Streifzüge durch das östliche Belgien

Reisezeit: Februar 2016  |  von Herbert S.

In der Region wohnend bekam ich die Neuerscheinung eines kleinen Führers mit obigem Namen geschenkt. Genug Anlaß, den genauen Beschreibungen des Autors zu folgen und diverse kleine architektonische Schätze aufzuspüren. Der Bericht ist eine Zusammenfassung mehrerer Tagesausflüge.

Plombières - die Umgebung unseres Golfclubs

Der Name Trois Frontières rührt von den an einem Punkt zuammenstoßenden Grenzen von Deutschland, Niederland und Belgien her. Es hat mal eine Zeit gegeben, da waren es sogar 4 Länder mit 'Neutral-Moresnet'.
Hoffentlich bleibt das Schengenabkommen bestehen, denn zum Golfspielen müssen wir jeweils zwei Grenzen überqueren, um ins belgische Gebiet Limburg zu gelangen. Fast direkt neben dem Golfplatz Mergelhof liegt eine restaurierte Mühle in Terbruggen (gehört zur Gemeinde Plombières).
Das Tal der Göhl ist ein ausgesprochenees Wandergebiet; der Fluß war seit dem 14. Jh. Energiequelle für die Wirtschaftstätigkeit in der gesamten Region.

Mühle von Terbruggen

Die Wasser-Mühle von Terbruggen im Göhltal stammt aus dem Jahr 1801. 1984 wurde ihr Betrieb eingestellt. Dieses hydraulische Bauwerk ist das letzte bestehende im belgischen Teil des Göhltals.
Seit 1993 ist die Tätigkeit der Mühle ausschließlich auf die Herstellung von Gerstenmehl für die Schweinemast, sowie von Hafermehl für Jungvieh beschränkt. Die vor kurzem restaurierte Mühle kann inzwischen im Rahmen von Führungen besichtigt werden und wird ab und zu für Vorführungen genutzt.

von der Göhl zweigt ein Mühlenkanal ab, der das Schaufelrad antreibt

von der Göhl zweigt ein Mühlenkanal ab, der das Schaufelrad antreibt

Das Schaufelrad der Mühle hat einen Durchmesser von 5 m.

Das Schaufelrad der Mühle hat einen Durchmesser von 5 m.

Von der Radachse wird die Energie auf ein großes Zahnrad übertragen, das das gesamte Mahlwerk antreibt: drei Paar Mühlsteine, ein Hebewerk und eine Staubabsaugvorrichtung mit externem Auslass an jedem Paar Mühlsteine.

Von der Radachse wird die Energie auf ein großes Zahnrad übertragen, das das gesamte Mahlwerk antreibt: drei Paar Mühlsteine, ein Hebewerk und eine Staubabsaugvorrichtung mit externem Auslass an jedem Paar Mühlsteine.

Schloss Beusdaal

Folgt man nach Überquerung der Göhl der Straße nach Westen durch den kleinen Ort Sippenaken (auch dieser Ort ist eingemeindet nach Plombières) liegt mitten in großen Wiesen ein weiteres Schloss der Burgenroute. - Beusdaal

Der heutige Donjon mit 48 m Höhe stammt aus dem 13. Jh. - ursprünglich bestand die Anlage nur aus einem bruchsteinernen von Wassergräben umgebenen Wohnturm, dessen Mauern im unteren Bereich eine Dicke von 2,50 m aufweisen. - Der Legende nach sollen die Ursprünge sogar bis zu Karl dem Großen zurückgehen.

an den Bergfried oder Wohnturm wurden aus Ziegelsteinen auf Bruchsteinsockel ein mächtiger Palas und ein Westturm angebaut.

an den Bergfried oder Wohnturm wurden aus Ziegelsteinen auf Bruchsteinsockel ein mächtiger Palas und ein Westturm angebaut.

Das Schloss ist Privatbesitz und man wird bereits früh gebeten, dies zu respektieren. Seit dem 29.3.1976 steht das Schloss unter Denkmalschutz. Die Restaurierungsarbeiten begannen wohl deshalb um 1980 und dauerten auch noch 2011 an. Zu letzterem Zeitpunkt konnten wir einmal bis an den Innenhof gelangen.

Foto aus dem Jahre 2011 - Innenhof mit Blick auf den Palas aus dem 17.-18. Jh. und die Kapelle von 1882

Foto aus dem Jahre 2011 - Innenhof mit Blick auf den Palas aus dem 17.-18. Jh. und die Kapelle von 1882

Wie bei fast allen Schlössern des ländlichen Gebietes gehören auch hier umfangreiche landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude dazu.

In Beusdaal sind auch sie recht feudal.

In Beusdaal sind auch sie recht feudal.

der Ort Plombières (Bleyberg, Bleiberg)

An der Straße von Gemmenich zum eigentlichen zentralen Ort Plombiéres liegt ein Kleinod eines ebenfalls im Privatbesitz befindlichen Herrenhauses, das wir in anläßlich einer Wanderung im Göhltal zum Anschauen von Galmeiveilchen (Zink- / Bleiabbau) in Augenschein nehmen konnten.

der Stil entspricht dem der Region

der Stil entspricht dem der Region

Eglise Notre-Dame de l’Assomption

Die oktogonale Kirche Notre Dame de l'Assomption wurde 1935 im neo-byzantinischen Stil vom Architekten Burguet gebaut.
Beachtenswert sind die Buntfenster.

© Herbert S., 2018
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: Februar 2016
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Februar 2016
Reiseziele: Belgien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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