Besuch im Nachbarland - Rundreise durch Tschechien

Reisezeit: Juli 2012  |  von Tatjana F.

Elbsandsteingebirge

Der Tag begrüßte uns mit einem strahlend blauen Himmel und Sonnenschein, weshalb unserer für heute geplanten Wanderung nichts im Wege stand. Nach einem kleinen Frühstück schnürten wir unsere Wanderschuhe, packten uns ein wenig Reiseproviant ein und machten uns auf zu unserer knapp 7-stündigen Wanderung. Zuerst folgten wir dem roten Wanderweg, der direkt am Touristeninfobüro begann, knapp 6 Km durch das Elbsandsteingebirge bis ans Prebischtor. Die Strecke war traumhaft schön, führte auf kleinen Trampelpfaden durch den Wald, über Treppen aus Baumstämmen direkt an den Felsen entlang, immer Höher in den Nationalpark hinein. Zwischendurch informierten Infotafeln über die Flora und Fauna der Umgebung. Das Elbsandsteingebirge entstand in der Kreidezeit, als das Meer zurück ging und der Sandboden immer fester gepresst wurde, bis die Gebirge hieraus entstanden. Das Elbsandsteingebirge besteht also aus über Jahrmillionen gepresstem Sand und wird somit im Laufe der Zeit immer kleiner werden bis es irgendwann ganz verschwinden wird. Besonders hervorzuheben aus diesen Formen sind der Kegelfelsen und das Prebischtor, das größte natürliche Felsentor Europas. Am Felsentor angekommen hatten wir wieder Glück – wir erreichten es direkt in der Pipipause des Kassierers – in dieser Zeit war der Eintritt (sonst 3 Euro pro Person) frei. Wir bestiegen das Prebischtor und die umliegenden Felsen, bestaunten dieses Wunder der Natur, schossen viele Fotos und machten unsere erste Rast seit Beginn der Wanderung. Frisch gestärkt ging es dann weiter dem roten Wanderweg folgend hinab ins Tal, 5 Km bis nach Hrensko. Dort gönnten wir uns in einer kleinen Bar die nächste Rast – die Hälfte unserer Strecke war geschafft. Nach einer Cola und einem Eis machten wir uns gegen Mittag auf zum zweiten Teil unserer Wanderung, dem gelben Wanderweg folgend durch die Edmundsklamm. Auch diese Strecke war sehr schön, der Wanderweg führte unten in der Klamm, umgeben von hohen Felswänden immer direkt am Fluss entlang. Nach ca. einer halben Stunde endete der Wanderweg und wir mussten auf Stechkähne umsteigen. Knapp 20 Minuten dauerte die Fahrt durch den Fluss, unser Bootsführer erzählte dabei spannende Geschichten über die Klamm und allerlei Seemannsgarn, leider verpassten wir aufgrund der sprachlichen Barrieren meist die Pointe . Nach der entspannenden Bootsfahrt folgte der schwerste Teil der Wanderung: kerzengerade ging es aus der Klamm hinaus, einen Kilometer lang dem grünen Wanderweg folgend steil hinauf bis nach Mezna. Völlig außer Puste kehrten wir oben angekommen in das einladende Ausflugslokal ein und tranken erstmal eine eiskalte Orangina. Die letzten 1,5 Kilometer bis nach Mezni Louka führten uns entspannt durch Weizenfelder voller Grillengezirpe zurück an unseren Campingplatz, wo wir am Nachmittag wieder ankamen. Aufgrund des tollen Wetters (es waren mittlerweile knapp 30 Grad und schönster Sonnenschein) entschlossen wir spontan noch eine Nacht länger in Mezni Louka zu bleiben und erstmal das Wetter zu genießen. Bewaffnet mit Buch und iPod warfen wir uns erstmal in die Sonne. Nach dem Duschen gingen wir in eines der Restaurants zum Abendessen. Der Kellner sprach deutsch, war sehr nett und wir ergatterten noch einen schönen Platz auf der Terrasse in der Sonne. Hier ließen wir uns zum ersten Mal die böhmische Küche schmecken, zuerst gab es Hausmacher Brotaufstrich mit selbstgebackenem Nussbrot, anschließend Sauerbraten mit Soße und Spozen (auch wenn diese nicht so gut wie bei Tatj Zuhause waren) und zum Abschluss noch Palatschinken mit Nüssen und Äpfeln – super lecker! Satt und zufrieden tranken wir noch 1, 2 Gläschen Wein vor unserem Bus und spielten Karten und Kniffel.

Und los geht´s

Und los geht´s

Das Prebischtor

Das Prebischtor

In der Edmundsklamm

In der Edmundsklamm

© Tatjana F., 2016
Du bist hier : Startseite Europa Tschechien Elbsandsteingebirge
Die Reise
 
Worum geht's?:
Schon lange hatten wir es uns vorgenommen und doch immer wieder verschoben. Nun war es soweit - mit dem Wohnmobil wollten wir unser Nachbarland Tschechien erkunden. Obwohl die Zeit nur für den Westen des Landes ausreichte können wir schon jetzt sagen, dass unsere Erwartungen übertroffen wurden, wir ein tolles Land kennen lernen duften und es definitiv nicht unsere letzte Reise nach Tschechien war!
Details:
Aufbruch: 21.07.2012
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 28.07.2012
Reiseziele: Tschechische Republik
Der Autor
 
Tatjana F. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors