Süd- u Zentralamerika bis Washington DC

Reisezeit: November 2009 - April 2010  |  von Arno und Margit Darnhofer

Chile: Alacaluf bis Chepu

Reisebericht 11 - Alacaluf - Chepu

Campo Alacaluf - Cerro Castillo 2010_01_01 172 km
Cerro Castillo - Coyhaique 2x 2010_01_02
320 km
Coyhaique 2010_01_03 025 km
Coyhaique - Chacabuco 2010_01_04 083 km
Quellon-Chepu u. Umgebung 2010_01_06 176 km
Chepu 2010_01_07 000 km

Woche gesamt: 776 km
Tour gesamt: 14894 km

Der Silvestertag ist leider total verregnet und so verbringen wir den Tag bei netter Unterhaltung mit Elisabeth und Rupert im Haus. Gegen 16.00 Uhr wird das Feuer im Asado Haus angezündet um dann eine gute Glut für das Lamm zu haben. Katrin und Thomas befestigen zwischenzeitlich das Lamm am speziellen Spieß (Asado da Palo), damit - sobald genug Glut ist -mit dem "Grillen" begonnen werden kann. Wir platzieren uns neben der Feuerstelle, welche eine wunderbare Wärme abgibt. Bei einem guten Gläschen Wein bestaunen wir das Lamm, welches immer mehr Farbe annimmt. Katrin bestreicht das Lamm immer wieder mit einer speziellen Sauce - Yimiyuri (ich hab keine Ahnung wie man dies schreibt) - welche dem Fleisch einen besonderen Geschmack verleiht. Nach ca. 1 Std. 15 Min. wird der Spieß zum ersten Mal umgedreht, und nach derselben Zeit wieder retour. In der Zwischenzeit ist es 22.00 Uhr als die Asado Meisterin Katrin beginnt das Lamm zu zerteilen. Mit gekochten Erdäpfeln und einer speziellen Grillsauce welche Thomas zubereitete, essen wir das wunderbarste Lamm, das wir bis jetzt gegessen haben. Somit vergeht auch die Zeit bis Mitternacht sehr rasch. Um 0.00 Uhr stoßen wir alle gemeinsam an und denken natürlich dabei auch an unsere Familien zuhause bzw. auf Reisen. Gegen 1.00 Uhr früh gehen Arno und ich schlafen, da für Morgen ja die Weiterfahrt geplant ist.

