Süd- u Zentralamerika bis Washington DC

Reisezeit: November 2009 - April 2010  |  von Arno und Margit Darnhofer

Buenos Aires - Iguazu: Ushuaia bis Campo Alacaluf

Reisebericht 10 - Ushuaia - Alacaluf

Ushuaia 2009_12_22 54 km
Ushuaia - Rio Grande 2009_12_25 239 km
Rio Grande - Pali Aike 2009_12_26 407 km
Pali Aike - Piedra Buena 2009_12_27 379 km
Piedra Buena - Las Heras 2009_12_28 552 km
Las Heras - Campo Alacaluf 2009_12_29 546 km
Woche gesamt: 2177 km
Tour gesamt: 14118 km

Ushuaia
eine geschäftige Hafenstadt, in der sich abenteuerlustige Touristen in Scharen versammeln, ist ein schmaler Streifen steiler Straßen und zusammen gewürfelter Häuser zwischen Beagle Kanal und dem schnee-bedeckten Bergmassiv des Glaciar Martial. Je mehr Schiffe auf ihrem Weg in die Antarktis im Hafen anlegen, desto mehr Nutzen zieht Ushuaia aus seinem eifersüchtig gepflegten Nimbus - die letzte Stadt am Ende der Welt zu sein. Der übereifrige Geschäftsgeist kennt leider keine Peinlichkeiten.
1870 machte sich die Südamerikanische Missionsgesellschaft daran, die Yahgan zu bekehren. Ein Volk welches Charles Darwin als "die niedrigste Form des Menschentums" bezeichnete. Ushuaia wurde zur ersten Außenstelle der Missionare auf Feuerland. Doch die Yahgan - welche über 6000 Jahre ohne Kontakt zur Außenwelt lebten - regierten sehr empfindlich auf die von den Neuankömmlingen eingeschleppten Krankheiten und wurden außerdem immer öfter von den Robbenjägern, Siedlern und Goldschürfern attackiert. Heute beschränkt sich das Erbe der UreinwohnerInnen auf Muschelhaufen, das berühmte Wörterbuch der Yahgan Sprache von Thomas Bridges und Jeremy Button. Später wurde Ushuaia zur Strafkolonie. Seit 1950 ist die Stadt einer der wichtigsten Marinestützpunkte in Argentinien.

Parque Nacional Tierra del Fuego
12 km von Ushuaia entfernt über einer Fläche von 630 km² liegt Argen-tiniens erster Küstennationalpark auf der Insel Feuerland. Steil wie ein Damm über dem Beagle Kanal aufragend sind die stillen Wälder im Süden ein erstklassiges Terrain für Entdeckungstouren. Im Norden reicht er bis jenseits des Lago Fagnano. Nur ein paar tausend Hektar Park entlang der Küste sind für Besucher zugänglich. Trotz dieser Einschränkung lohnen sich die malerischen Wanderwege, die entlang der Buchten und Flüsschen und durch die dichten Urwälder aus immergrünen Coihue Südbuchen, Winter-linden und sommergrünen Lenga Südbuchen führen. Besonders an der Küste gibt es eine reiche und vielfältige Vogelwelt (Kondore, Albatrosse, Kormorane, Möwen, usw.). Als Eindringlinge haben sich Kaninchen und nordamerikanische Biber breit gemacht, welche zwar putzig anzusehen sind aber große Schäden anrichten. Gelegentlich sind auch Grau- und Rotfüchse zu sehen.

Nachdem wir erst spät von unserem Treffen mit Wieland aus Ushuaia zurückkommen ist erst mal ausschlafen angesagt. Wir haben für heute - 20.12.09 - nur ausrasten am Plan. Arno hat viel zu tun, da einige Camper mit den verschiedensten Fahrzeugen ankommen. Ich schreibe am Vormittag den Bericht Nr. 9 fertig und am Nachmittag steht ein kleiner Spaziergang durch den Wald - bei dem wir auch gleich Holz für das Grillfeuer am Abend sammeln - am Programm. Da es relativ windstill ist können wir noch draußen zu Abend essen, bevor wir den restlichen Abend im Vorzelt verbringen.

