Durch den Kanal in den Golf von Korinth

Reisezeit: Mai - Oktober 2004  |  von Doris Sutter

Die Straße von Korinth

26.7. Korinth

Der Sarinische Golf, der Golf von Athen ist eine stark befahrene Wasserstraße. Hier ist Griechenlands größter Hafen, der Hafen von Piräus. Dutzende von großen Fähren und schnellen Tragflächenbooten eilen an uns vorbei und wir begegnen ihnen mit großem Respekt. Schon einmal haben wir Lehrgeld bezahlt, so nach dem Motto: ein Schiff wird kommen und das bringt dich zum Weinen. Oder so ähnlich.
Der starke Schiffsverkehr macht das Wasser kappelig, auch ohne Wind. Der Golf ist stark durchsetzt mit kleinen Inseln und Felsen. Einfahren in den Hafen von Piräus ist derzeit für Sportboote nicht erlaubt und die Jachthäfen wären bereits jetzt schon überfüllt.

Wir ziehen stramm durch, schlängeln uns wie Slalomfahrer zwischen Inseln, Felsen, Schiffen und Fähren hindurch, bis die Welt vor uns wieder einmal mit einer Schranke verschlossen ist.

Wir sind in der Straße von Korinth.
Der 78 m hohe Isthmus von Korinth fesselte als einzige Landverbindung den Peloponnes ans griechische Festland. Früher hat man die Schiffe über die Enge gezogen. Das war sehr mühsam, deshalb hat man von 1881-1893 den 6343 m breiten Isthmus durchstochen und einen Kanal gebuddelt. Vorne und hinten ist er mit einer Brücke geschlossen. Natürlich kostet die Durchfahrt Geld, wie könnte es auch anders sein.
Ein neues sehr futuristisch anmutendes Kontrollhäuschen und ein neuer Anleger wurden gebaut.

Einfahrt Straße von Korinth

Einfahrt Straße von Korinth

Die Durchfahrt durch den Kanal von Korinth kostet für unser Boot 190 Euro. Hätte ich nicht schon gesessen, es hätte mich umgehauen.

Natürlich ist die Durchfahrt ein Erlebnis. Das Wasser im Kanal hat eine Farbe wie in einem Swimmingpool.

Blick in die Straße von Korinth

Blick in die Straße von Korinth.

Der Kanal mündet in den Golf von Korinth.
Hier liegt die Stadt Korinth auf dem Peleponnes. Und ob ihr es glaubt oder nicht, die Korinthen, die kommen wirklich aus dieser Gegend. Obwohl Korinth bereits seit 4ooo Jahren existiert, ist vom alten Korinth außer einer Ausgrabungsstätte nichts übrig geblieben. Kriege und Erdbeben haben ganze Arbeit geleistet. Doch meinem Kapitän sind die lecker gegrillten Hähnchen in dem kleinen Supermarkt eh viel lieber als jede noch so schön verzierte Korinthische Säule.

© Doris Sutter, 2004
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Der Autor
 
Doris Sutter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Doris sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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