Asado da Palo - Lamm am Spieß

Asado da Palo - Lamm am Spieß

Elisabeth und Ruper - Grubers unterwegs

Elisabeth und Ruper - Grubers unterwegs

Die BesitzerIn von Alacaluf - Katrin und Thomas aus Deutschland

Die BesitzerIn von Alacaluf - Katrin und Thomas aus Deutschland

Nachdem wir gut ausgeschlafen, gemütlich gefrühstückt und gepackt haben begeben wir uns gegen Mittag wieder auf die Piste zurück nach Puerto Tranquilo - in der Hoffnung, dass die Achse für die geplante Tagestour nach Coyhaique hält. Wie auf rohen Eiern fährt Arno die 44 km in den Ort, für die wir ca. 2 Std. brauchen. Nach Coyhaique sind es von dort noch ca. 220 km - davon ca. 120 km auf Schotterpiste. In Puerto Tranquilo wird noch mal getankt - bis jetzt ist alles ok. mit der Achse. Nach ca. 20 km überprüft Arno wieder die Achse und sieht, dass das Rad bereits wieder leicht schief steht. Aufgrund des Metalldorns der beim ersten Mal schweißen in die Achse getrieben wurde hielt das Rad noch relativ gut.
Nach weiteren 50 km ist jedoch Schluss - Achse wieder vollkommen gebrochen. Arno versucht mit einem Montiereisen die Achse zu stützen und so kommen wir noch mal 10 km - nun haben wir ja nur mehr ca. 30 km bis Cerro Castillo, und wir hoffen beide es bis dort hin zu schaffen. Arno versucht noch 3 x die Achse zu stützen - dh. jedes Mal Hänger auf dem Reservebenzinkanister aufbocken, Arno auf der Straße unter den Hänger, reparieren und weiterfahren. Ich hab in der Zwischenzeit versucht die herankommenden Autos "abzubremsen", da die Chilenen sehr spritzige Autofahrer sind und ich Angst hatte, dass Arno überfahren wird. Die Abstände in denen die Konstruktion nicht mehr hält werden immer kürzer, bis Arno nach dem 4 Mal w.o. gibt. Zu unserem "Glück" passiert es genau an einer Straßenkreuzung welche sehr dicht mit Bäumen bewachsen ist. Noch einmal Montiereisen anlegen und ganz vorsichtig hinter die Bäume, wo der Hänger von der Straße aus nicht gesehen wird. Wir beschließen diesen dort über Nacht stehen zu lassen. Also, wieder mal Hänger ausräumen - wir sind mittlerweile schon so geübt, dass wir dafür keine 5 Minuten mehr brauchen (sehr Rekordverdächtig!!!) Räder runter, Achse ausbauen, Hänger auf die aufgelegten Räder stellen, alle wichtigen Dokumente, Computer und Reservegeld, sowie die Waschsachen und frische Wäsche in die Wing packen und weg sind wir. Ich habe die Achse für die Fahrt nach Cerro Castillo auf meinen Oberschenkeln liegen - fühlt sich super in den Schlaglöchern an, und derer gibt es viele auf den letzten 30 km. Es ist bereits kurz vor 21.00 Uhr als wir in Cerro Castillo ankommen und ein Hostal suchen. Wir finden recht schnell was halbwegs Nettes. Jetzt gibt es nur mehr ein kleines Problem - die ganze Ortschaft hat so intensiv Silvester gefeiert und alle Lokale wo es etwas Essbares gäbe haben geschlossen. Da seit dem Frühstück doch schon einige Zeit vergangen ist sind wir entsprechend hungrig. Unsere Vermieterin hat Mitleid mit uns und verkauft uns etwas Brot. Die 2 Israelis welche auch in dem Hostal wohnen kochen sich gerade Spaghetti. Da ein Paradeiser zu viel ist bieten sie uns diesen an. Also, Wasser aus der Leitung, trockenes Brot und ein Paradeiser - wir nehmen es mit Humor und stellen uns ein 3 Gänge Menü vor. Eine Runde Kartenspiel zur Entspannung - nur für mich, da Arno wieder mal verliert - und um Mitternacht ab ins Bett.

