Indien - oder Hanna allein in der großen Welt...

Reisezeit: Oktober - Dezember 2008  |  von Hanna P.

Chennai, Crocodile Bank und Mammalapuram

Wie jedes wochenende, machte ich mich auch dieses mal wieder auf um die gegend zu erkunden. Am Samstag fuhr ich nach chennai. es klappte mit dem busfahren alles vorbildlich. bin schon der volle profi auf dem gebiet. ich fuhr in die stadt. und weil ich genau wusste was ich brauchte und wo ich es am schnellsten erhalten wuerde, fuhr ich in ein einkaufszentrum. ueber das einkaufszentrum und den tag, den ich hier ganz nett mit shoppen und essen verbracht habe gibts nicht viel zu sagen. es war nett. im einkaufszentrum wars stickig und heiss, aber alles in allem wars sehr gemuetlich. nach einigen stunden shoppen (hab ganz viel bastelmaterial fuer die kinder gekauft - obwohls eh net angenommen wird von der schule, wie sich spaeter herausgestellt hat) bin ich dann wieder - ohne umwege - nach hause.

Am naechsten tag, stand ich schon mit eiem etwas mulmigen gefuehl auf. es war mein geburtstag. und ich war ALLEIN in indien. keiner wusste hier, dass ich geburtstag hab und ich war wirklich traurig. aber nachdem ich mich zurechtgemachte hatte, mit den neuen klamotten, die ich am vortag gekauft hatte, ging ich ins freie und wollte mich schon auf den weg machen. da traf ich meine nachbarin vijaya (gleichseitig auch meine cheffin - direktorin der schule) und ich erzaehlte ihr, dass ich geb. habe. sie war ganz lieb und rannte sofort in ihre wohnung und kam gleich darauf mit einem packerl fuer mich zurueck. ich hab keine ahnung, wie sie das so schnell hergezaubert hat... ich bekam also mein erstes von 2 geburtstagsgeschenken. Danach machte ich mich, dressed like an indian, auf den weg zu meinem geburtstagsausflug mit mir selbst. mein erstes ziel war crocodile bank. das ist so eine art zoo fuer aussterbende krokodilarten. Ein Amerikaner hat vor ueber 30 jahren hier ganz klein angefangen und mittlerweile werden hier nicht nur crocs aufgepeppelt und gezuechtet, sondern auch schildkroeten, schlangen und andere bedrohte reptilien.
Ich spazierte also so herum und sah den crocs mein schwimmen schlafen und einfach nur sein zu. irgendwann gesellte sich ein netter biologiestudent zu mir, der grad hier sein praktikum absolviert. ich hatte also fuer die naechste stunde meinen ganz persoenlichen guide, der mir alles ganz genau erklaert hat. ich durfte sogar ein kleines kroki streicheln und eine schlange halten. das war echt ein lustiges gefuehl, wenn sich eine schlange um deinen arm wickelt.

Als wir email-adressen ausgetauscht hatten - er will mit seinen schlangen zu uns in die schule kommen - machte ich mich weiter auf zu meinem 2. ziel an diesem tag. die heilige stadt mammalapuram. Als ich in der stadt ankam krachte mein bauch und das erste, was ich daher machte, war ausgiebig fruehstuecken. Das beste an indien ist der firsch presste ananassaft. mah, so lecker!!! Das staedtchen ist sehr klein, es besteht eigentlich nur aus einer geschaeftigen hauptstrasse an der ganz viele touri-laeden sind und einigen strassen, die zum strand fuehren. Nach dem essen, wollt ich dann zuerst mal mit meinen lieben zuhause telefonieren. also machte ich mich auf zum naechsten internetcafe in dem erwartungsgemaess nur indische maenner und ich waren. ich quetschte mich an einen computer und fing an zu telefoniern. es dauerte aber nicht lange, da kullerten mir, beim gespraech mit meiner mami, die traenen ueber die wangen. und einige sekunden spaeter schniefte ich schon etwas lauter. haha, ich heulte also in eine vollbesetzten internetcafe einfach so drauf los. naja, mich kannte ja eh keiner. nachdem ich also 2 stunden mit meinem lieben zuhause getratscht und geheult (immer mal wieder) hatte, spazierte ich durch die stadt. ich wollte ein bisserl einkaufen und mir ein geburtstagsgeschenk machen. ich zoge 2 stunden durch die gassen und shoppte munter vor mich hin. werd nachhause kommen wie der weihnachtsmann - lauter geschenke in meinem rucksack...
Der strand von mammalapuram ist sehr schoen und dort ist ganz schoen was los. die leute dort, schwimmen sogar im meer. das ist das erste mal in indien, dass ich das sehe. Die Leute schwimmen, oder picnicen am strand, die kuehen spazieren vorbei, die hunde spielen abfangen, die bettler sind lieb und nicht aufdringlich, alles in allem eine sehr nette stimmung hier.

Nachdem essen, in einem restaurant direkt am strand, wollte ich mich schon langsam auf den heimweg machen, als ich ploetzlich 5 lehrern aus meiner schule begegnet bin. hihi, was fuer ein zufall. die 5 schnappten mich kurzerhand und ich zog mit ihnen noch fuer 2 stunden durch den ort. die meiste zeit vergass ich sogar, dass heute mein geburtstag war. es war ein stinknormaler tag in indien. irgndwann schoss es mir wieder ein und ich erzaehlte es so beilaeufig. im bus nach hause - ich hatte einen sitzplatz, den mir 2 der lehrer tapfer erkaempft haben - gaben sie mir dann ein geschenk. sie hatten mir heimlich bei einem der staende eine skulptur gekauft. ich war wirklich geruehrt. die busfahrt war sehr entspannt und ich war froh, dass ich mein platzerl hatte. waere ich allein heimgefahren, haette ich bestimmt stehen muessen. die verrueckten inder, kraxeln naemlich, sobald der bus den busbahnhof erreicht, ueber die offenen fenster in den bus, nur um eine platz zu ergattern. hahaha, spinner...

Fazit: es war ein sehr schoenes wochenende, mit geschenke, vor allem nicht materieller natur, die mich sehr geruehrt haben. trotzdem freu ich mich schon, wenn mein geburtstagstag dann zuhause nachgefeiert wird. mit all den leuten, die mir wirklich wichtig sind. und ich freu mich auf ein gutes glaser rotwein.

... fotos folgen ...

© Hanna P., 2008
Du bist hier : Startseite Asien Indien Chennai, Crocodile Bank und Mammalapuram
Die Reise
 
Worum geht's?:
In ein paar tagen, genauer gesagt am 20. oktober 2008, gehts für mich für 2 monate ab nach indien. ich werde in der nähe von chennai in einem waisenheim arbeiten... mal sehen was alles passiert... ;)
Details:
Aufbruch: 20.10.2008
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 19.12.2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Hanna P. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.