Beim Schlafengehen habe ich einen Schüttelfrost begleitet von starken Bauchkrämpfen. Wahrscheinlich ist es das Flusswasser - welches wir laut Arno bedenkenlos trinken können - Biberfieber. Wir sehen erst Tage später das Schild welches darauf hinweist, dass Flusswasser aus eben diesem Grund nicht getrunken werden darf. Aber, was mich nicht umhaut macht mich nur stärker und so hab ich nach einem Tag Bett- und "Essruhe" auch das hinter mir gelassen. Eine Französin bringt mir ein Anitseptikum für den Magen, welches nach 4 Tabletten sehr gut hilft. Arno verbringt sowohl den Tag als auch den Abend beim Informationsaustausch mit den Besuchern des Platzes aus den verschiedensten Ecken dieser Welt, und ich bin froh, dass ich viel schlafen kann.

Am Dienstagmorgen geht es schon etwas besser und so beschließen wir nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf meinerseits am Nachmittag nach Ushuaia zu fahren um den Bericht abzusenden, ein paar Mails zu schreiben und die Wäsche zur Reinigung zu bringen. Nach 6 Std. Ushuaia fahren wir mit Proviant und sauberer Wäsche wieder retour. Am Campingplatz vom Rio Pipo vorbei, wo wir Astrid und Thomas - wir haben mit ihnen ein paar Tage auf Valdés gemeinsam verbracht - noch kurz besuchen, geht es zurück in den Nationalpark. Auf dem Weg zu unserem Campingplatz überholen wir einen österreichischen Camping LKW - für einen Halt zu einem kurzen Hallo ist immer Zeit, noch dazu wenn es sich um Österreicher handelt. Zurück am Camp verstauen wir alles - frische Bettwäsche ist auch angesagt - bevor wir uns zur Ruhe begeben, da der Tag doch noch etwas anstrengend für mich war.

Mittwochvormittag spazieren wir an der Laguna Negra entlang - hier endet die Routa 3, welche wir somit vom Beginn - Iquazu - bis hierher bestritten haben. Auf diesem Spaziergang treffen wir Sigrid und Gerhard - die beiden Österreicher von gestern Abend wieder. Nach einem sehr netten Plausch verabreden wir uns zum Asado bei uns am Campingplatz. Wir haben sehr viel Glück mit dem Wetter - es wird ein wunderschöner Abend - windstill, wolkenlos aber aus diesem Grund sehr kalt - um 23.00 Uhr treibt uns die Kälte ins Bett. Für morgen den 24.12.09 wird ein gemeinsames Abendessen vereinbart.

Wir treffen uns am 24.12. gegen 19.00 Uhr zum Abendessen bei Sigrid und Gerhard. Gegen 20.30 Uhr treffen noch 2 Bekannte von ihnen am Platz ein, welche auch kurzfristig beschlossen hatten den Weihnachtsabend im NP zu verbringen. Wir 6 haben einen wunderschönen "Heiligen Abend", an dem alle erzählen, was sie schon auf den diversesten Reisen in vielen Ländern dieser Welt erlebten. Für mich persönlich war es ein Weihnachten der anderen Art und Weise, aber mit Sicherheit bis jetzt mein unver-gesslichstes. Für den nächsten Morgen ist Weiterreise angesagt.

