4 Länder in 4 Tagen

Reisezeit: Mai 2016  |  von Ralf Beelitz

Durch die Mittelgebirge Hohes Venn und Ardennen; über die weiten Hügelketten Lothringens; durch das Moseltal und über die hohen Berge und tiefen Täler der Eifel.

Das Hohe Venn und die Ardennen

Direkt hinter der deutsch-belgischen Grenze liegt das „Hohe Venn“. Diese Landschaft im Osten Belgiens gilt als das größte Hochmoor Europas. Hinter Eupen führt uns die breit ausgebaute Straße bergauf direkt in die grandiose Natur des Hertogenwaldes. Hier liegt eine der ältesten Talsperren Europas - die Barrage de la Gileppe. Imposante 60 Meter hoch über uns thront der steinerne Löwe mit seinen 300 Tonnen Gewicht und 13,5 Metern Größe auf der Staumauer.
Die letzten Kilometer vor der historische Kurstadt Spa bringen die ersten richtig knackigen Kurven. Zügige Fahrt ist angesagt. Eine kurze Ortsdurchfahrt, dann tauchen wir wieder in den dichten Buchenwald der Rue de Barisart ein. Schmal, aber für belgische Verhältnisse mit gutem Asphalt. Zwischen Stoumont und Bra nehmen wir das „Vallée de la Lienne“ unter die Räder. Das schmale Bett des gurgelnden Wildbachs Lienne windet sich durch satte Wiesen und dunklen Tann. Kaum Verkehr; die Straße gehört uns. So könnte es bleiben.
Am Oberlauf der Ourthe liegt „La Roche-en-Ardenne“ (Fels in den Ardennen). Über dem kleinen Städtchen in der belgischen Provinz Luxembourg thronen die Reste einer mittelalterlichen Burg. Kaffeepause ist angesagt, ehe wir an den Aufstieg in die „Haute Ardenne“ gehen. Wälder, Flusstäler und romantische Dörfer prägen die Landschaft. Mal wird die Gegend von bewaldeten Hängen, mal von steil aufsteigenden Felsen beherrscht. Das Gebirgsplateau der „echten“ Ardennen wird von Flusstälern durchzogen, die oft tief und schluchtartig sind. Je weiter wir südwärts vorankommen, umso öfter ragen die Ruinen alter Bunker und MG-Stellungen aus den Feldern auf. Relikte der Maginot-Linie, einem aus Bunkern bestehenden Verteidigungssystem entlang der französischen Grenze.
Der Foret d`Anlier wischt vorbei. Wir überwinden die Hügel der Côtes Lorraine; cruisen durch den Bois de St-Leger. Die französische Grenze bemerkt man kaum und dann thront weithin sichtbar das Bergdorf Marville über der Ebene. Ein 560 Seelendorf am Steilhang mit alter Kirche und noch älteren Renaissancehäusern. In einer kleinen Auberge direkt neben der Kirche nehmen wir Quartier. Man spricht etwas Deutsch und der Inhaber kocht selbst. Voila!

„La Roche-en-Ardenne“

„La Roche-en-Ardenne“

Marville

Marville

© Ralf Beelitz, 2017
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 25.05.2016
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 28.05.2016
Reiseziele: Belgien
Frankreich
Deutschland
Der Autor
 
Ralf Beelitz berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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