Kambodscha, Thailand und viel zu wenig Zeit!

Reisezeit: September / Oktober 2004  |  von Nadja u.

Von Koh Mak nach Bangkok

Die Sonne hatte kein Einsehen und so fiel der Abschied nicht ganz so schwer. Auf das Anketten habe ich dann auch verzichtet.
Leider habe ich es nicht mehr geschafft den netten Hotelmanager, von uns ebenso liebevoll wie heimlich "Higgens" genannt, zu fotografieren.
Eine wirkliche eindrucksvolle Persönlichkeit, die, wenn er mit seinen zwei Dalmatinern den Holzpfad Richtung Restaurant gelaufen ist, in unseren Köpfen immer die Stimme von Magnum hervorrief: "Ich weiß was sie jetzt denken und sie haben recht!"
Allerdings sah unser Higgens besser aus und soweit ich mich erinnere hat das Filmoriginal nicht wie unser Manager ständig eine Gartenschere mit sich herumgeschleppt. Und die "Magnum"-Dobermänner waren irgendwie ein bisschen cleverer. Die Dalamtiner sah man konsequent in die andere Richtung laufen, in die das Herrchen gerade den Schauplatz verlassen hat, um nach 5 min festzustellen, das er da nicht sein kann und die nächste falsche Richtung einzuschlagen. Ein ewiger Quell der Erheiterung für uns....

Nun ja, das alles ließen wir hinter uns, denn in meinem Kopf hörte ich schon die verlockenden Klingelgeräusche einer Kasse....Bangkok rief und ich war nur zu gewillt meine letzten Cents nicht als unnötige Belastung mit nach Deutschland zurück zu schleppen.
Vom Koh Mak Resort aus wurden wir mit einem Pick-Up zum Pier gebracht. Um 8.30 Uhr ging dann auch die Fähre. Nach 2,5 Stunden waren wir in Laem Ngob angekommen. Am Pier warteten schon Tuk-Tuks mit denen wir dann nach Trat gefahren sind. Dort trafen wir dann zum 1. Mal seit Kambodscha auf Touts (Schlepper).
Obwohl wir dem Fahrer gesagt haben, dass wir den Public Bus nach Bangkok nehmen wollten, ließ er uns in Trat vor einer privaten Busgesellschaft heraus. Allerdings war dies im 1. Moment nicht klar ersichtlich. Als der Fahrer anhielt sprangen direkt zwei Frauen in Uniformen auf uns zu und fragten ob wir nach Bangkok wollen. Als wir das bestätigten und- auf den Eingang zeigend- "Public Bus" fragten, riefen die Mädels und der Fahrer "Yes, Yes, Public Bus, pay here!" Und schon wurden wir mehr oder weniger in das Büro gedrängt. Noch im Hineingehen sah ich, daß eine Frau dem Fahrer einen Geldschein zusteckte. OK, das staatliche Busunternehmen hätte das sicherlich nicht gemacht, also sind wir sofort wieder raus. Über die Methoden der hiesigen Unternehmen und den Zustand der Busse und Fahrer hatten wir schon genug gelesen, min. 6 Stunden in einem Minibus nach Bangkok, mit übernächtigtem Fahrer und zu wenigen Sitzen, das konnten wir uns gut verkneifen.

Das öffentliche Busunternehmen war dann auch schnell gefunden, nämlich genau gegenüber. Nachdem wir gezahlt hatten (natürlich auch weniger, als es gegenüber gekostet hätte) hatten wir dann auch noch eine Stunde Zeit, etwas zu lesen, zu trinken und ganz wichtig: Die vielgepriesenen Fläschen "Mae Ang Ki"-Öl zu besorgen! Diese sind überall in Thailand bekannt und die Thais behaupten, wer in Trat war ohne ein paar von diesen Flaschen mitgebracht zu haben, wäre auch nicht dort gewesen. Und das Zeug hilft tatsächlich! Ätherische Öle sorgen sofort für eine freie Nase und die ca. 300 Moskitostiche, die ich als Andenken von Koh Mak mitgebracht habe wurden auch direkt erträglicher, da das Öl sehr kühlend ist.
Trat ist ein sehr nettes Städtchen in dem es auch aus der Busperspektive viel zu sehen gibt.
Einen bleibenden Eindruck hat dieser nette Herr bei uns hinterlassen.