Wir sind heute - 25.12. - um 11.00 Uhr bei Astrid und Thomas am Platz zur gemeinsamen Weiterreise verabredet. Nachdem es bei den beiden jedoch etwas später wurde, sind sie noch nicht fertig und wir brechen allein in Richtung Rio Grande auf - als neuer Treffpunkt wurde der Abend bei Willi - der netteste Campingplatzbetreiber, den wir bisher kennen lernen durften - vereinbart. Willi ist ein großer Motorradfan und von unseren Bikes begeistert. Kurz nach der Ortsausfahrt von Ushuaia verdunkelt sich der Himmel und der Wetterbericht für heute - Graupelschauer - sollte Recht behalten. Bei nur mehr 4,4 Grad!! heftigem Wind und Graupelschauer bzw. Wolkenbruch verabschieden wir uns vom südlichsten, befahrbaren Punkt dieser Erde. Nach ca. 40 Minuten haben wir das schlechte Wetter hinter uns gelassen und die Sonne kommt wieder zum Vorschein um uns abzutrocknen. Heute steht ja nur eine kleine Tour von ca. 240 km auf dem Plan. Aus diesem Grund lassen wir es ganz ruhig laufen - nur der Wind, der hält nichts davon und bläst und bläst und bläst. Am frühen Nachmittag in Rio Grande angekommen kann Arno einen Ölwechsel - der bereits fällig ist - in der Halle von Willi erledigen, wofür er sehr dankbar ist. Etwa eine Stunde nach uns kommen auch schon Astrid und Thomas an. Bei einem gemütlichen Abendessen tauschen wir die Erlebnisse und Tipps der letzten Wochen aus. Da für morgen eine längere Tour bzw. 2 Grenzübertritte am Plan stehen, beschließen wir für 9.00 Uhr die gemeinsame Weiterfahrt.

Pünktlich wie vereinbart starten wir in diesen Tag und die Sonne lacht auch vom Himmel - es hat schon 9,2 Grad!!! Bis zur Chilenischen Grenze sind es ca. 80 km. Da sehr wenig Verkehr ist hegen wir die Hoffnung auf einen schnellen Grenzübertritt - weit gefehlt, vor uns steht schon eine nette Schlange an - in diesem Moment wissen wir wieder mal einen Vorteil der EU zu schätzen. Die Beamten arbeiten mit vollem Einsatz - soweit dies hier eben möglich ist - und nach ca. 1 ½ Std. sind wir auf der argentinischen Seite fertig - weiter geht´s auf die Chilenische Seite - wieder anstellen. Hier läuft es doch deutlich schneller und nach etwa 1 Std. sind alle Formalitäten erledigt. Nachdem der Zoll noch einen Blick in unseren Hänger, in den Kühlschrank und in das Top Case werfen wollte geht es weiter auf die Transitroute zurück nach Argentinien in Richtung Riverdavia. Etwa 70 km nach der Grenze stoppt Arno das Gespann und noch während er wie wild abspringt höre ich schon wie er schreit "jetzt ist die zweite Seite gebrochen". Ich will es gar nicht glauben, 26. Dezember, Feiertag, Samstag und ca. 60 km - Schotterpiste - von der nächsten Ortschaft entfernt. Ich stehe wie angewurzelt da, als auch schon Thomas zurück kommt, da wir nicht nachgekommen waren. Nach kurzer Besprechung entscheidet Arno die Achse auszubauen um mit dieser in die nächste Ortschaft zu fahren in der Hoffnung, dass es eine Werkstatt gibt die heute weiterhilft. Meine stillen Bedenken könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen. Also, Hänger wird ausgeräumt, auf die Seite gelegt, die Achse abgebaut, die Reifen aufgelegt, der Hänger draufgelegt und wieder eingeräumt. Als T + A hören, dass ich auch auf die Gefahr hin, die Nacht hier alleine verbringen zu müssen hier bleibe, zögern sie keinen Moment und erklären sofort auch hier zu bleiben um im Notfall eben ihr Zelt am Straßenrand aufzustellen. Kein Mensch kann sich vorstellen, was mir in diesem Moment für ein Stein vom Herzen gefallen ist. Zur selben Zeit bleibt ein Argentinier mit einem Pick-Up stehen und bietet etwaige Hilfe an. Gerne nimmt Arno das Angebot an, lädt die Achse ein, schmeißt sich auf die Wing und weg ist er. Wir - Astrid, Thomas und ich - verbringen die Zeit mit reden bzw. halten wir einen Mittagsschlaf im Straßengraben - der ist mit Gras bewachsen aber doch etwas windgeschützt. In diesen ruhigen Minuten ist mir so einiges durch den Kopf gegangen - nur eines habe ich nicht getan - die Reise in Frage gestellt!!! Zum Schutz gegen den starken Wind befestigen A+T ihre Plane am Weidezaun. In der Zwischenzeit sind ca. 5 Std. vergangen. Wir sind gerade am Wasser kochen - auf unserem Benzinofen - als Astrid in der Ferne ein Motorrad kommen sieht. Es ist wirklich die Wing im Tiefflug (ich fürchte bereits, dass Arno auch an der nächsten Dakar teilnehmen will *gg*) - und da lag auch noch die reparierte Achse am Beifahrersitz - ich kann es gar nicht wirklich glauben.

