Ostseeradfernweg

Reisezeit: April 2010  |  von Thomas F

Von Wustrow nach Stralsund

3. Tag, 17.04.2010, Start 09:30Uhr von Wustrow nach Stralsund (80km)

Entgegen der Beschilderung hatte ich mich entschlossen den kürzesten Weg nach Ahrenshoop zu nehmen. Unmittelbar am Ortsende gab's wieder einen beschilderten Weg durch kleine Dörfer Richtung Born und Wieck am Bodstedter Bodden

Hier gab´s dann wieder reichlich Gegenwind aus Nord bis Nordwest und zu allem Überfluss auch noch schlechte Wegstrecke und Gülletanker beim Ausbringen der Hinterlassenschaften unserer vierbeinigen Protein Lieferanten (Schweine).
Dies hatte zur Folge, dass ich trotz Gegenwind und Atemnot niemanden hatte, der mich überholt hat. Selbst der Trecker mit dem leeren Güllefass hatte es nicht geschafft mich zu kriegen.

Als Entschädigung fuer entgangene Lebensfreude durch Bio Hazard folgte dann Prerow mit dem Raddampfer am Prerowstrom. Der Weg an die Promenade und zur Seebrücke war extrem sandig (eigentlich nur mit dem Mountainbike befahrbar).

Der alternative Weg führte mich dann parallel zur Bundesstrasse, aber etwa 3m höher auf einer Art Deich, wieder auf den ausgeschilderten Weg zurück.

Weiter ging's dann auf Waldwegen Richtung Ostseestrand und dann parallel zur Küste in östlicher Richtung nach Zingst. Hier biegt die Strecke wieder nach Süden ab. Auf recht gut ausgebauten Etappen mit Wellblechcharakteristik meistens parallel zu einer stillgelegten Schienenstrecke. Es folgte die Meininger Brücke und das Ende von Zingst/ Fischland.

Kurz danach folgte eine Kunstausstellung in stillgelegten Eisenbahnwaggons.

Im weiteren Verlauf des Radwegs kommt man nach Barth

und schließlich nach Stralsund.
Mal wieder Quartiersuche und erste Bedenken etwas zu finden. In einem Ort in Sichtweite Stralsunds (Parow) fand ich eine relativ große Pension. Leider stellte sich telefonisch raus, dass ausgerechnet diese Woche die Pension geschlossen war.
Also Weiterfahrt nach Stralsund, vorbei an Plattenbausilos bis endlich "normale" Häuser und Villen auftauchen. An der ersten Adresse wiederum eine Absage, sinngemäß wegen Reichtums geschlossen. Aber ein goldrichtiger Tipp auf die Villa Beer.

Ich habe auf der gesamten Reise keine vergleichbare Unterkunft gefunden. Hier stimmte einfach alles. Lediglich das Fahrrad musste draußen bleiben (auf dem Hof bei den Autos der anderen Gäste). Die sehenswerte Innenstadt ist nur wenige 100 Meter entfernt und es gibt von der Wirtin eine Stadtplankopie beim Einchecken.
Am Hafen gab's wieder mal ein leckeres Brötchen, diesmal mit Matjes, einem großen Lübzer Pils und einem netten Plausch zum Thema "Warum liegt das Imbissschiff so niedrig im Wasser, dass man sich ziemlich bücken muss, um das bestellte Menü in Empfang zu nehmen?". Scherzhafte Ideen wie "Ist eventuell die Bilge schon vollgelaufen und der Dampfer sinkt oder ist der Kai immer so hoch?" wurden mit den Betreibern und Gästen diskutiert. Die Antwort ist einfach: Das Niedrigwasser und der anhaltend starke Wind mit Stärke 6 in Böen 8 aus West, der das Wasser aus dem Hafen treibt.

Heute noch einmal ein Besuch eines urigen Lokals an der Marienkirche (ich glaube die Kirche hieß so).
Hier gab es mal keinen Fisch sondern ein "Hamburger Schnitzel mit Spiegelei" und einem Störtebecker Schwarzbier. Damit hatte ich dann die nötige Bettschwere und habe bestens geschlafen.

© Thomas F, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Teilstrecke von Wismar über Kühlungsborn,Wustrow, Barth, Stralsund (ohne Rügen), Greifswald, Wolgast, Ahlbeck bis Swinemünde
Details:
Aufbruch: 15.04.2010
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 20.04.2010
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Thomas F berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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