Im Hintergrund ein hängender Gletscher

Im Hintergrund ein hängender Gletscher

Wasserfall

Wasserfall

Blick auf die Gletscher

Blick auf die Gletscher

Samstagmorgen versucht Arno sein Glück beim hiesigen Schweißer. Dieser öffnet jedoch erst um 16.00 Uhr und so muss er nach Coyhaique zu dem fahren, welcher uns von Katrin und Thomas als Professionist empfohlen wurde. Ich versuche in der Zwischenzeit etwas Brot, Getränke und Ess-bares aufzutreiben. Um 11.00 Uhr schlägt meine Stunde und der Minimarkt sperrt auf. Ich erstehe wirklich ein paar Lebensmittel und kann somit eine Jause essen. Anschließend versuche ich im Ort einen Internetanschluss zu finden - Glück gehabt denke ich - aber, die Verbindung ist so schlecht, dass ich nur den Bericht ohne Fotos absetzen, sowie ein paar Mails schreiben kann. Gegen 14.00 Uhr kommt Arno aus Coyhaique zurück. Die heutige Reparatur stimmt ihn doch um einiges Zuversichtlicher als die letzte. Rasch packen wir zusammen, er isst auch noch schnell und dann geht es retour zum Hänger. Da ich auf der Strecke dorthin einen Autoreifen am Straßenrand liegen sehe kommen mir die wildesten Gedanken. Dieses Mal sitze ich auf der Achse, da diese noch vom Transport auf dem Beifahrersitz festgebunden ist, muss ich darauf Platz nehmen. Ich komme mir vor wie auf einem Thron und überblicke meine Umgebung. Beim Hänger angekommen ist alles in bester Ordnung und das Spiel geht von Neuem los. Hänger ausräumen, Achsen und Reifen befestigen, Bremse anschrauben, Hänger aufstellen, einräumen - nach 45 Minuten sind wir wieder fahrbereit - ich sag ja Rekordverdächtig!!!! Also, weiter geht es. Arno fährt sehr vorsichtig die Strecke bis Cerro Castillo - ab dort ist sehr gute Asphaltstraße - beide sind wir bis dort hin mehr als angespannt!! Richtung Coyhaique müssen wir einen kleinen Berg von ca. 1100 m passieren, auf dem vorige Woche 30 cm Neuschnee lag!!!! Ein kurzer Halt bei einem Aussichtspunkt eröffnet uns eine wunderbare Sicht in das Tal und auf die Passstraße. Die 100 km nach Coyhaique sind sehr abwechslungsreich - dichte Wälder und kahle Bergmassive wechseln sich ab, links der Fahrbahn begleitet uns ein Fluss - es ist auf jeden Fall wunderschön hier zu fahren. Am Himmel stauen sich auf unserer Fahrt die Wolken mehr und mehr und es wird immer dunkler, aber wir werden nicht nass, da die Berge einiges abhalten. In Coyhaique angekommen suchen wir den Campingplatz welcher uns auf Alacaluf empfohlen wurde. Wir finden ihn etwas außerhalb der Stadt, er ist wunderschön an einem Bach angelegt und wir erhalten eine sehr freudige Begrüßung vom Haushund - einer 4 jährigen Schäferhündin "Alaska", welche uns ab sofort auf Schritt und Tritt begleitet. Jede einzelne Parzelle vom Platz hat ein eigenes kleines Häuschen von etwa 3x1,50 m ausgestattet mit Strom, Licht, Tisch und Bank - mit sehr viel Liebe angelegt. Alle Plätze sind für Margit und Arno reserviert und wir suchen ein schönes aus, da wir hier 2 Nächte bleiben um am Montagabend mit der Fähre von Chacabuco (ca. 80 km von hier entfernt) auf die Insel Chiloe überzusetzen. Arno hat bei seinem Reperaturaufenthalt bereits gebucht, da dies unbedingt erforderlich ist. Eigentlich wollten wir ja noch auf der Carretera Austral bis Chaiten fahren. Da dies jedoch wieder 300 km Piste bedeutet hätte getrauen wir uns dieses Risiko im Moment nicht einzugehen, obwohl es uns sehr leid tut, da die Strecke wunderschön sein soll, was wir von anderen Reisenden erfahren haben. Nach einem gemütlichen Abendessen geht es noch einmal zurück in die Stadt um weitere Schritte wegen der Achse per Mail mit Wolfgang, Herbert bzw. Christian in Santiago zu "besprechen". Als wir zurück kommen ist es bereits 23.00 Uhr und somit Zeit zum schlafen gehen. Karten spielen ist aufgrund der gestrigen Niederlage heute nicht drinnen *ggg*