Der helfende Argentinier fuhr mit Arno zu nächsten Polizeistelle, wo er dem leitenden Beamten erklärte worum es geht. Umgehend wurde ein junger Polizist beauftragt eine Werkstätte mit Arno zu suchen. Bei der Vierten hatten sie Glück. Der Besitzer bastelt gerade an einer "Autoleiche" und erklärt sich sofort bereit die Reparatur durchzuführen. Der Beamte wartete die ganze Zeit um Arno zum Moped zurückzubringen.
Zurück bei uns wurde der Hänger wieder ausgeräumt und auf den Kopf gestellt, damit die Achse wieder eingebaut werden kann. In kürzester Zeit war dies von den beiden Männern bewerkstelligt, der Hänger wieder eingeräumt und nach einer Stunde sind wir wieder auf Achse. Immer wieder musste ich an die Worte von Jochen - Arnos Schwager - denken, welcher mir beim ersten Achsbruch als Aufheiterung folgendes schrieb - "Margit, mach dir keine Sorgen, du bist mit einem Darnhofer unterwegs und die finden immer eine Lösung, egal für welches Problem" - Jochen, du hast Recht behalten!!
Wir besprechen noch gemeinsam bis zur Fähre nach Porto Azur zu fahren, um heute noch auf das Festland überzusetzen. Da es bereits 19.30 Uhr bei unserem erneuten Aufbruch ist, kommen wir gegen 22.00 Uhr an, und hoffen dort im Hostel ein Zimmer zu bekommen - leider hat dieses jedoch geschlossen. Astrid erkundigt sich bei einem LKW Fahrer und erhält die Info, dass in ca. 25 km eine Ortschaft mit Hostel käme. Zum Glück geht hier erst gegen 22.00 Uhr die Sonne unter und es ist gerade am dunkel werden. Also, weiter geht´s, obwohl es nur mehr 6 Grad hat - aber was soll´s, da müssen wir durch. Ziemlich durchgefroren halten wir in der genannten Ortschaft beim Hostel und bekommen auch noch 2 freie Zimmer. Die Wirtin ist so nett und kocht uns nach 22.00 Uhr ein frisches Essen, da wir doch etwas hungrig sind. Die beiden Männer gönnen sich ein genüssliches Bier und dann geht es ab unter die Dusche und ins Bett. An dieser Stelle möchten wir uns noch mal sehr herzlich für die mentale und tatkräftige Unterstützung bei euch bedanken!!!!

