Southeastasia, here we come!

Reisezeit: August / September 2011  |  von Anne Schnider

Cambodia

Auf Draengen meiner geliebten Schwester und weil ich schon deutlich frueher wach bin als Robin, schreib ich mal weiter...
Den letzten Abend auf Koh Tao haben wir mit meiner Tauchgruppe und dem Leeren der Buckets verbracht, die man an jeder Ecke erhaelt. Das sind kleine Eimer, gefuellt mit diversen Softdrinks und Spirituosen. Dementsprechend hatten wir auch Muehe, am naechsten Morgen aufzustehen und haben die erste Faehre Richtung Bangkok (hier verlaeuft praktisch jede laengere Reise ueber Bangkok) auch schon verpasst. Etwas uebermuedet haben wir uns dann aber doch noch um ein Ticket nach Siem Reap, Kambodscha gekuemmert! Wir dachten zuerst, wir kaemen am naechsten morgen um 8 dort an. Nach einiger Zeit checkten wir, dass es 8 Uhr abends werden sollte -.-

Viel Zeit blieb nicht. Wir packten, fruehstueckten und legten uns noch ein Stuendchen an den Strand, dann gings auch schon los.
Die 3stuendige Fahrt mit der Faehre war fuer mich echt kein Spass - es schaukelte zwischendrin heftig auf und ab und ich war kurz davor, die Reling zu kuessen! Habs durch extreme Konzentration auf den Horizont dann aber doch geschafft, alles drin zu behalten Auf der Fahrt fiel mir ausserdem auf, dass ich vergessen hatte, meinen durch harte Arbeit erworbenen Tauchausweis abzuholen. UPS.

In Chumphon stiegen wir dann in einen Bus um, der mords unbequem war. Ausserdem mussten wir in der letzten Reihe sitzen, und rechts von mir sass dann ein stinkender Typ. Um 5 Uhr morgens kamen wir dann endlich in Bangkok an. Dort setzten wir uns in eine Kneipe in der Khao San Road (wieder diese krasse Touristenstrasse), fruehstueckten und beobachteten die uebrig gebliebenen des letzten Abends:

Zum einen waren da unfassbar viele, eigentlich ziemlich gut aussehende, Ladyboys (man brauchte nur gaaanz genau in den Schritt zu gucken, dann wars klar), die besoffene Europaer ziemlich offensiv angruben. Dann die voellig zerstoerten, besoffenen Europaer, die da sassen/lagen und schliefen, heulten oder rummachten. Dann die orangenen Bettelmoenche, die so gar nicht ins Bild gepasst haben. Und zuletzt Leute wie wir, die einfach nur sau frueh wach waren und mit ihrem Sack und Pack auf die Weiterfahrt irgendwo hin warteten.
Um 7 kam dann unser Minibus, der uns zusammen mit 5 Englaenderinnen an die Grenze brachte. Dort wurde es witzig (aber auch nur im Nachhinein): wie ueberall versuchte man, die Touristen ordentlich abzuzocken und so wurden wir an einem Punkt abgesetzt, an dem man uns angeblich ganz unkompliziert Visa fuer nur 40 Dollar ausstellte. Ich wusste dank diverser Recherchen aber schon, dass das nur ne billige Masche war und man einfach nur direkt zur Grenze gehen musste, dort wuerde man das Visum dann regulaer fuer 20 Dollar bekommen. Also blieben wir trotz Einreden auf uns hartnaeckig und zogen weiter. Dummerweise hatte man uns schon in Bangkok unsere Bustickets abgenommen und jetzt auch nicht wieder gegeben. Somit hatten wir ueberhaupt keinen Beweis, dass und wo wir die Reise gezahlt hatten! Wir kamen dann an einem 2. Haeuschen an, der unserer Meinung nach letztendlich auch noch nicht der "richtige" Ort war, um das Visum zu bekommen, denn auch hier zahlten wir noch 28 Dollar. Aus purer Genervtheit und weil wir als Gruppe mit den Englaenderinnen zusammen bleiben wollten (die ja die gleiche Reise gebucht hatten), zahlten wir das also. Zu Fuss ging es dann ueber den Grenzbereich, wo wir uns erstmal ein paar Stempel abholen und Gesundheitserklaerungen abgeben sollten.

Dann hatten wir natuerlich ein Problem: wir hatten keinen Plan, wie und wo wir jetzt weiterfahren sollten, und Tickets hatten wir ja auch keine mehr. Vor der Grenze hatte man uns aber noch gesagt, dass wir einfach zur Bus Station gehen sollten. Die war aber einige Kilometer entfernt, also nahmen wir einfach mal einen Shuttle Bus dort hin.
Schon an der Tuer wurden wir von irgendeinem Khmer (habe gelernt, dass man nicht "Kambodschaner" sagt) empfangen, den wir zuvor nie gesehen hatten. Der behauptete, er habe auf uns gewartet und er wuerde uns nach Siem Reap bringen. Nach einer halben Stunde fing er an, uns zu erklaeren, er koenne uns einen viiiiel schnelleren und viiiiiel besseren Minibus besorgen. Denn unser richtiger Busfahrer kaeme erst in einer Stunde und der Bus sei sowieso viel langsamer. Und wir muessten nur 150 Baht pro Person zahlen.
Ich und die anderen Maedels blieben aber stur und wollten auf den bereits bezahlten Bus warten, auch wenn wir gar nicht wussten, ob der Typ ueberhaupt die Wahrheit sagt (d.h. ob besagter langsamer Bus ueberhaupt existierte). Schon wurde der Preis fuer den Minibus auf 100 und schliesslich auf 50 Baht gesenkt. Weil der Typ aber immer aggressiver schien und uns nahezu zwingen wollte, sein Angebot anzunehmen, lehnten wir ab und blieben weiter sitzen. Nur Robin war zwischendrin kurz davor, es anzunehmen, weil er nicht daran glaubte, dass fuer uns heute noch ein Bus bereit stuende.
Naja, letztendlich hatte eines der Maedels die Idee, einen Polizisten um Rat zu fragen und der versicherte uns nach kurzem Telefonat, dass unser Bus tatsaechlich kommen wuerde und wir auch nichts mehr zahlen muessten. Und tadaaaaa 15 min spaeter wurden wir abgeholt, durften zu 7. in dem mega bequemen Bus mit Ledersitzen Platz nehmen und hatten eine angenehme, 2stuendige Fahrt nach Siem Reap.
Hier mussten wir uns nochmal kurz gegen die Tuk Tuk Fahrer durchsetzen, die uns eines der Hostels andrehen wollten, fuer das sie Provision bekommen. Ich hatte in meinem Reisefuehrer aber schon vorher ein Gaestehaus ausgesucht, das etwas abseits des Zentrums und der Kneipen ist und da kamen wir dann letztendlich abends auch an! Hier sind wir jetzt und fuehlen uns mega wohl, weil der Chef hier sehr gastfreundlich ist und von allen Gaesten den Vornamen lernt. Insgesamt super familiaere Atmosphaere!
Sobald Robin wach ist werden wir dann Angkor Wat unsicher machen und heute abend dann den Night Market und die vielen Bars.

© Anne Schnider, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach unfassbar langer Planungsdauer (2 Wochen) und voller Vorfreude starten Robin & ich nun endlich unseren Trip durch Südostasien. Los gehts in Bangkok, von dort aus dann voraussichtlich erst einmal in den Norden Thailands. Wohin genau, das entscheiden wir, weil wir so abenteuerlustig sind, natürlich spontan!
Details:
Aufbruch: 11.08.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 05.09.2011
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Anne Schnider berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.