Das Panorama von Cerro Castillo

Das Panorama von Cerro Castillo

Auf der Strecke von Cerro Castillo nach Coyhaique

Auf der Strecke von Cerro Castillo nach Coyhaique

Arno und Alaska beim Wing waschen

Arno und Alaska beim Wing waschen

Ich bin mir nicht sicher, wer mehr Spaß hatte beim Moped waschen

Ich bin mir nicht sicher, wer mehr Spaß hatte beim Moped waschen

Sonntag schlafen wir lange, und als wir aus dem Zelt steigen lacht die Sonne vom Himmel. Aufgrund dessen ist sofort Waschtag angesagt. Sofort bedeutet nach einer ausgiebigen Morgentoilette, gemütliches Frühstück und dann beginnt die Arbeit. Langsam aber sicher kann ich mich ein wenig an die Südamerikanische Gelassenheit gewöhnen und ich rege mich mittlerweile nicht mehr auf, wenn an der Kasse im Supermarkt 5 Leute stehen, die Kassiererin gemütlich ihrer Arbeit nachgeht, dann auch noch der Kundin die Ware in ein Sackerl gibt und wenn alles verpackt ist nach einem netten Plausch kassiert. Die ersten Male bin ich innerlich fast aus der Haut gefahren, in der Zwischenzeit berührt mich das nicht mal mehr im Geringsten - schön!!! Arno hat heute auch Waschtag bei der Wing! Fast wäre dieses Unterfangen daran gescheitert, dass es Alaska die größte Freude bereitete dem Wasserstrahl aus dem Schlauch nachzulaufen und diesen aufzuschnappen. Ich muss das Berichtschreiben bei dem ich nach dem Waschen inzwischen bin unterbrechen, damit ich diesem lustigen Treiben der Beiden zusehen und fotografieren kann. Im Endeffet ist Arno genau so nass wie der Hund, und die Wing ist auch blitz blank. Gegen 16.00 Uhr fahren wir in die Stadt um einige Einkäufe - zu Silvester ist ein Campingsessel in die ewigen Jagdgründe von Alacaluf eingegangen, ein Campingtisch wäre auch gefragt sowie einiges an Lebensmitteln - zu erledigen. Bei einem Bummel durch die nicht sehr große Innenstadt leisten wir uns ein gutes Helado (Eis) und ich kaufe mir eine Alpaca Haube, da mir abends bei Wind ab und an kalt ist - ahhh ist die kuschelig!!! Zurück am Campingplatz wird gekocht und jetzt folgt eine Runde Rommy - morgen kann ich euch dann schreiben wer gewonnen hat.

Alte Holzbrücke in Coyhaique

Alte Holzbrücke in Coyhaique

Auf der Strecke von Coyhaique nach Chacabuco

Auf der Strecke von Coyhaique nach Chacabuco

Die Kartenrunde war nicht so erfolgreich für Arno, aber das ist most of the time so. Den Vormittag des 4. Jänner verbringen wir noch am Camping-platz mit ein paar kleinen Reparaturarbeiten (nähen der Wing Plane, einer kl. Hosennaht) bevor wir gegen 13.00 Uhr in Richtung Chacabuco auf-brechen. Auf diesem Weg steht eine Besichtigung von Stadt Porto Aisén auf dem Plan. Eine wunderschöne Brücke führt uns über den Rio Aisén Richtung Puerto Chacabuco. 16 km später ist die Ankunft an diesem Hafen - Arno meldet uns im Büro vor Ort an. Wir haben mal wieder Probleme bezüglich Moped und Hänger, da Arno bei der Reservierung 2 Mopeds reservierte und bezahlte, um sich weiter Diskussionen über nicht vorhandene Tarife für Motorradanhänger zu ersparen. Nach etwas 25 Minuten Überzeugungsarbeit sehen auch die Herren vor Ort ein, dass ein Hänger den gleichen Platz einnimmt wie ein Moped und all die Diskussionen sind mal wieder für die Katz gewesen. Da es auf dieser Fähre nur Pullmannsitzplätze - wie in einem Flugzeug - gibt, fragt Arno sofort beim Einparken des Gespanns, ob eventuell das Zelt für die 2 Nächte - wir sind 36 Stunden unterwegs - aufgeschlagen werden könnte. Kein Problem, also ist unser Schlafplatz gesichert. Ich bin im ersten Moment von dieser Idee nicht so begeistert, als ich dann jedoch die Kabine sehe, ist es mir egal wie laut das Wasser ist, der Wind bläst oder sonstiges. 160 Sitze in einem großen Raum - nein danke, wenn es nicht unbedingt sein muss nicht. Am 04.01.2010 beginnt die 36 Stündige Kreuzfahrt in der Doppelkabine mit Seeblick - was heißt das im Klartext, wir fahren kreuz und quer durch den Fjord um verschiedene Häfen anzufahren - Doppelkabine hab ich ja bereits beschrieben. Arno inspiziert auf dieser Fahrt das gesamte Fährschiff und verbringt die meiste Zeit auf der Brücke oder im Maschinenraum. Die Fahrt ist sehr interessant, da ein großes Kreuzfahrtschiff mit uns auf Kollisions-kurs ist - Insiderinfo von der Brücke - oder wenn zB. einige Personen mit einem ganz kleinen Boot zur Fähre gebracht werden, die Zusteiger in die Fähre hüpfen, die Aussteiger hinaushopsen und weiter geht´s. Ich verbringe den Tag hauptsächlich in der Kabine, da mich Bootsfahrten nicht wirklich begeistern, und eigentlich sehr froh bin auf meinem Platz bleiben zu dürfen. Auf 2 Bildschirmen laufen den ganzen Tag Filme - in Englisch - und so vergeht der Tag mit einigen Besuchen an Deck doch sehr schnell. Am 06.01. laufen wir um 7.00 Uhr - ganz pünktlich - im Hafen von Quellón, der südlichsten Stadt der Insel Chilóe ein.

