ist angenehm.

Dann sehen wir uns den Strand an. Es hat starken Wellengang und die roten Flaggen zeigen an, dass man nicht schwimmen gehen sollte. Die Gischt der Wellen wird von dem starken Wind in feinste Tröpfchen zerstäubt und taucht dadurch den Blick auf den langen Strand in einen feinen Nebel. Außer dem kleinen rechts von uns nach hinten versetzten Hotel ist auf der gesamten einsehbaren Länge des Strandes kein weiteres Hotel oder Gebäude zu sehen, was die Aussicht sehr idyllisch macht. Der Sand hat eine honiggelbe Farbe und wenn man ein wenig gräbt wird er nach unten dunkler.

Während ich die Koffer auspacke, machen die Jungs am Strand Bekanntschaft mit Malli und Manjou - der eine ist Tuk Tuk Fahrer, der andere bietet Touren an. Dann streckt sich Nico auf dem Bett aus und testet das singalesische Fernsehprogramm. In der Hoffnung, dass er müde genug ist, um ein wenig zu schlafen, machen Thomas und ich uns auf den Weg, in der Ortschaft ein paar Sachen einzukaufen. Vor dem Hotel treffen wir Malli, der uns mitteilt, dass ein anständiger Supermarkt erst in der nächsten Ortschaft sei, also steigen wir kurzerhand in sein Tuk Tuk ein und knattern nach Kalutara. Dieser Supermarkt ist aber so karg ausgestattet - es gibt nur ungekühltes Ingwerbier und kein Tonic - so dass wir außer Mückenspiralen nichts weiter kaufen, sondern zum Alkoholgeschäft fahren. Dabei handelt es sich um eine vergitterte Bude wo man anständiges Bier bekomt Tonic kaufen wir in unserem Nachbarhotel, das, wie sich herausstellt, ein Hotel für einheimische Soldaten ist. Am Eingang versammelt sich gerade eine Tanzgruppe, denn es findet heute eine Hochzeit statt. Wir verabreden mit Malli für morgen eine Tuk Tuk Tour und gehen zurück ins Hotel.

Auch in unserem Hotel hat sich inzwischen eine Hochzeitsgesellschaft eingefunden und wir bewundern die vielfältige und farbenfrohe Kleidung der Gäste. Später erfahre ich, dass unser Hotel bei den Einheimischen wohl der angesagteste Ort zum Heiraten ist; wahrscheinlich wegen der modernen Architektur, des malerischen Palmengartens und des jüngst renovierten Bankettsaals. Nico ist immer noch topfit, also probieren wir den Pool aus. Er erstreckt sich über die gesamte Länge des Hotels - Thomas behauptet er sei mindestens 80m lang - und hat eine kleine Insel mit drei Palmen darauf. Die Jungs machen Wasserquatsch und danach machen Thomas und ich es uns auf den Liegen bequem und probieren die vorsordlich mitgebrachten Blasrohre aus. Die in den Hotelbewertungen als furchtbar nervende Raben bezeichneten Vögel entpuppen sich als Krähen und sind bisher nicht wirklich lästig. Also schießen wir auf das Bullauge der Pumpenstation und füttern die zahlreich umher flitzenden Streifenhörnchen mit Erbsen.

Zum ersten und einzigen Mal in Asien haben wir Halbpension gebucht, weil das für uns alle zusamen für die gut zwei Wochen gerade mal 120 Euro mehr kostete. Abendessen gibt es ab 19:30 und die Speisen sind sehr vielfältig und schmackhaft. Als Thomas unser Zimmer aufschließen will, bricht der Schlüssel ab, aber es wird schnell für Ersatz gesorgt. Auf der Terrasse beenden wir unseren ersten Tag. Das Meer rauscht und die Mückenspirale duftet nach Asien-Urlaub. Mit den MP3-Playern probieren wir aus, was die Radiosender hier zu bieten haben. Der Empfang ist sogar ganz ordentlich.

Es geht los

Es geht los

Endlich angekommen

Endlich angekommen

Traumhaft - der Strand vor dem Hotel

Traumhaft - der Strand vor dem Hotel

Die erste Fahrt mit Malli

Die erste Fahrt mit Malli

Die Streifenhörnchen auf dem Hotelgelände

Die Streifenhörnchen auf dem Hotelgelände

Tanzgruppe vor dem Soldatenhotel

Tanzgruppe vor dem Soldatenhotel

Spaß am Pool

Spaß am Pool

© family on tour, 2013
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 25.08.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 11.09.2010
Reiseziele: Sri Lanka
Der Autor
 
family on tour berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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