Vietnam, Kambodscha und Laos; Motorbikes und Sticky Rice

Reisezeit: Oktober - Dezember 2004  |  von jochen grosche

Vietnam: "say gone"

Der erste Tag

Morgens haelt der Nightbus im sogenannten District 1, der Ecke, in der die recht guenstigen Hotels sich befinden.
Diese Ecke erinnert ein wenig an eine Lightversion der Khao San Rd. in Bangkok, gottseidank nur eine Lightversion!
Treffe direkt beim Aussteigen einen Hollaender, der mich darauf hinweist, dass die Cu Chi Tunnels (eine Sightseeingstation in Saigon) fuer die Touristen gefakt sind. Naja...
Nach dem ueblichen "Spring doch mal von Hotel zu Hotel" lande ich in einem Hotel in einer Seitenstrasse fuer, mal wieder, 5Dollar. Ich entschliesse mich vormittags zum ersten mal ein Cyclo in Anspruch zu nehmen (Fahrrad/Dreirad mit einem bequemen Sitz vorne fuer den Gast). Als wir so durch Saigon cruisen (Richtung Kriegsmuseum) frage ich mich, warum ich diese Cyclos nicht schon vorher benutzt habe. Als er mich an der falschen Stelle absetzt und das dreifache des vereinbarten Preises verlangt, faellt es mir spontan wieder ein!
Nach einer kurzen Suche lande ich schliesslich mitten in der Mittagspause des Warmuseum (oeffnet um 13.30!). Billiger Eintritt, heftige Informationen/Bilder. Schon merkwuerdig, wenn man anschliessend wieder auf der Strasse steht, mitten im Sonnenschein (Warmuseum nicht auslassen!).

Natuerlich laufen auch im District 1 auf den Strassen unglaublich viele Verkaeufer rum, die einen Sachen verkaufen wollen, die man definitiv nicht braucht. Teilweise kommen sie sogar im Restaurant an den Tisch.
Abends beobachtete ich in einem Strassenrestaurnat einen Streit zwischen dem Barbesitzer und einer Buchverkaeuferin. Ich konnte nicht anders, da es 2 Meter vor meinem Platz aus stattfand (Vietnamesen koennen sehr laut streiten).

Nachher bat ich den Barbesitzer mir die Ursache fuer den Streit zu erklaeren. Er wollte nicht, dass seine Kunden bestohlen werden, sagte er mir. Der Trick der Strassenverkaeufer sieht so aus: Die meisten der Verkaeufer tragen eine handliche Mappe/Kiste von ca. 80x40cm mit sich rum. Diese kann man dann, wenn der Kaeufer das Geld rausgeholt hat und es somit gleichzeitig geortet wurde, gegen den Bauch des Kaeufers druecken, um sich dann unterhalb dieser Kiste an den Taschen zu bedienen. Soviel ich weiss, ist dieser Trick schon vor ueber 10 Jahren Bekannten in Italien passiert ...manche Dinge aendern sich nie.
Ich moechte an dieser Stelle nicht den Eindruck erwecken jeder Strassenverkaeufer ist gleichzeitig auch ein Dieb, aber es schadet nicht die Augen aufzuhalten! Up to you.

Spaeter am Abend ne runde Pool im "Alley Boo", nett dort, verliere bloss staendig.
2.
Am Sonntagmorgen dann die Tour zu den Cu Chi Tunnels (Vorneweg: Unbedingt machen! kostet 3-4Dollar + 4Dollar Eintritt).
Der Guide spricht gut englisch und hat ne Menge Sinn fuer Humor, Glueck gehabt. Auf der Hinfahrt ewrklaert er uns, dass in Vietnam alle hochpreisigen Gegenstaende (Haeuser, Motorraeder) in Gold oder Dollar bezahlt werden und die Kleinpreisigen in VN-Dong.
Ein typisches Haus in Saigon ist in der Regel 3m breit und ca. 2 Stockwerke hoch, trotzdem betraegt der Preis 100.000-500.000 Dollar. Dies liegt daran, dass jedes Haus auch automatisch als Ladengeschaeft genutzt wird. Wieder was gelernt.
Die Cu Chi Tunnels befinden sich ca. 1,5 Std ausserhalb Saigons. Es gibt 2-3 Gelegenheiten selber durch die Tunnel zu kriechen. Ein Part betraegt 120 Meter!!! Als ich aus genau diesem rausgekrochen bin, war ich nassgeschwitzt, dreckig und vollkommen fix und fertig, mit anderen Worten:ein Riesenspass! Auf der einen Seite nichts fuer schwache Nerven, auf der anderen Seite eine echte Herausforderung. Nicht auslassen (Tip: Der Bus kann einen nach den Cu Chi-Tunnels in Saigon auch am Warmuseum absetzen, 2 Fliegen mit einer Klatsche).