Unsere Zweierkabine mit Seeblick

Unsere Zweierkabine mit Seeblick

Gäste werden mit dem Kleinboot von und zur Fähre gebracht

Gäste werden mit dem Kleinboot von und zur Fähre gebracht

Das Kreuzfahrtsschiff

Das Kreuzfahrtsschiff

Insel Chilóe
Der kleine Süden ist etwa 150 km lang und 50 km breit. Die Insel ist hügelig und von einem großen Wald bedeckt. Viele Arten immergrüner Bäume und Pflanzen mit tropischem Charakter wachsen hier am südlichen Ufer der Insel. Im Winter ist das Klima schaudervoll und im Sommer ist es auch nicht viel besser. Es gibt innerhalb der gemäßigten Zonen wenige Teile der Erde, wo so viel Regen fällt. Die Winde sind sehr stürmisch und der Himmel ist praktisch immer bewölkt - notierte Charles Darwin im November 1934. Auf Chilóe fallen ca. 2200 mm-3000 mm Niederschlag im Jahr. Januar und Februar sind die trockensten Monate. Die Sonnentage auf der nach Feuerland zweitgrößten Insel Südamerikas sind jedoch von besonderem Glanz. Frei gefegt vom Wind blitzt der Himmel, die Sonne taucht das Meer in tiefes Blau und lässt die Farbenwelt der Wiesen explodieren, in den Wäldern glitzern Moose und Spinnweben, und die Fuchsiengewächse leuchten in knalligem rot. Der Chilóe Archipel besteht aus der Hauptinsel sowie mehreren Dutzend kleiner und kleinster Inseln, die alle vor der Ostseite, dem Fast-Binnenmeer südlich von Puerto Montt liegen. An der durch Buchten und Fjorde zerfransten Ostküste sind auch die meisten Städte und Dörfer zu finden. Die Westseite der Insel ist weit-gehend unberührte Wildnis.

Nachdem wir von der Fähre fahren, kommen wir aufgrund eines LKW Unfalls bald wieder zum Stehen. Nach etwa 30 Minuten Bergezeit fahren wir nach Castro, wo wir eine Runde durch die Stadt drehen und unseren "Futterkorb" wieder mal auffüllen. Weiter geht es dann in Richtung Chepu - dieser Ort wird uns als sehr nett von einer Französischen Reise-bekanntschaft beschrieben. Nachdem der Ort nur 15 km von der Haupt-straße entfernt ist, wagen wir diese unbefestigte Straße und hoffen, dass die Achse auch damit einverstanden ist. Auf der ÖKO Anlage angekommen, sind wir hin und weg was wir hier sehen. Eine wunderschöne Anlage mit Solar- und Windenergieerzeugung, direktem Zugang zum See, Cabanas und Campingplatz. Die Sache hat nur einen kleinen Haken, der Campingplatz liegt am Ende eines Steilhangs, der bei eventuellem Regen nicht mehr befahrbar ist für uns. Der Besitzer ist so nett und mäht in Windeseile einen Platz vor dem Haus ab - die Wiese ist ca. 50 cm hoch - und schon haben wir einen Standplatz. Den Rest des Tages verbringen wir mit Sonne genießen und einen Spaziergang zum Strand, den wir jedoch leider nicht erreichen. Egal, Hauptsache etwas Bewegung wird gemacht. Am Abend sitzen wir im windgeschützten Aufenthaltsraum der Anlage. Für den morgigen Tag wird mit 4 anderen BesucherInnen der Anlage einen geführten Ausflug zu den Pinguinen auf einer entlegenen Insel - 6 Stunden/12 km Fußweg vereinbart. Als ich höre, dass wir eine zweite Garnitur Bekleidung und offene Badeschuhe mitnehmen sollen, schwant mir Böses - wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, was mich morgen erwartet, wäre ich sofort aufs Moped gestiegen und weitergefahren.

