Peru, Bolivien und Ecuador

Reisezeit: Mai - Oktober 2017  |  von Vera und Konrad L.

La Paz: Die Stadt La Paz

Die Stadt La Paz

La Paz liegt in einem 400m tiefen Canyon des Río Chokeyapu, der aber fast komplett überbaut ist. Da der Talboden für die 900.000 Einwohner des bolivianischen Riegierungssitzes nicht ausreicht zieht sich die Stadt an allen Seiten die Hänge hoch. So kommt es dass die Höhenunterschiede über 1.000m gehen,von 3.100 bis 4.100m oben in El Alto. Je mehr Geld jemand hat umso tiefer wohnt er, dort ist es deutlich angenehmer zu atmen, viel wärmer und weniger windig.

La Paz ist eine moderne Stadt in der aber das "alte" immer noch seinen Platz hat. Die Straßenhändlerinnen sitzen vor den Hochhäusern und verkaufen alles was man sich vorstellen kann von Kokablättern bis zum Selfiestick. Am Markt hier haben wir zum erstenmal ganz weiße Kartoffeln gesehen aber die Verkäuferin, eine alte Indiofrau, wollte nicht dass wir ein Foto machen. Das kommt immer wieder vor und wir fragen meist vorher ob es in Ordnung ist, die Damen können auch recht böse reagieren wenn man sich nicht an ihre Vorgaben hält.

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt und von Shushi bis zur indischen Küche gibt es so ziemlich alles. Die bolivianische Küche besteht meist aus Reis, Kartoffeln, obendrauf ein großer Berg Fleisch oder gegrilltes Hähnchen mit Pommes ist auch an jeder Ecke zu haben. Eher gemüselastige Esser tun sich hier schwer und das obwohl auf den Märkten jede Menge Gemüse angeboten wird

El Alto, das frühere Armutsviertel der Stadt ganz oben am Canyon ist inzwischen selbständig hat über 1 Million Einwohner und ist gut an La Paz angebunden. Auch hier bildet sich langsam eine gemischte Bevölkerungsstruktur und auch wenn Touristen immer noch davon abgeraten wird hier herumzulaufen geht die Armut und damit auch Kriminalität etwas zurück.

Manches läuft hier durchaus kurios und die Regierung versucht es als inovativ zu verkaufen. Dazu gehört das Gefängnis San Pedro. Gebaut wurde es für 250 Gefangene heute leben dort fast 3.000 Menschen. Polizei gibt es in den Gefängnismauern nur selten, sie halten sich eher vor den Mauern auf die Gefangenen bestrafen Mithäftlinge bei Vergehen selber. Lange Zeit war es ein Touristenmagnet und die Ínsassen haben ihre Zellen an Touris für eine Nacht vermietet oder Führungen durch den Knast gemacht. Die Wachen haben ihren Anteil an den Einnahmen bekommen und so lief es bis es zu schlimmeren Vorfällen wie Vergewaltigungen und anderen Übergriffen auf Touristen kam. Heute sind solche Besuche schwerer möglich und die Gefangenen verdienen ihr Geld mit der Drogenherstellung. Das reinste Kokain soll in San Pedro gekocht werden. Und wer im Knast gut verdient hat mehrere Räume ohne Gitter zur Verfügung, kann seine Familie einziehen lassen und dort seine Kinder bekommen. Überlegungen das Gefängnis zu schließen führte zu Aufständen der Gefangenen. Auch wenn Gewalt und Drogenmissbrauch eine große Rolle spielt, immer wieder dort lebende 11 und 12 jährige Mädchen schwanger werden traut sich keine Polizei und kein Gericht einzugreifen. Im Gegenteil man bezeichnet es als ersten Schritt in die Reintegration. Bei uns kaum vorstellbar.

Da es schwierig ist den Verkehr in solchen Berglagen zu händeln kam man auf die Idee die Stadt mit Seilbahnen zu vernetzen und inzwischen gibt es 4 bereits gut laufende, eine in der Testphase kurz vor der Freigabe und 4 sind noch in der Planung. Umgesetzt wird es von einem österreichischen Skigondelhersteller.
Obwohl die Seilbahnen den Verkehr deutlich entlasten ist er immer noch katastrophal, man fährt von Stau zu Stau in einem ständigen Hupkonzert und als Fußgänger ist man froh wenn die Straße nicht zu oft gekreuzt werden muss.

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Morgen machen wir vormittags noch eine Stadtführung in La Paz mit und abends geht es mit dem Nachtbus nach Uyuni. Unsere erste Nachtbusfahrt und bisher haben wir davon noch nichts gutes gehört, wir werden sehen......

