wieder eine Mittelmeerinsel

Reisezeit: September 2016  |  von Herbert S.

Festos

Festos liegt wunderschön auf einer Anhöhe, die die Messara-Ebene um etwa 70 m überragt. Man hat einen herrlichen Rundblick über die Ebene im Süden und hinauf zum Doppelgipfel des Idagebirges, der auf Kreta heute Psiloritis genannt wird.

Die Stätte war schon in neolithischer und frühminoischer Zeit, bevor der Alte Palast um 1900 v. Chr. erbaut wurde, besiedelt. Wie in Knossos wurde der Palast bei einem vernichtenden Erdbeben um I700 v. Chr. zerstört, allerdings sofort wieder aufgebaut und dabei sogar vergrößert. Der neuere Palast fiel um 1450 v. Chr. der großen Welle der Zerstörung, die über die Insel ging, zum Opfer. Festos wurde dann am Ende der Bronzezeit wieder besiedelt und war eine florierende griechische Stadt, bis diese von Gortina im 2. Jh. v. Chr. endgültig zerstört wurde.

Italienische Archäologen gruben Festos aus. Der erste war Frederico Halbherr, der 1900 mit den Arbeiten begann. Der Palastgrundriss gleicht dem von Knossos in vielerlei Hinsieht: Der beeindruckende Eingang im Westen führt in den Mittelhof, Schreine und Vorratsräume liegen nebeneinander, Empfangsräume befinden sich im Norden und Werkstätten im Nordosten.

Über die Treppe an der Ticketkontrolle gelangt man sofort auf den Nordwesthof (1) mit seinen Grundmauern aus hellenistischer Zeit. Von dort läuft man über eine einstmals überdachte Treppe hinunter zum großen Westhof 2. Hier fanden kultische Zeremonien statt. In der Nordostecke befindet sich der Altar für die Kulthandlungen während der Zeremonien.

von der großen Schautreppe (3) konnten die Kultprozessionen gut beobachtet werden.

von der großen Schautreppe (3) konnten die Kultprozessionen gut beobachtet werden.

auch in Festos sind wieder große kreisrunde Schächte zu sehen, die als Vorratskammern zu deuten sind. Sie liegen südlich des Westhofes

auch in Festos sind wieder große kreisrunde Schächte zu sehen, die als Vorratskammern zu deuten sind. Sie liegen südlich des Westhofes

Über die zwölf flachen Stufen des monumentalen Großen Treppenhauses (4) erreicht man die Propyläen 7, die Eingangshalle des Neuen Palastes.

Westlich der Vorhalle sieht man die Magazine der Vorratsräume (5). Auf beiden Seiten des Gangs öffnen sich Kammern, in denen teilweise heute noch die großen minoischen Vorratsgefäße, die Pithoi, stehen.

Entlang beider Längsseiten des Mittelhofes (6) sieht man die Steinbasen von Holzsäulen, die einen Portikus stützten. Der Hitze wegen brauchen wir dringend Schatten und finden diesen am nördlichen Abhang

Blick auf die Ausgrabungsstätte von unserem schattigen Rastplatz (nach Süden)

Blick auf die Ausgrabungsstätte von unserem schattigen Rastplatz (nach Süden)

Blick nach Norden auf die fruchtbare und intensiv landwirtschaftlich genutzte Messará-Ebene und das Ida-Gebirge

Blick nach Norden auf die fruchtbare und intensiv landwirtschaftlich genutzte Messará-Ebene und das Ida-Gebirge

Nördlich des Nordhofes liegen die königlichen Privatgemächer, die zum Schutz überdacht wurden .

Megaron der Königin, ein kleinerer Saal mit einer Sitzbank aus Gips, vier Säulen, gepflastertem Fußboden und einem Lichthof in der Mitte.

Megaron der Königin, ein kleinerer Saal mit einer Sitzbank aus Gips, vier Säulen, gepflastertem Fußboden und einem Lichthof in der Mitte.

Megaron des Königs, ein mit Alabasterplatten gepflasterter Raum mit Pfeiler- und Türunterteilungen.

Megaron des Königs, ein mit Alabasterplatten gepflasterter Raum mit Pfeiler- und Türunterteilungen.

Nordöstlich dieses Gebäudetrakts liegen die Schatzkammern des Palastes. In einer von ihnen wurde 1903 der berühmte Diskos von Festos gefunden, der heute im Archäologischen Museum von Iraklio ausgestellt ist.

Scheibe aus gebranntem Ton, mit spiralförmig angeordneten Menschen-, Tier- und Pflanzenmotiven versehen, die mit einzelnen Stempeln aufgedruckt wurden. Der Diskos stellt damit den ersten bekannten „Druck mit beweglichen Lettern“ der Menschheit dar, in dem Sinne, dass zum ersten Mal ein kompletter Textkörper mit wiederverwendbaren Zeichen produziert wurde.(wikipedia)

Scheibe aus gebranntem Ton, mit spiralförmig angeordneten Menschen-, Tier- und Pflanzenmotiven versehen, die mit einzelnen Stempeln aufgedruckt wurden. Der Diskos stellt damit den ersten bekannten „Druck mit beweglichen Lettern“ der Menschheit dar, in dem Sinne, dass zum ersten Mal ein kompletter Textkörper mit wiederverwendbaren Zeichen produziert wurde.(wikipedia)

erstaunlicherweise ist nichts darüber geschrieben, dass nördlich des Besucherareals - schon halb in der Ebene - aktuell weiter ausgegraben wird

erstaunlicherweise ist nichts darüber geschrieben, dass nördlich des Besucherareals - schon halb in der Ebene - aktuell weiter ausgegraben wird

© Herbert S., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
kein allzulanger Flug - sichere Wetterlage im Spätsommer - viel Kultur und tolle Landschaft waren die Suchkriterien: Ergebnis Kreta
Details:
Aufbruch: 09.09.2016
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 16.09.2016
Reiseziele: Griechenland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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