Das erste Mal in der Bretagne

Reisezeit: September 2002  |  von Inge Waehlisch Soltau

Carnac - Quiberon und Vannes

Von Concarneau ging es weiter in Richtung Osten. nach Pont-Aven. Dieser Ort ist bekannt, weil hier vor über 100 Jahren so bedeutende Maler wie Paul Gauguin, Paul Sérusier und Emile Bernard gewirkt haben. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum es hier recht viele Galerien zu finden sind.
Vorbei an den schönen Stränden von Moelan s/Mer, Fort Blouqé und Lamor-Plage kamen wir nach Lorient. Diese bretonische Stadt hat leider nicht so eine so schöne historische Altstadt wie viele andere. Im 18. Jahrhundert war sie aber eine wichtige Handelsstadt, da sie an der Mündung von zwei Flüssen liegt.
Aber im 2. Weltkrieg wurde sie nahezu vollständig von den Allierten zerstört wie auch z.B. Brest, weil die deutsche Wehrmacht hier Krieggschiffe stationierte und einen U-Boothafen gebaut hatte.
Aber die Stadt hat eine schöne Umgebung, denn vom Hafen aus gehen Fähren auf die vorgelagerte Ile de Groix. Auf der drittgrössten Insel der Bretagne gibt es neben schönen Sandstränden auch eine interessante Steilküste.

Wir fuhren weiter nach Carnac. Da wir in dieser Umgebung eine Woche bleiben wollten, versuchten wir ein Apartment zu mieten. Das war gar nicht so einfach, denn um diese Jahreszeit war schon vieles geschlossen. In einem Immobilienbüro bot man uns dann etwas an, schön gelegen mit Blick aufs Meer. Das Dumme nur, wir mussten uns auch noch Bettwäsche und Handtücher mieten...
Carnac ist bekannt für die vielen schönen Sandstrände in der Nähe - viele davon auf der Halbinsel Quiberon - sowie das grösste Megalithfeld von Europa.

Blick vom Apartment

Blick vom Apartment

Strand bei Carnac

Strand bei Carnac

Nicht weit von Carnac liegt die schmale Halbinsel von Quiberon. An der schmalsten Stelle ist gerade genug Platz für eine Zufahrtsstrasse - die Eisenbahntrasse wird darüber geführt. Hier gibt es viele wunderschöne Sandstrände, die richtigen Wellen für Surfer und bei Ebbe viel Platz für die Strandsegler.
An der Côte Sauvage an der Westküste hat das Meer die Felsen zu kleinen Grotten und Bögen ausgewaschen. An der Ostküste mit vielen Sandstränden ist das Meer ruhiger.
Wir waren einige Male auf der Halbinsel bei sehr schönem Wetter, aber der Wind war teilweise kühl zu dieser Jahreszeit. Aber wir konnten lange Strandspaziergänge machen und nahmen uns immer ein Picknick mit. Eine Wanderung oberhalb des Strands machten wir auch am Point Conguel.
An der Südspitze liegt der kleine Ort Quiberon mit einer schönen Promenade oberhalb des Grand Plage, wo sich einige Restaurants befinden. Aber wir hatten wiederum ein Picknick mitgenommen, sassen auf einer Bank an der Promenade mit schöner Sicht aufs Meer und sogar bis zur Belle Ile, die grösste Insel der Bretagne.

Quiberon

Quiberon

Küste bei Carnac

Küste bei Carnac

Einen Ausflug machten wir über Aubray nach Locmariaquer. Das ist ein kleiner Ort, der bekannt ist durch die in der Nähe liegenden Meglithfunde. Der Grand Menhir mit ca. 20 m der grösste vorgeschichtliche Megalith in der Bretagne wiegt 350 Tonnen, aber er ist in vier Teile zerbrochen. Der Dolmen "Table des Marchands" ist durch seine Gravierungen bemerkenswert.

Alignements

Alignements

Megalithenfeld

Megalithenfeld

Von Carnac aus machten wir auch einen Tagesausflug nach Vannes, der Hauptstadt des Départements Morbihan.
Vannes hat einen mittelalterlichen Stadtkern mit beschaulichen Gassen und alten Fachwerkhäusern. Die Stadt wurde schon zu Zeiten der Römer, die die Stadt 56.v.Chr. gründeten, durch eine Stadtmauer befestigt. Der bis jetzt gut erhaltene Stadtkern wurde zu klein, und ab dem 17. Jahrhundert wurden dann auch zahlreiche Stadthäuser ausserhalb der Mauern gebaut. Entlang der Mauern gibt es eine schöne Promenade.
Bäume stehen an den Kais, die den Hafen umrunden, von da aus geht man durch ein Stadtor aus dem 17. Jahrhundert direkt in das malerische und lebhafte historische Zentrum.
Mitten in der Stadt gibt es eine Markthalle aus dem Jahr 1912 mit den üblichen frischen Produkten - Obst, Gemüse, Salat, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte usw. - wie ich sie von allen französischen Märkten kenne und liebe.
Die Kathedrale "Saint Pierre" wurde im 15. Jahrhundert im spätgotischen Stil errichtet, aber bis Ende des 19. Jahrhunderts immer wieder im Renaissancestil umgebaut.
Im Schloss Gaillard einem Stadthaus erbaut Anfang des 15. Jahrhunderts tagte früher das bretonische Parlament, jetzt befindet sich hier das Museum für Geschichte und Archäologie.
Das wuchtige Rathaus im klassizistischen Stil wurde 1862 errichtet.

Einer der schönen Gärten in Vannes

Einer der schönen Gärten in Vannes

In der Altstadt

In der Altstadt

Das Rathaus

Das Rathaus

An einem Tag fuhren wir nach Erdeven - in der Nähe der Alignements de Kerzerho - und den kleinen Küstenstädtn Etel und Belz. Zum Lunch waren wir dann in Auray - ein idyllischer Flusshafen mit einigen historischen Gebäuden und kopfsteingepflasterten Gassen in der Altstadt.

Idylle in Belz

Idylle in Belz

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Stopover in Orléans - Rennes und Vitré - Mt. St. Michel, St. Malo und Cancale - Smaragdküste - Morlaix und Brest - Locronan, Quimper und Concarneau - Carnac, Quiberon und Vannes - Stopover in Tours
Details:
Aufbruch: 08.09.2002
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 29.09.2002
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.