Jakobsweg 2015 - Teil 4 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 12. April 2015- Paradela do Rio–Tourem- 23,5 km

12. April 2015 Paradela do Rio – Tourem 23,5 km

12. April 2015 40. Tag Paradela do Rio – Tourem 23,5 km
Übernachtung. Privat bei Jaime Barrosa
20,00 Euro
(Englisch sprechend, 936 326 959)

Nach einem super guten Frühstück mit Omelett, Käse, Schinken, Speck, Honig und Butter sowie ¼ l Rotwein – so was habe ich noch nie zum Frühstück gesehen – ging es ans Bezahlen.

Die Wirtin wollte für die Übernachtung 35 Euro, obwohl durch die Touristen-Info in Mondim 20 Euro ausgemacht waren. Ich vermute, es handelte sich um ein Missverständnis. Das Zimmer kostet allein 35 Euro und bei 2 Personen 40 Euro, also 20 Euro pro Person. Wenn man da also übernachten will, also unbedingt angeben, dass man allein ist. Nach kurzem Hin und Her haben wir uns 27 Euro geeinigt und wir waren beide zufrieden. Bei 35 Euro hätte ich bei der Familie Stricker 4,5 km weiter für 20 Euro übernachtet.

Das Wetter war wieder herrlich und schon bald war ich in Paredes, wo ich mir etwas zu trinken kaufte. Über die Landschaft kann man geteilter Meinung sein. Am Anfang war sie sehr schön, aber nach Paredes ist sie einsam und langweilig, eine Art Hochebene. Erst nach dem Pass Serra do Geres mit ca. 2.150 m wurde sie wieder interessanter, mit weitem Blick nach Galizien.

Gegen 16 Uhr war ich in Tourem und die Wirtin vom Cafe Paris zeigte mir, wo Jaime Barrosa wohnt. Die Frau von Jaime bat mich, ihr zu folgen und nach 10 Minuten warten kam Jaime, der seine 3 Kühe von der Weide durch das Dorf zum Melken bringt. Das Haus ist sehr einfach, man hat aber einen Ofen, den man einheizen kann, was ich auch sofort in Angriff nahm. Nach etwas Rauch am Anfang wurde es wunderbar warm. Danach konnte ich duschen.

Später schaute ich mir das Dorf an. Uralte Häuser aus Granit sind hier zu sehen. Ein alter Backofen mit Granitplatten gedeckt, ein archaischer Bau. Sehenswert auch die Igreja de Sao Pedro mit Mauern aus romanischer Zeit.
Nach der Besichtigung machte ich es mir im Zimmer gemütlich, las, denn ich hatte es ja sehr warm. Dabei sah ich immer wieder aus dem Fenster, wo Schafe und Kühe durch den Ort getrieben wurden. Im wahrsten Sinne ein „Kuhdorf“. Man fühlt sich in eine andere Welt versetzt.

Um 19 Uhr war Abendessen angesagt. Die Wirtin machte mir ein Omelett mit Kartoffeln und Salat, dazu 4 Gläser Rotwein, Kosten 7 Euro. Ich war mehr als satt. Nachdem ich noch etwas gelesen hatte, ging ich schlafen.

Tourém ist eine Gemeinde (Freguesia) im portugiesischen Kreis (Concelho) von Montalegre. In ihr leben 151 Einwohner am Rio Salas. Erstmals offiziell erwähnt wurde der heutige Ort im Jahr 1065, in einer Schenkungsurkunde an das Kloster von Celanova. Seine ersten Stadtrechte (Foral) erhielt der Ort von König Sancho I. im Jahr 1211.

Tourém liegt am nördlichen Rand des Nationalpark Peneda-Gerês. Im Ort ist eine Niederlassung des ökologischen Museums Ecomuseu de Barro-so aus Montalegre eingerichtet, die sich mit dem Schmuggel, politischen Flüchtlingen, und anderen historischen Episoden des Grenzortes beschäftigt.

Die Burgruinen des Castelo da Piconha, der alte Gemeinschaftsofen und die Kirche des Ortes sind weitere Sehenswürdigkeiten des Ortes.

Der Nationalpark Peneda-Gerês (Parque Nacional da Peneda-Gerês), auch einfach als Gerês bekannt, ist der einzige Nationalpark Portugals . Unter nationaler und internationaler Anteilnahme wurde der Park wurde am 8. Mai 1971 gegründet, um Boden, Wasser, Flora, Fauna und Landschaft zu schützen und zu erhalten. Bildung und Tourismus sind ebenfalls Ziele des Parks. Seit 2009 ist der Nationalpark geschütztes Biosphärenreservat der UNESCO.

Der hufeisenförmige Park umschließt die namengebenden Gebirgskämme (Serras) da Peneda und do Gerês, sowie die Serra do Soajo und da Amarela. Die höchsten Gipfel sind Peneda (1.373 m), Nevosa (1.545 m) und Altar dos Cabrões (1.538 m), die an der spanischen Grenze liegen (Serra do Xurés). Weitere Berge sind Giesto (1.337 m), Outeiro Alvo (.1314 m), Pedrara (1.416 m), Lourica (1.355 m), Borrageiro (1.433 m) und Fornos da Fonte Fria (.1456 m). Die Grenze des Parks zu Spanien ist 80 km lang.

Die große Anzahl von Bächen, Wasserfällen, Berg- und Stauseen macht den immergrünen Park zu einem der schönsten der iberischen Halbinsel. Mehrere Flüsse durchkreuzen ihn: Cávado, Lima, Homem, Rabagão, Castro Laboreiro und Arado.

Zu jedem der Dörfer im Hochland gehört auch Ackerland. Es ist in Anbetracht der gebirgigen Landschaft terrassenförmig gebaut, um das karge Land besser nutzen zu können. Viele traditionelle Häuser sind mit Granitwänden und Reetdächern ausgestattet. Sie geben der Landschaft und einigen der abgelegenen Dörfern wie Pitões das Júnias und Ermida ihren besonderen Reiz.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de
oder auf meinen Facebook Seiten.

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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