Im Namen der Rose

Reisezeit: Oktober 2013 - November 2014  |  von Marius Schebaum

On the way to Split

Die Krankenakte wird wieder aufgeschlagen

Diese paar Tage im Norden Kroatiens waren wie bereits erwähnt so sorgenfrei und fröhlich, das es schon verdächtig war.

Frühstücksbuffet im Freien, es lebe das wild campen!

Frühstücksbuffet im Freien, es lebe das wild campen!

Erste Problemchen

Ein erstes kleines Wehwehchen zeigte dich bei der ausgedehnten dreifachen Dusche am Morgen, da es anscheinend ein Leck im Wasserschlauch gab und das Wasser vom Boden der Duschkabine nicht in den Abwasserbehälter unterm Auto geleitet wurde, sondern einfach rauslief. Hm, is ja nicht so schlimm, haben ja Platz und kein besonders schlechtes Öko-Gewissen, was uns daran hindern würde, das Brackwasser einfach auf die Straße laufen zu lassen. Solang die Dusche funzt und wenigstens die Kloreste ordentlich in den dafür vorgesehenen Behälter mit der entsprechenden zersetzenden blauen Flüssigkeit platschen und der Wassertank an sich kein Leck hat, is ja alles gut und die Fahrt kann losgehen. Mussten allerdings unserem "Kleinen" hinten im Rückraum eintrichtern, dass er bitte während der Fahrt nicht duschen geht, da sonst die Wasserspur hinter uns auf der Landstraße doch zu verdächtig gewesen wäre, weshalb wir uns vorn unserem Schlafplatz auch nach dem duschen recht zeitig auf die Socken gemacht haben

Doch wie sollte es auch anders sein, mit einem österreichischen Oldtimer: Die ökologisch bedenkliche Wasserentsorgung sollte nicht die einzige Malaise Rosis sein und so holte uns die bittere Mechanik-Wahrheit auf dem Weg durch ein unwirtliches Gebirge zwischen der Plitvicer Seenplatte und der Küstenstadt Split ein, wo wir Sarah ein paar Stunden später der kroatischen Luftfahrtbehörde übergeben wollten...

Wir fuhren also gemütlich (an den ersten und zweiten Gang bei steilen Anstiegen mittlerweile gewöhnt und Zeit sowie Nachsicht gegenüber hinter einem strandenden und sich aufregenden Verkehrsteilnehmern mitbringend) durch dieses Gebirge, als es unter uns auf einmal immer lauter zu knattern anfing. Was als normales knattern anfing, hatte sich ein paar Minuten später zu einem wilden Traktor-Sound entwickelt, so dass man sich in der Fahrerkabine nun gar nicht mehr unterhalten konnte, wenn der Fahrer Gas gegeben hat, was man ja leider tun muss, um voran zu kommen. Wir haben das Geräusch ein paar Kilometer versucht, zu ignorieren, doch als es immer schlimmer wurde, haben wir doch mal angehalten in the middle of nowhere und uns hochprofessionell mit dem Rücken auf dem Asphalt unter das Fahrzeug gerobbt (wie wir das in diversen Filmen jahrelang studiert hatten, um für den Ernstfall mit dem eigenen Auto gewappnet zu sein), um uns den Unterboden anzusehen.

Und selbst solche hoffnungslosen Kfz-Noops wie wir drei erkannten ziemlich schnell das Problem bzw den Grund für das Knattern: Schlicht und ergreifend ist der Auspuff durchgerostet!

Problemanalyse und Lösungsfindung

Da konnte man ja erstmal nicht viel machen, außer in die nächstgrößere Stadt fahren, was sowieso Split war und dort eine Werkstatt unseres Vertrauens aufsuchen, aber erst, wenn uns der Traktor-Sound so richtig auf den Keks gehen würde, was momentan noch nicht wirklich der Fall war. Trotzdem schlug das auditive Problem des Reisemobils und der kurzfristig einberufene Krisengipfel dem ein oder anderen aufs Gemüt:

Und doch ließen wir uns nicht beirren, schließlich handelte es sich um einen Kollateralschaden und letztendlich zählt nicht der Einzelne, sondern die Mission und die hieß nunmal ganz eindeutig: down the coast and party hard!!!

... kurze Zeit später...

© Marius Schebaum, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das Wohnmobil "Rosalinde" und ein Zigeuner namens Marius auf großer Reise durch die Weltgeschichte: "...und ihr seht mich als Punkt am Horizont verschwinden, um ein Stück weiter hinten, mich selbst zu finden..."
Details:
Aufbruch: 10.10.2013
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: 11.11.2014
Reiseziele: Österreich
Schweiz
Slowenien
Kroatien
Der Autor
 
Marius Schebaum berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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