Südamerika mal anders

Reisezeit: Mai - Dezember 2017  |  von Katharina Arguedas Torres

Bolivien (Teil 2): Copacabana & Isla del Sol

Wieder mal in Copacabana

Der Bus von La Paz nach Copacabana soll an diesem Morgen bereits um 5 Uhr morgens losfahren, da er wegen der weiterbestehenden Straßenblockaden ebenfalls einen Umweg fahren muss. Irgendwann um 5:30 werden wir dann am Hotel abgeholt Die Fahrt ist glücklicherweise nicht so abenteuerlich wie die von Sorata nach La Paz, wir fahren zwar Umwege, doch die Straßen und Schotterpisten sind für den großen Bus ausreichend breit und wir kommen gut durch.
Ich kenne mich hier bereits aus, Carlos kennt diese Region jedoch gar nicht. Wir schauen uns also das Städtchen an, erkundigen uns nach Busverbindungen Richtung Puno und kaufen ein Ticket für die Isla del Sol.
Bei einem Capucchino beobachten wir einige Einheimische, die eine Art Protestversammlung veranstalten. Was genau los ist, kriegen wir jedoch nicht raus.
Am Nachmittag gehen wir rauf auf den Cerro Calvario. Diesmal an einem Wochentag und so treffen wir oben auf mehr Touristen wie Einheimische, die hochgekommen sind, um den Sonnenuntergang von oben zu sehen. Carlos schaut neugierig auf den großen See und überlegt, ob das was er am Horizont sieht, schon seine Heimat ist. Er ist schon ganz aufgeregt, bald in seine Heimat zurück zu kehren, in der er seit Jahren nicht mehr war. Bevor die Sonne untergeht, kommt ein kalter Wind auf und wir machen uns schnell auf den Rückweg.

Isla del Sol

Am nächsten Tag frühstücken wir im Hotel ein unterdurchschnittliches Frühstück, checken aus, geben unsere Rucksäcke an der Rezeption ab und verbringen den Vormittag in der Stadt, bis wir uns irgendwann mit dem Boot zur Isla del Sol rüberbringen lassen.

Die Fahrt ist genauso langweilig wie beim ersten Mal, da muss man einfach durch. Auf der Sonneninsel angekommen beginnen wir langsam den Aufstieg, denn das Hostal das ich rausgesucht habe, liegt ganz oben nahe des Aussichtspunkts. Wir machen immer wieder Pause und genießen die schöne Aussicht, die sich mit jedem Höhenmeter ändert. Ich weiß nicht, wie lange wir hoch gehen und wie viele Male wir halt machen, doch irgendwann sind wir da. Hurra! Ich bin ganz schön platt... hmmm... irgendwie ist wohl eine Erkältung im Anmarsch...
Wir genießen die Sonne auf der Terrasse, beobachten eine Señora, die mit ihrem Llama ankommt und es am Zaun festbindet und dann macht es Peng in meinem Kopf. Yep, eine Erkältung, die meint, hier und jetzt auszubrechen. Als ob mir jemand auf den Kopf gehauen hätte, falle ich vor Erschöpfung ins Bett und will mich nicht mehr rühren. Der Mirador ist nur 15 Min. zu Fuss entfernt, doch ich kann nicht mehr. Carlos geht alleine hoch und ich mache ein Nickerchen. Meine Kraft an diesem Tag reicht gerade noch so aus, um abends im nahe gelegenen Restaurant was zu essen und anschließend in der Dunkelheit noch mal ein paar Fotos von dem phantastischen Sternenhimmel zu machen. Am Abend und in der Nacht verbrauche ich die gesamte Toilettenpapierrolle, die ich einen Tag zuvor im Hotel eingesteckt habe, eigentlich für andere Zwecke....

Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück runter, um im Hafen das Boot nach Coopacabana zu nehmen. Im Hafen tummeln sich schon viele Touris, die hier ebefalls die Nacht verbracht haben.
In Copacabana angekommen, kaufen wir zunächst die Bustickets nach Puno, essen in einem Restaurant ganz schnell ein Tagesmenu, holen unsere Rucksäcke von Hotel ab und machen uns auf den Weg zum Bus. Der Bus ist ziemlich leer, ich glaube wir sind so 6 oder 7 Personen und können uns dementsprechend gut ausbreiten. Ich mache mich an die nächste Toilettenpapierrolle ran, die ich auf der Sonneninsel im Hafen kurz vor dem Ablegen gekauft habe, und schniefe was das Zeug hält. Hört das denn irgendwann auf?

Adiós Bolivia!

Bis zur Grenze ist es nicht weit und so erreichen wir bald Peru. Als wir zu Fuss vom bolivianischen zum peruanischen Grenzposten gehen, jubelt Carlos und freut sich, endlich seine Heimat zu betreten. Hmmm.... ich schaue mich um, nach hinten, nach vorne, nach links und rechts, und sage zu ihm: wo ist denn der Unterschied, außer dass sich die Währung und die Preise ändern? Die Natur bliebt die gleiche! Doch in seinem Gesicht erblicke ich nur völliges Unverständnis...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Backpackerin durch Südamerika, Beginn des Abenteuers in Peru, Cusco. Danach Bolivien, ... ach, mal sehen, was so kommt! Hier berichte ich über meine Erfahrungen während der Reise und natürlich freue ich mich auf Eure Gästebucheinträge!
Details:
Aufbruch: 17.05.2017
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 22.12.2017
Reiseziele: Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Kolumbien
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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