Das erste Mal in der Bretagne

Reisezeit: September 2002  |  von Inge Waehlisch Soltau

Mt. St.Michel - St. Malo und Cancale

Von Rennes aus fuhren wir etwas in nordöstlicher Richtung, denn wir wollten uns den berühmten Klosterberg "Mont Saint Michel" anschauen, der seit 1873 zu den historischen Kulturdenkmälern von Frankreich gehört.
Der Berg wird bei Flut umspült, und man läuft dann über die weiten Sandflächen, die zu einem Damm erhöht wurden. Vom Parkplatz aus sind es etwa 2 km bis zum Fuss des Bergs.
Man steigt die "Grand Rue" hinauf, vorbei an den vielen Souvenirshops an beiden Seiten der schmalen Gasse.
Dabei kommt einem spontan in den Sinn "und Jesus vertrieb die Händler aus dem Tempel" - beschrieben im Neuen Testament in den Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes....
Man fragt sich, wer kauft diesen ganzen (religiösen) Kitsch? Sind es wirklich Gläubige oder eher Touristen, die unbedingt (irgendein) Souvenir von hier mitnehmen wollen?
Die ganze Attraktion ist total überlaufen, es kommen Millionen von Leuten in jedem Jahr.
Der Bau der mächtigen Abteikirche wurde im Jahr 1084 beendet. Es musste erstmal eine Plattform auf dem Berg errichtet werden, und um den Felsen wurden verschiedene romanische Krypten gebaut, die als Fundament dienten.
Die Konstruktion am Hang wird abgeschlossen von der drei Stockwerke hohen Konstruktion des Kreuzgangs.
Der mächtige Bau war so gut befestigt, dass während des 100jährigen Kriegs weder den französischen noch den englischen Belagerern die Eroberung gelang.

Auf dem Damm

Auf dem Damm

Die mächtige Klosteranlage

Die mächtige Klosteranlage

Mont St. Michel

Mont St. Michel

Wir fuhren weiter nach St. Malo und versuchten, ein Hotelzimmer für mehrere Tage zu finden. Aber dieser Ort war so gut wie ausgebucht, und wir konnten froh sein, wenigstens für eine Nacht etwas zu finden.
St. Malo ist einer der meistbesuchten Orte in Frankreich. Die Blütezeit der Stadt war zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert, als der Ort eine bekannte Seefahrerstadt war. Nachdem St. Malo im 2. Weltkrieg zu 80% zerstört wurde, ist sie wieder originalgetreu aufgebaut worden.
Die Silhouette von St. Malo mit den Befestigungsmauern und Türmen ist welbekannt. Von einem der Parkplätze ausserhalb gingen wir durch ein Stadttor in die historische Altstadt mit den verwinkelten Gassen. Ein sehenswertes Gebäude ist die ebenfalls zerstörte und wiederaufgebaute Kathedrale.
Nachdem wir uns dort ausreichend umgeschaut hatten, stiegen wir auf die im 12. Jahrhundert errichtete ca. 2 km lange Stadtmauer mit Türmen und Bastionen und machten einen Rundgang. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf den Hafen und die Bucht von Saint Malo, und auf der anderen Seite auf das Häusermeer der Stadt.
Es gibt einige vorgelagerte Inseln und das Fort National, im Jahr 1689 vom Festungsbaumeister Vauban als Teil der Stadtbefestigung erbaut.. Am Ende unseres Rundgangs kamen wir zum Schloss mit den vier Wehrtürmen, erbaut zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert.
Es war Ebbe, und so konnnten wir dort hinunterlaufen auf den Strand. Und von hier aus sieht man erst, wie gewaltig die Stadtmauern sind. Aber da die Gezeitenunterschiede bis zu 12 m betragen können, ist diese Höhe absolut notwendig.

Stadtmauern

Stadtmauern

Ein schöner Strand

Ein schöner Strand

Bevor wir am anderen Morgen leider aus St. Malo abreisen mussten, machten wir noch einen Abstecher nach Cancale. Der Ort ist bereits seit dem Mittelalter bekannt für seine Austernzucht. In der Bucht von Mont St. Michel macht sich die Ebbe besonders stark bemerkbar, und dann kann man die vielen Zuchttische der Austern gut sehen. Am Hafen befinden sich viele Restaurants, wo man Fisch und Meeresfrüchte essen kann. Aber es ist auch möglich, Austern an den Verkaufsständen direkt am Meer zu geniessen.
Wir besorgten uns etwas zum Picknicken und fuhren dann zum Pointe du
Grouin. Dort machten wir noch eine kleine Wanderung und fanden einen Platz für unser Picknick.

Austernbänke

Austernbänke

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Stopover in Orléans - Rennes und Vitré - Mt. St. Michel, St. Malo und Cancale - Smaragdküste - Morlaix und Brest - Locronan, Quimper und Concarneau - Carnac, Quiberon und Vannes - Stopover in Tours
Details:
Aufbruch: 08.09.2002
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 29.09.2002
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.