Die Insel ist wunderschön grün

Die Insel ist wunderschön grün

Die Stadteinfahrt von Castro - die Häuser stehen wegen des Wassers auf Stelzen

Die Stadteinfahrt von Castro - die Häuser stehen wegen des Wassers auf Stelzen

In Castro

In Castro

Auf dem Weg nach Chepu

Auf dem Weg nach Chepu

Pünktlich um 9.00 Uhr wird mit dem Boot abgefahren - Fahrzeit 20 Minuten - und dann geht´s los. Nach 5 Minuten Gehzeit liege ich bereits das erste Mal auf meinem Hinterteil. Was uns nämlich keiner gesagt hat war die Tatsache, dass wir fast die ganzen 6 km auf einem Hohlweg in ca. 20 cm dickem Gatsch - ein Gebräu aus Erde, Wasser und Kuhscheiße - gehen werden. Meine Schuhe sind zum Wandern ok, aber nicht für dieses Material. Die erste Landung war im Gegensatz zu dem was noch kommt eine Lappalie - als mir der Gatsch zwischen den Zehen durchkommt, da ich wieder mal voll in die Pampe gestiegen bin, wäre ich am Liebsten aus der Haut gefahren. Langsam weiß ich nicht mehr, ob die Kuhfladen rund um mich so stinken, oder ob ich das eventuell schon bin. Abgesehen davon, dass die Natur ein Traum ist, wir auch ein Stück am Strand entlang laufen, mit den Badeschuhen durchs kalte Meer gehen und dann diese süßen kleinen Tierchen wieder mal direkt vor uns haben, weiß ich genau, dass ich den selben Weg wieder zurück gehen muss, und mir vollkommen bewusst bin, was mich da erwartet. Trotz dem ganzen Dreck welchen ich mittlerweile mit mir herumtrage, den schweren Füßen (die übrigens auch die jungen Leute haben) die ich habe, bin ich wieder total relaxt als wir ins Boot für die Rückfahrt einsteigen, da es mir auf dem Rückweg total egal ist in welchen Dreckhaufen ich hineinrutsche. Zu meiner Verteidigung muss ich auch noch festhalten, dass die jungen Leute auch das eine oder andere Mal in der Pampe gelandet sind. Zurück am Campingplatz ist Grundreinigung für Mensch und Material angesagt. Bei einem herrlichen Abendessen werde ich für die Strapazen des heutigen Tages entschädigt und wir lachen alle herzlich über die "Figuren" die wir auf unserem Ausflug nicht auf das Parkett sondern in den Gatsch gelegt haben.

Da lach ich noch, da hab ich noch keine Ahnung was gleich kommt

Da lach ich noch, da hab ich noch keine Ahnung was gleich kommt

Was ich alles tu für diese süßen Scheißerchen

Was ich alles tu für diese süßen Scheißerchen

Stier auf Strandurlaub

Stier auf Strandurlaub

für meine Mama - hier wachsen die Fuchsien an allen Ecken und Enden als riesige Sträucher und sie beginnen gerade zu blühen

für meine Mama - hier wachsen die Fuchsien an allen Ecken und Enden als riesige Sträucher und sie beginnen gerade zu blühen

Liebe Ricarda, lieber Lukas,
wir wünschen euch an dieser Stelle alles Liebe und Gute zu
eurer beider Geburtstage!!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reiseroute führt uns von Argentinien, einen ganz kleinen Teil von Brasilien nach Uruguay, wieder zurück nach Argentinien um dann vom Ende der Welt (Ushuaia) über die Anden Chile, Peru, Ecuador, Columbien, Panama, Nicaragua, Honduras, Guatemala, Mexiko bis Washington DC
Details:
Aufbruch: 03.11.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 23.04.2010
Reiseziele: Argentinien
Brasilien
Uruguay
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Arno und Margit Darnhofer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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