Seinem Verhalten nach (eifriges herumwinken, in-den-Bart-grummeln, Zettelchen schreiben und unter die Windschutzscheibe klemmen sowie sich fürchterlich aufplustern) handelt es sich hier um das thailändische Äquivalent zu unseren Politessen. Aber irgendwie läßt der hübsche Hut nicht so wirklich die Respektsperson erkennen. Ich wäre sehr für die Einführung solcher entzückenden Kopfbedeckungen, auch für unsere "Bordsteinschwalben". Schützt vor Regen, Sonne, Tauben und sieht auch unglaublich lässig aus!

Ebenfalls ein modisches Highlight unserer Reise nach Bangkok war dieser Busfahrer (man erkennt es noch am Hemd....). Vermutlich ist es ihm im Bus zu warm geworden und die Unterwäsche ist wirklich zu schön, um sie NICHT zu zeigen! Ob die Busfahrerin von gegenüber wohl beeindruckt war?

Public Bus- noch ist die Glotze aus, aber das ändert sich in wenigen Minuten! Ach ja, dort wo wir sitzen, ganz hinten, hängen die Lautsprecher! Sehr unklug sich diese Plätze auszusuchen!

Public Bus- noch ist die Glotze aus, aber das ändert sich in wenigen Minuten! Ach ja, dort wo wir sitzen, ganz hinten, hängen die Lautsprecher! Sehr unklug sich diese Plätze auszusuchen!

Auch ohne die Ausblicke auf neuste(?) modische Errungenschaften vor dem Fenster war die Fahr recht kurzweilig. Auf den gesamten 6 Stunden wurde nämlich eine thailändische..., nun ja, wie soll ich es beschreiben "Talkshow-trifft-Disney-Club-trifft-Marx-Brothers-Show" gezeigt. In der üblichen ohrenbetäubenden Version. Während es die ersten 2 Stunden noch ganz unterhaltsam ist sich zu fragen, weshalb der Mann da vorne erst ein Mikrofon unter die Nase bekommt, dann die Hose verliert und warum zum Teufel sein NACHBAR dafür die Torte ins Gesicht kriegt und anschließend ein kleines Mädchen zu singen beginnt, wird es nach weiteren 30 min doch etwas öde, vor allem weil die musikalische Untermalung der lustigen Szenen (anscheinend aller), die Unterhaltung und den Versuch zu schlafen im Keim erstickt.
In Bangkok angekommen haben wir uns mit den üblichen Taxifahrern herumschlagen müssen. Ein Gespräch, das sich in den nächsten Minuten recht oft wiederholte ging in etwas so:

TF: Where you want to go?
W: Trinity Silom Hotel
Tf: ok,ok!
W: You know were it is?
Tf: ok!
W: You know the hotel?
Tf: Yes! Hotel!
W: Tritity Silom?
Tf: (starrer Blick, fragend) Yeees?!?
W: (seufzend) by taxameter? (wir lotsen ihn dahin, da er ganz offensichtlich keine Ahnung hat wo es ist.)
Tf: Yes, have!
W: Ok, so you´ll go by taxameter?
Tf: Yes, ok, 250 Baht!
W: No, we want to go by taxameter!
TF: Ok! No! 250 Baht ok!
W: Thank you! We´ll try another...

Nachdem wir dann vom dritten Fahrer relativ rüde darauf hingewiesen wurden unser Glück doch an der nächsten Straße zu probieren, haben wir dann doch noch bei einem Taxifahrer Glück gehabt. Natürlich hatte auch er keine Ahnung wo das Hotel war und wir hatten die Adresse dummerweise auch nicht in Thai da (sehr empfehlenswert!). Aber irgendwie kamen wir hin. Interessanterweise hat die komplette Fahrt dann trotz Stau und mehrmaligem Anhalten und Fragen nur 100 Baht gekostet...natürlich mit Taxameter....

© Nadja u., 2004
Du bist hier : Startseite Asien Thailand Von Koh Mak nach Bangkok
Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Bangkok nach Siem Reap, Koh Chang und wieder zurück- von scams,touts und anderen Übeln! Immer lächelnd!
Details:
Aufbruch: 17.09.2004
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.10.2004
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Koh Mak
Der Autor
 
Nadja u. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.