Am 27.12. trennen sich in der Früh unsere Wege - A+T fahren in Richtung Punta Arenas und wir weiter in Richtung Carretera Austral. Das Wetter ist ganz in Ordnung - teilweise bis 16 Grad und der Wind bläst hauptsächlich von hinten oder vorne, was natürlich viel angenehmer als Seitenwind ist. Auf unserer heutigen Strecke besuchen wir einen kleinen See, welcher von Lava Gestein umgeben ist. Die Umgebung wird immer grüner, die Schafe grasen in aller Ruhe vor sich hin, und wir sind nach der gestrigen Aufregung auch wieder rundum zufrieden. Gegen 16.00 Uhr kommen wir zum
Parque National Monte Leon
Dieser großartige Küstennationalpark wurde 2004 auf einer Fläche von 600 km² eröffnet. Sein 40 km langer umwerfender Küstenabschnitt besticht mit Buchten, Stränden und Wattenmeer. Der Parque beheimatet unzählige Magellanpinguine, Seelöwen, Guanacos und einige Pumas. Eine der markantesten Attraktionen des Parks La Olla - eine riesige Brandungshöhle - hielt im Oktober 2006 den gewaltigen Kräften der Gezeiten nicht mehr stand und stürzte zusammen. Von 1933-1960 wurde hier Guano abgebaut. Heute leben hier wieder Kormorane, Dominikaner- möwen, Raubmöwen und andere Seevögel. Der Pinguinweg geht quer durch die Steppe bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich die Brut-kollonie überblicken lässt. Vom Kliff Cabeza de Leon kann man nach einem 20 minütigen Fußweg zu einer Seelöwenkolonie gelangen.

welchen wir besuchen um dann weiter in Richtung Piedra Buena zu fahren. Dort finden wir einen sehr schönen Campingplatz. Beim Aufstellen des Zeltes sehen wir, dass gestern beim Umdrehen des Hängers die Holzplatte einen größeren Riss erlitten hat. Aus diesem Grund müssen wir die ausgeklappte Seite des Zeltes mit einer Stange stützen, da Arno im Moment nicht das richtige Material zur Reparatur mit hat.

Heute 28.12. geht es weiter auf der Routa 3 über San Julia, Fitzroy bis Las Heras. In San Julian - einer wunderschönen Küstenstadt - besichtigen wir das nachgebaute Schiff - die Victoria - mit dem Fernando de Maggelan durch die Meere schipperte. In einem kleinen Werkzeugladen versucht Arno sein Glück beim Besorgen der "Reparaturmaterialien" für das Zelt. Leider bekommt er nicht alles was er braucht, aber zumindest einige Schrauben und Leim. Die weitere Fahrt bis Las Heras ist landschaftlich nicht so beeindruckend, wir fahren an riesigen Ölfeldern mit unzähligen Förderpumpen vorbeifahren. Da diese Pumpen auch Strom brauchen schaut die ganze Gegend wie ein einziges Umspannwerk aus. In Las Heras angekommen suchen wir den städtischen Campingplatz. Der Platz gehört mal wieder uns alleine und ist sehr nett und gepflegt, was auf den städtischen Plätzen nicht immer der Fall ist. Ich versuche mein Glück beim Nachtportier bezüglich Warmwassers und Öffnen der abgesperrten Duschen. Wahrscheinlich hab ich ihm aufgrund meines spärlichen Spanisch so leid getan - oder ich hab so schmutzig ausgesehen, dass wir eine Stunde später warm duschen können. Egal was es war - warm duschen ist angesagt, und das ist toll. Heute Abend hat der Küchenchef wieder "Blunzengröstl" am Speiseplan stehen - aber dieses Mal mit gesalzener Blutwurst.