Der Illimani ist der Hausberg von La Paz und fast 6.500m hoch

Der Illimani ist der Hausberg von La Paz und fast 6.500m hoch

Jedes halbwegs bebaubare Fleckchen am Berg wird zugebaut

Jedes halbwegs bebaubare Fleckchen am Berg wird zugebaut

Die Haltestelle der gelben Linie war nicht weit von unserem Hotel entfernt und mit ihr kann  man bis El Alto hochfahren. Eine Fahrt kostet 3 Bolivianos etwa 40 Cent egal wie weit man damit fährt. Das aus- und einsteigen ist bequem da an den Haltestellen die Gondeln so langsam sind dass auch alte Menschen oder Rollifahrer gut damit zurechtkommen. Alle Stationen sind auch mit Aufzügen ausgestattet.

Die Haltestelle der gelben Linie war nicht weit von unserem Hotel entfernt und mit ihr kann man bis El Alto hochfahren. Eine Fahrt kostet 3 Bolivianos etwa 40 Cent egal wie weit man damit fährt. Das aus- und einsteigen ist bequem da an den Haltestellen die Gondeln so langsam sind dass auch alte Menschen oder Rollifahrer gut damit zurechtkommen. Alle Stationen sind auch mit Aufzügen ausgestattet.

Die Gondeln queren knapp über den Dächern die Stadt und es ist ein gigantischer Blick auf La Paz

Die Gondeln queren knapp über den Dächern die Stadt und es ist ein gigantischer Blick auf La Paz

Auch hier gibt es wieder wunderschöne alte Busse, die zwar ächzen und qualmen aber immer noch ihren Dienst tun. Wie bei den Collectivos steigt man ein und aus auf Winken oder Zuruf.

Auch hier gibt es wieder wunderschöne alte Busse, die zwar ächzen und qualmen aber immer noch ihren Dienst tun. Wie bei den Collectivos steigt man ein und aus auf Winken oder Zuruf.

Trachtenumzug der Studenten

Trachtenumzug der Studenten

Die Innenstadt war komplett autofrei und man musste mal nicht  hakenschlagend über die Straße laufen

Die Innenstadt war komplett autofrei und man musste mal nicht hakenschlagend über die Straße laufen

Farbenfroh war es immer

Farbenfroh war es immer

Manches was da zu sehen war ist wohl aus dem Karneval oder der Phantasie entsprungen.

Manches was da zu sehen war ist wohl aus dem Karneval oder der Phantasie entsprungen.

In der Stadt ist immer etwas los, heute war es ein großer Schachwettbewerb

In der Stadt ist immer etwas los, heute war es ein großer Schachwettbewerb

Die Basilika San Francisco wurde  1549 gebaut und  1744 in die heute sichtbare barocke Form gebracht. Zum Bau wurden wie immer Steine von präspanischen Bauten benutzt und die Fassade wurde durch indigene Steinmetze reich verziert

Die Basilika San Francisco wurde 1549 gebaut und 1744 in die heute sichtbare barocke Form gebracht. Zum Bau wurden wie immer Steine von präspanischen Bauten benutzt und die Fassade wurde durch indigene Steinmetze reich verziert

Viele der alten Häuser haben wunderschöne Innenhöfe

Viele der alten Häuser haben wunderschöne Innenhöfe

Typischer Sonntagnachmittag - die Treppen an der Plaza San Franzisko sind gut besetzt und oben läuft wie überall ein überdimensionierter Fernseher

Typischer Sonntagnachmittag - die Treppen an der Plaza San Franzisko sind gut besetzt und oben läuft wie überall ein überdimensionierter Fernseher

Hochhäuser gibt es in La Paz viele - sonst würde man noch größere Platzprobleme bekommen.

Hochhäuser gibt es in La Paz viele - sonst würde man noch größere Platzprobleme bekommen.

Straßenkunst findet man auch hier immer wieder

Straßenkunst findet man auch hier immer wieder

Am Hexenmarkt werden Lamaföten in allen Stadien  und allerlei Kräuter verkauft

Am Hexenmarkt werden Lamaföten in allen Stadien und allerlei Kräuter verkauft

Die Heilmittel sind bunt verpackt und für jedes Wehwehchen soll es hier Linderung geben.

Die Heilmittel sind bunt verpackt und für jedes Wehwehchen soll es hier Linderung geben.

Etwas makaber das ganze und nicht alle Verkäuferinnen wollen dass ihre Ware fotografiert wird. Viele denken ihre Produkte verlieren dadurch an Wirkung

Etwas makaber das ganze und nicht alle Verkäuferinnen wollen dass ihre Ware fotografiert wird. Viele denken ihre Produkte verlieren dadurch an Wirkung

Immer wieder interessant wie so eine wilde Stromverkabelung noch funktionieren kann.

Immer wieder interessant wie so eine wilde Stromverkabelung noch funktionieren kann.

© Vera und Konrad L., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate durch Peru, Bolivien und Ecuador, bleiben wo es uns gefällt und weiterfahren um neues zu entdecken.
Details:
Aufbruch: 14.05.2017
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 16.10.2017
Reiseziele: Peru
Bolivien
Ecuador
Der Autor
 
Vera und Konrad L. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.