Jakobsweg 2015 - Teil 4 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 10. April 2015- Cabeceiras do Basto–Salto-23 km

10. April 2015 Cabeceiras do Basto – Salto 23 km

10. April 2015 38. Tag
Cabeceiras do Basto – Salto 23 km
Übernachtung: Residencial Borda d’Agua 20,00 Euro (mit Frühstück)

Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte, hörte es auf, als ich zum Frühstück ging. Die überaus freundliche Wirtin der Pension hat mich dann beim Frühstück über die Strecke ausgefragt. Sie wollte alles ausführlich wissen. Dann machte ich mich auf den Weg. Sie lief mir sofort hinterher und meinte, nach Abadim wäre das der falsche Weg. Was sollte ich machen? Im Buch war ja ein anderer Weg beschrieben worden. Also nahm ich die Strecke, den mir die Wirtin vorschlug. Der Vorteil war, dass ich dann das Buch nicht brauchte.

Der Camino auf der Straße war gut zu gehen, weil kaum Verkehr herrschte. Leider war die im Führer schön beschriebene Gegend komplett in Nebel getaucht, so dass ich nicht viel erkennen konnte. Vor Abadim aus haben mich zwei Pferde verfolgt, die wohl ausgerissen waren. Im Ort selbst kam dann der Besitzer und führte sie weg. In der Bar erfrischte ich mich, denn dies ist die einzige Möglichkeit auf der gesamten Strecke heute.

Unterwegs sah ich überall die schönen Barraso-Rinder mit ihren langen Hörnern, einfach prächtig. Nach Torrinheiras fing es an zu regnen. Ich zog mir jedoch nur meinen „kleinen“ Regenanzug an, d. h., Regenjacke, Schirm und Rucksackhülle. Der Regen wurde immer stärker und so lief ich bis Salto ohne unterwegs zu halten.

Dadurch war ich schon um 14 Uhr in Salto, wo ich mich erst einmal mit einer Gemüsesuppe stärkte. Und oh Wunder, kaum saß ich in der Bar, hörte es auf zu regnen.

Später ging ich zur Pension, wo ich ein sehr schönes Zimmer mit funktionierender Zentralheizung bekam. Ich heizte gleich ein, denn es war sehr frisch im Zimmer. Nach Duschen und Wäsche waschen war Lesen angesagt.

Nach 18.30 Uhr ging ich etwas trinken und anschließend im Restaurant essen. Es gab Gemüsesuppe und Sardinen mit Gemüse. Das Restaurant öffnet erst um 20 Uhr. Es war voll besetzt. Was dort für Portionen aufgefahren wurden, unglaublich – 4 kleine Schnitzel = eine Portion. Die Sardinen waren super und der Preis auch, 10 Euro, für Suppe, Sardinen, Gemüse und Kaffee.

Salto ist eine Gemeinde (Freguesia) im portugiesischen Kreis (Concelho) von Montalegre. In ihr leben 1.490 Einwohner.

Venda Nova ist eine Gemeinde (Freguesia) im portugiesischen Kreis Montalegre. In ihr leben 262 Einwohner.

Erstmals erwähnt wurde der Ort im späten 6. Jahrhundert, als christliche Gemeinde unter den Sueben. D. Afonso Henriques ließ in Salto 1136 eine Herberge für Pilger errichten. D. Pedro I., dessen Episode mit Inês de Castro tief im Bewusstsein des Landes verankert ist, gab Salto 1360 an das Kloster Santa Senhorinha de Basto.

Die Bezeichnung Sueben bezieht sich auf eine germanische Stammesgruppe, die einst im Nordosten der Magna Germania an der Ostsee bis zu den deutschen Mittelgebirgen lebte. In römischen Quellen wurde nach den Sueben die Ostsee als „Mare Suebicum“ benannt. In den Quellen verliert sich die Spur der Sueben im 2. Jahrhundert, bevor ihr Name in späteren Quellen wieder auftaucht. Sie nahmen an der sogenannten Völkerwanderung teil und Teile von ihnen gelangten bis auf die Iberische Halbinsel. Suebenstämme: Langobarden, Hermunduren, Markomannen, Semnonen, Vanniadische Sueben, Alamannen, Warnen.

Die Gemeindekirche Igreja Paroquial de Salto (Igreja de Nossa Senhora do Pranto) aus Granit steht unter Denkmalschutz.

Granite (von lat. granum „Korn“) sind massige und relativ grobkristalline magmatische Tiefengesteine, die reich an Quarz und Feldspaten sind, aber auch dunkle Minerale, zum Beispiel Glimmer, enthalten. Granite entstehen durch die Erstarrung von Gesteinsschmelzen (Magma) innerhalb der Erdkruste, meistens in einer Tiefe von mehr als zwei Kilometern unter der Erdoberfläche. Im Gegensatz dazu stehen die vulkanischen Gesteine, bei denen das Magma bis an die Erdoberfläche dringt. Granit ist deshalb ein Tiefengestein (Fachausdruck: Plutonit).

In einem kleinen, alten Herrenhaus (Casa do Capitão) ist eine Niederlassung des ökologischen Museums Ecomuseu de Barroso von Montalegre untergebracht, das sich u. a. mit dem Ökosystem der Serra de Barroso, traditionellen Handwerksberufen des Kreises, und der Geschichte der Wolfram-Minen von Borralha beschäftigt.

Wolfram ist ein weißglänzendes, in reinem Zustand sprödes Schwermetall hoher Dichte. Es besitzt von allen reinen Metallen den höchsten Schmelzpunkt und den zweithöchsten Siedepunkt. Seine bekannteste Verwendung ist daher die Glühwendel in Glühlampen.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de
oder auf meinen Facebook Seiten.

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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