Nachmittags hatte ich in der Pizzeria "Good Morning Vietnam" die beste Margerita der letzten Monate, ein Traum.
Danach ein bisschen raubkopierte Cd-Laeden durchstoebert (eine CD=50 Eurocent). Das Mp3-Saugen ist ja auch nicht mehr so einfach, wie es mal war (R.I.P. Audiogalaxy).
Abends wieder Pool, ich vwersenke mittlerweile mehr als einen Ball hintereinander.
c
An diesem Morgen hatte ich ein neues Hotel bezogen, das alte war umringt von Baustellen. Diesmal sogar mit Balkon.
Vormittags bin ich dann mit dem Cyclo 5km zum Chinatown-markt gefahren. Der Markt ist sehr dichtgedraengt, sehr intensiv, weniger Shoppinggelegenheiten. Danach wieder mit dem Cyclo 5 Km durch die Innenstadt durch dichtesten Strassenverkehr.
Wenn ein Cyclofahrer auf eine dichtbefahrene Kreuzung zufaehrt, haelt er nicht an, bis eine Luecke da ist, er erfaehrt sich die Luecke, indem er einfach geradeaus reinfaehrt: ist ja egal, denn da der Gast vorne ist, erwischt es den ja zuerst.
Nach 10km Cyclo in der Innenstadt MUSS man duschen gehen, es ist echt fies!
Nachmittags hab ich dann den zweiten Markt besucht: "Ben Tranh". Ueberschaubarer und auch mehr Tourikram zum Shoppen, kann man aber auch locker in 45 min ablaufen.
Spaeter spiele ich noch mit dem Gedanken ein Motorrad zu mieten, mein Selbsterhaltungstrieb siegt eindeutig!
Abends ne Runde...ratet mal, diesmal gewinne ich sogar ein paar Spiele.
delta
Heute morgen bin ich zum ersten Mal in eine vietnamesiche Bank gegangen (man ist der Euro stark im Moment), hier darf man eine Nummer ziehen wie beim Bezirksamt in Koeln.
Da ich morgen eine 2-Tages-Tour ins Mekong-Delta beginne (Bookingelta Travel Agency, fuer 18Dollar, von Saigon nach Phnom Phen/Cambodia), steht heute mehr oder weniger nur Organisationskram an. Mittags war die Luft zudem so schlecht und heiss, dass man sich besser ausruht.

Bisher habe ich noch keine Verletzungen am Fuss oder woanders, bin noch nicht in Ohnmacht gefallen, hatte noch keine Dehydrierung, noch keinen Motorradunfall, noch keine Insektenstiche (ausser ein paar Mosquitos), noch keinen Duenpfiff, noch keine Erkaeltung und noch keine Schlaflosigkeit...halte mich Aufrecht!

Freue mich darauf, morgen frueh loszufahren; Aufbruch tut immer gut!
(Vielleicht spiele ich nachher noch ne Runde Pool?!)

("Goooood Morning Vietnam. Wie ist das Wetter heute, Colonel? Es ist heiss, es ist verdammt heiss", Robbie Williams/Good Morning Vietnam)

© jochen grosche, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
die reise beginnt in hanoi am 22.oktober und endet in saigon am 22.dezember, dazwischen abstecher nach kambodscha und laos. freue mich, dass andere über diese webseite daran teilhaben können.
Details:
Aufbruch: 22.10.2004
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 22.12.2004
Reiseziele: Hanoi
Kambodscha
Laos
Thailand
Der Autor
 
jochen grosche berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von jochen sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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