Rundreise durch Südosteuropa

Reisezeit: Juni / Juli 2018  |  von Gerd Dorn

Moldawien: Gagausien

Durch das südliche Moldawien

Nach dem Bewältigen der umständlich erscheinen Ausreiseprozedur befanden wir uns wieder im eigentlichen Gebiet der Republik Moldau. Ziel für heute war den südlichen Landesteil zu durchqueren und die Nacht in Rumänien zu verbringen. Sehenswürdigkeiten konnten wir nicht finden, einzig in Comrat, der Hauptstadt Gagausiens war ein Stop geplant. Die Fahrt gestaltete sich entspannt, interessant war allerdings der Straßenverlauf. Aus ökonomischen (?) Gründen verlaufen Straßen zwischen den Orten schurgerade, wie man es von amerikanischen Filmen her kennt. Der Einbau von Kurven verlängert Straßen zusätzlich und erhöht deren Bau- und Unterhaltskosten.

Exakt geradliniger Straßenverlauf in Moldawien

Exakt geradliniger Straßenverlauf in Moldawien

Da Moldawien in der Regel flach ist, kann man auch derart bauen. Allerdings führen auch flach erscheinende Hügel (wie im Hintergrund erkennbar) zu Steigungen von 10% oder mehr.
Da der Motorisierungsgrad ebenfalls nicht allzu hoch ist, kommt man zügig voran. Allerdings ist der Straßenzustand recht wechselnd. Ordentlich instand gesetzte Straßen wechseln mit Abschnitten in denen die Straße eher einer Schotterpiste gleicht.
Zahlreiche, riesige Weinfelder (keine Ahnung, wozu man in Deutschland Weinberge braucht, in Moldawien wächst der Wein auf dem flachen Land) zeugen davon, dass die Weinproduktion hier auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Ansonsten: Getreide und unendlich erscheinende Sonnenblumenfelder, die mit ihrer gelben Farbe die Landschaft freundlich gestalteten. Da Moldawien nicht allzugroß ist, waren wir bereits nach 90 Minuten Fahrzeit im Süden des Landes, in Gagausien.
Unterwegs durchfuhren wir einen kleineren Ort und wurden auf die große Statue eines mittelalterlichen Heroen aufmerksam. Es handelte sich um Stefan cel Mare - Stefan der Große. Eine der Persönlichkeiten, die vor allem im rumänischen Moldawien häufig verehrt wird. Zu diesem Zeitpunkt war er uns allerdings noch recht unbekannt, seine Bedeutung wurde erst im späteren Verlauf der Reise klar.

Einfahrt in die autonome Republik Gagausien

Einfahrt in die autonome Republik Gagausien

Komrat

Die Gagausen stellen die dritte Bevölkerungsgruppe Moldawiens dar. Russen und Ukrainer(vornehmlich im Osten), Rumänen und Gagausen. Die Gagausen zählen zu den ehemaligen Turkvölkern, ihre Sprache ähnelt dem anatolischen Türkisch. Mit etwa 150.000 Mitgliedern stellen sie eine nationale Minderheit in Moldawien dar. Die Verkehrssprache hier ist russisch.
Komrat, die Hauptstadt der Republik liegt im Länderdreieck Rumänien / Ukraine / Moldawien. Es zählt etwa 25.000 Einwohner, es ist also eher eine Kleinstadt.
Dennoch überrascht die Innenstadt Komrats. Großzügig angelegte mit zahlreichen Statuen versehene, belebte Plätze, der sehr schöne Zentralpark die sauberen Gehwege und Straßen - es machte Spaß da durchzubummeln.
Die tatsächlichen Sehenswürdigkeiten wie das Soldatendenkmal, die Kirche im Zentralpark und die Universität waren schnell abgeklappert. Außerhalb des Zentrums haben wir uns noch die Orthodoxe Kirche des heiligen Proroka angeschaut. Hier in der Nähe sollte der auch schon fast obligatorische 2.Weltkriegspanzer stehen, den haben wir aber leider nicht finden können.

Nach dem Mittag ging es dann weiter zur rumänischen Grenze.

Zum Bummeln einladende Plätze in Komrats Innenstadt. Alles sehr sauber und selten so unbelebt, wie auf diesem Foto

Zum Bummeln einladende Plätze in Komrats Innenstadt. Alles sehr sauber und selten so unbelebt, wie auf diesem Foto

© Gerd Dorn, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Tour durch Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Serbien und die Ukraine
Details:
Aufbruch: 21.06.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 09.07.2018
Reiseziele: Moldau
Rumänien
Bulgarien
Serbien
Ukraine
Der Autor
 
Gerd Dorn berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.