Südamerika mal anders

Reisezeit: Mai - Dezember 2017  |  von Katharina Arguedas Torres

Peru (Teil 1)

Peru

Hauptstadt: Lima
Währung: Peruanischer Sol
Amtssprache: Spanisch, Quechua und Aimara
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Die Peruanische Flagge

Die Peruanische Flagge

Peru ist in 25 Departamentos unterteilt, einer davon ist Cusco. Hier verbringe ich einige Tage meiner Reise und möchte Euch nachfolgend ein wenig über das Leben in Cusco erzählen.

Die ersten 10 Tage lebe ich bei einer netten Gastfamilie, einer Frau und ihren 2 ganz lieben Töchtern (10 und 11 Jahre alt). Hier erfahre ich z. B., dass die Grundschule (educación primaria) 6 Jahre dauert. Die weiterführende Schule (educación secundaria) dauert 7 Jahre, mit Ihrem Abschluss darf man anschließend studieren.

Zu gewissen Zeiten gibt es so gut wie kein Wasser im Haus, ich frage also nach, was es auf sich hat. Das Wasser ist in Cusco limitiert. Die Wasserversorgung erfolgt über einen See. Gerade in der trockenen Periode wird durch die Limitierung der Wasserverbrauch des Sees reguliert. Abends und nachts bis etwa 6 Uhr sowie ab Mittag bis 17 Uhr oder 18 Uhr, ist der Wasserdruck sehr schwach, es kommt nur wenig Wasser. Wasserverbrauch, wie z. B. das Duschen, das Geschirrspülen oder Waschen, wird an die Verfügbarkeit des Wassers angepasst.

Die Nächte in Cusco sind frisch, die Temperatur liegt zwischen 4 °C und 7 °C. Temperaturen unter 0 °C gibt es hier so gut wie nie, Schnee also auch nicht. Doch die Häuser hier sind kaum isoliert, Heizung gibt es keine. So ist es nach Sonnenuntergang in den Häusern kalt, und die Einheimischen ziehen sich im Haus warm an. Das gemeinsame Frühstück und Abendessen verbringen wir warm angezogen, die Kinder nicht selten in Winterjacken.
In den Gebäuden ist es auch tagsüber, vor allem wenn keine Sonne scheint, kühl, gefühlt kühler als draußen. Während meiner einwöchigen Sprachschule zieht die Lehrerin während des Unterrichts ihre Handschuhe an.
Die Abende im Haus verbringe ich meistens warm angezogen unter den Schlafdecken , die Nächte auch schon mal mit einer Mütze am Kopf.

Die Sprache

Spanisch ist nicht gleich spanisch - hier ein paar Beispiele, die ich aufgeschnappt habe:
- die Hausaufgaben: los deberes - las tareas (Lat.am.),
- das Ticket, die Fahrkarte: el billete - el boleto (Lat.am.),
- dunkelhäutig: moreno - morocho (Peru),
- das Leitungswasser: agua corriente - agua del caño (Peru),
- der Schal: la bufanda - la chalina (Lat.am.),
- der Ohrring: el pendiente - el arete,
- das Haar: el cabello wird häufiger verwendet als el pelo.

Mir fällt des weiteren auf, dass die Menschen hier viel Indefinido verwenden, in Fällen, bei denen laut spanischer Gramatik Preterito Perfecto angebracht sei. Beispiele: Qué hiciste hoy?, Hoy aprendí... Esta semana fui a ....

Hola a todos mis amigos hispanohablantes!
Corregidme/corríjanme por favor si es incorrecto lo que escribí.

Die peruanischen Kinder

Ich verbringe viel Zeit in Cusco und diese nutze ich immer wieder, um das Treiben der Menschen in der Stadt zu beobachten. Ab liebsten beobachte ich die kleinen Kinder, die ich tontechnisch kaum wahrnehme , dafür aber mit dem Auge.

Kinderwagen werden in der Stadt wenig genutzt. Ab und an sehe ich welche, sie sind klein und erinnern mehr an die Spielzeugkinderwagen, die man in Deutschland für die Kinder zum Spielen kaufen kann.
Die Kinder werden meistens in ein Tuch eingewickelt auf dem Rücken der Frau getragen. Ich habe hier keinen einzigen Mann gesehen, der sein Kind auf dem Rücken trägt, das scheint hier ausschließlich Aufgabe der Mütter zu sein. Da ich die Menschen nicht so offensichtlich fotografieren möchte, habe ich leider nur ein Foto von einem Kind im Tuch.
Einmal habe ich hinter meinem Rücken auf der Bank flüchtig beobachten können, wie eine Frau ihr Kind in ein Tuch einwickelte. Das sah.... kompliziert aus! Aber in wenigen Griffen hatte sie ihr Mädchen eingepackt und ging los.

Peruanische Kinder in Cusco

Peruanische Kinder in Cusco

Aus den Gesprächen mit den Einheimischen

Bei den bisherigen Gesprächen mit den Einheimischen in Cusco und Arequipa nehme ich mit, dass die Menschen hier in den Bergen stolz auf ihre ruhige, gesunde Lebensart sind. Sie betonen, dass die Menschen an der Küste in mehr Hektik und Unruhe leben, was ihnen nicht gefallen würde. Sie leben gerne hier und scheinen das Moderne der Hauptstadt nicht zu vermissen.

Was ich außerdem wahrnehme ist, dass die Peruaner sehr stolz auf ihre Küche sind. Ich werde jedes mal gefragt, wie mir die peruanische Küche schmeckt. Ich lächele und erkläre, dass das was ich probiert habe, sehr gut war aber ich nicht viel probiere, da ich kein Fleisch esse. Die Reaktionen sind unterschiedlich. Aber sie akzeptieren meine Antwort, dass ich das aus gesundheitlichen Gründen tue, und wegen der Tiere. Weil ich nicht einverstanden bin, was die Menschen in Europa den Tieren antun, um Fleisch zu `produzieren`.

Ich werde auch immer nach Kindern gefragt und meistens bemitleidet, wenn ich antworte, dass ich keine habe. Ich versuche gar nicht erst zu erklären, dass es genau das ist, was ich will Der Stellenwert der Frau scheint hier anders zu sein als wir es gewohnt sind, zumindest hier in den Bergen. Ich werde nur gefragt, was mein Mann beruflich macht, nicht was ich mache!

Weitere allgemeine Infos zu Peru folgen auf dieser Seite, sobald ich was neues gelernt habe

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Backpackerin durch Südamerika, Beginn des Abenteuers in Peru, Cusco. Danach Bolivien, ... ach, mal sehen, was so kommt! Hier berichte ich über meine Erfahrungen während der Reise und natürlich freue ich mich auf Eure Gästebucheinträge!
Details:
Aufbruch: 17.05.2017
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 22.12.2017
Reiseziele: Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Kolumbien
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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