Am Dienstagmorgen - 29.12. - weckt uns um 7.30 Uhr ein Einheimischer, nur um uns ein Plakat für das bevorstehende Motorradtreffen zu geben - wir sind sehr erfreut. Unser heutiges Ziel ist das Campo Alacaluf in Chile, wo wir uns mit den Grubers treffen - auch zwei Motorradfahrer on Tour - mit welchen wir über "um die welt.de" in Kontakt stehen (wir kennen uns bis dahin noch nicht persönlich) um dort gemeinsam den Silvesterabend zu verbringen. Die heutige Tour führt auf der Chilenischen Seite an einer wunderschönen Küstenstraße - mit Blick auf die am Gipfel verschneiten Anden - entlang. Die Straße ist nicht breiter als 3m, ohne Leitschienen, rauf und runter - Mutter Natur zeigt uns heute mal wieder, was sie so alles an Schönheiten zu bieten hat. Die Sonne scheint, der Wind ist etwas kühl und wir sind am genießen der Natur. Bis an unser heutiges Ziel sind es 220 km Piste und es ist mittlerweile fast 21.30 Uhr als wir am ankommen. Die letzten 20 km sind wieder sehr schlechte Piste, und als wir das Gespann abstellen sehen wir, dass der rechte Reifen schief steht und die Achse wieder mal eingerissen ist - der Frust ist in diesem Moment enorm bei uns beiden. Wir sind sehr froh, dass es in Alacaluf auch Zimmer gibt, und so mieten wir uns hier mal ein. Der Campo Alacaluf wird von einem deutschen Paar - Katrin und Thomas - geführt und liegt sehr entlegen kurz vor dem San Valentin Gletscher am Lago Bayo. Auf der Stichstraße durch das enge Exploradores Tal sehen wir dicht bewaldete Steilhänge, hoch oben hängen Gletscher und die Kaskaden stürzen hunderte Meter den Abhang herunter. Neben uns windet sich der grüne schäumende Fluss durchs Tal. Die beiden haben vor 10 Jahren Deutschland verlassen um sich hier in der Abgeschiedenheit eine neue Existenz aufzubauen. Nach 3 Jahren Bauzeit konnten sie das Haus mit Restaurantbetrieb eröffnen (Katrin kocht sehr gut und die Portionen sind ausgiebigst). Im Haus stehen 3 Zimmer für Gäste bereit und ein kleiner Campingplatz ist auch dabei. Die Anlage wir von 7 sehr lieben Hunden und einigen Katzen bewacht.

Nach einer relativ schlaflosen Nacht räumen wir nach dem Frühstück den Hänger mal wieder aus, Arno baut die Achse aus und fährt die 44 km nach Puerto Tranquilo in die nächste Ortschaft um die Achse erneut schweißen zu lassen. Nach 6 Std. kehrt er zurück, hat jedoch kein gutes Gefühl was die Schweißarbeit betrifft - natürlich stimmt mich dies auch nicht hoffnungsvoll. In der Ortschaft versucht er Christian - einen Biker aus Chile welchen wir auf dem Treffen in Bariloche kennen lernten - anzurufen, und bittet diesen sich über etwaige Achsen in Santiago de Chile zu erkundigen - in der Hoffnung, dass wir es bis dort hin schaffen. In der Zwischenzeit sind auch Elisabeth und Rupert - die Grubers - eingetroffen und haben rasch ihr Zelt aufgestellt, da es wieder mal zu regnen beginnt. Bei einem gemütlichen Abendessen mit ausgiebigem Informations-austausch versuchen wir uns ein wenig von unserem Problem - Achse - abzulenken. Arno ließ für morgen Silvester ein Lamm in Puerto Tranquilo schlachten, welches wir bei einem Asado da Palo (an einem speziellen Spieß) am Silvesterabend grillen wollen. Bevor wir schlafen gehen wird noch die Arbeitseinteilung (Feuer machen, Lamm aufspannen usw.) für den Silvestertag gemacht.

Da das Internet hier sehr schwach ist kann ich leider dieses Mal keine Fotos hochladen - sorry LG Margit

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reiseroute führt uns von Argentinien, einen ganz kleinen Teil von Brasilien nach Uruguay, wieder zurück nach Argentinien um dann vom Ende der Welt (Ushuaia) über die Anden Chile, Peru, Ecuador, Columbien, Panama, Nicaragua, Honduras, Guatemala, Mexiko bis Washington DC
Details:
Aufbruch: 03.11.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 23.04.2010
Reiseziele: Argentinien
Brasilien
Uruguay
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Arno und Margit Darnhofer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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