Südamerika mal anders

Reisezeit: Mai - Dezember 2017  |  von Katharina Arguedas Torres

Peru (Teil 1): Cusco (Teil 3) - ich liebe diese Stadt!

Zusammenfassung der letzten Tage (09.06.2017)

Kaum bin ich ein paar Stunden wieder in Cusco, schon laufe ich vor Freude grinsend durch die Gegend. Ich liebe diese Stadt!! Sie ist so vielseitig, es gibt hier sooo vieles zu sehen und zu erleben. Und damit meine ich noch nicht mal den historischen Kern mit den vielen Museen und Sehenswürdigkeiten, sondern die Menschen, die diese Stadt so lebendig machen, das alltägliche Treiben der Menschen auf den Straßen, sowohl im historischen Kern wie auch außerhalb. Denn diesmal wohne ich in einem Hostal, welches weiter weg von der Altstadt ist und brauche gute 30 Minuten zu Fuss, um dorthin zu gelangen.

Ich laufe zur Plaza der Armas, um mir dort Informationen zu dem Fest Qoyllur Riti einzuholen, die ich im Internet nicht gefunden habe. Dabei laufe ich wieder mal neben einer Kundgebung(?) der Universität für Kunst, die ich bis zu Plaza der Armas begleitete.
Nachdem ich nun weiß, wann und wie ich zum Fest komme, setzte ich mich an der Plaza auf eine Bank, um die Sonne zu geniessen. Neben mich setzt sich ein älteres, peruanisches Ehepaar hin. Als zum x-ten Mal ein Verkäufer sowohl denen wie auch mir was zu verkaufen versucht, lachen wir alle drei zusammen und kommen so ins Gespräch. Wir unterhalten uns eine Weile. Sie sind sehr neugierig, wie Deutschland ist, wie das Klima ist, was in Deutschland angebaut wird, was produziert wird. Wie teuer ein Flug nach Perú ist, und ob in Spanien tatsächlich unterirdische Züge fahren. Die Señora fragt mehrmals, ob ich alleine reise, und schaut besorgt, als ich sage, dass ich nur zu Fuss durch die Stadt laufe. Ihr Mann versteht es sofort und sagt, klar, zu Fuss kann man doch viel mehr sehen und erleben als im Auto. Im Gegensatz zu dem Guide aus Cusco, den ich im Hostal in Arequipa kennenlernte und der überhaupt kein Verständnis dafür hatte, dass ich wenig Interesse an Machu Picchu habe, weil die halbe Welt dorthin will, es total von Touristen überlaufen ist und zu dem noch teuer, verstand mich das Ehepaar sofort. Wir sprechen noch ein wenig über das Essen, die Arbeit und das Leben in Cusco. Es ist eine sehr schöne Unterhaltung mit Einheimischen, die mich sehr glücklich macht. Genau deshalb bin ich hier, um die Menschen auf diese Art und weise kennenzulernen.

Die Tage zwischen den Wanderungen (10.06.2017 - 16.06.2017)

Wie schon erwähnt, wohne ich außerhalb des touristischen Zentrums. Gar nicht so weit weg vom Flughafen und vom Busbahnhof entfernt. Wenn ich hier die Straßen entlang laufe, sehe ich nahezu keine Touristen. Hotels und Hostals schon, daher finde ich das irgendwie merkwürdig... Ich versuche, jedes mal andere Straßen zu nehmen, um möglichst viel zu sehen. Mal ist es eine Straße, in der nur Eisenwaren verkauft werden, mal eine mit Reifenhändern, dann eine Straße an der nur Werkstätten zu finden sind, dann nur Banken, ... . Manche Straßen sehen sehr gepflegt aus, dann biegt man in eine andere Straße die völlig verlassen zu sein scheint und zudem etwas unheimlich. Doch nirgenswo fühle ich mich wirklich unsicher.

Auch hier gibt es einen Mercado, nicht so schönen, wie der San Pedro, aber hier bekomme ich auch alles was ich brauche. Um Gemüse und Obst zu kaufen, habe ich mir zwei Stände mit netten Verkäuferinnen ausgesucht. Man wird hier von denen schon mal "amiga" oder "mamita" angeredet Beim zweiten Besuch erkennen sie mich vom weiten, und freuen sich, mir wieder was verkaufen zu können. Als ich die große 1 kg Mango kaufe, schautt mich die Verkäuferin etwas unsicher an, denn der Preis ist nicht so niedrig wie bei den Papayas. Aber die Mangos sind hier sooooo lecker, klar kaufe ich die 1 kg große Mango. Beim nächsten Mal ist es eine 1,2 kg große!

In den größeren Supermärkten finde ich auch Soyamilch Hier gibt es Hülsefrüchte, sowie Getreide in großen Behältnissen, mit einer Schippe. Jeder kann sich so viel nehmen wie er es braucht, es wird abgewogen. Ach ja, und es gibt auch Joghurtdrinks aus Sojamilch, die allerdings Gelatine enthalten... ok, es steht nicht drauf, dass es vegan ist...

Im Hostal gibt es den ganzen Tag lang Wasser, also frage ich die Esperanza, ob hier das Wasser nicht wie in der Altstadt, limitiert ist. Sie schaut mich etwas irritiert an und lässt sich von mir die Sache mit dem Wasser erklären.... ok.... es ist hier also wirklich ein anderes Viertel.

Corpus Cristi (15.06.2017)

An diesem Donnerstag (Fronleichnahm) ist die Plaza de Armas im Ausnahmezustand. Es tummeln sich hier so viele Einheimische und Touristen, dass es schwierig ist, durchzukommen.
Hmmm..... irgendwie logisch, dennoch habe ich es mir anders vorgestellt . Es ist kaum möglich, Fotos zu machen. Hier sollen alle 15 Heiligen zu sehen sein, die sonst das ganze Jahr über in ihren Kirchen in verschiedenen Stadteilen zu finden sind.
Ein paar sehe ich.... aber aufgrund der vielen Leute nicht alle

Da hätten wir zum Beispiel ....

die Inmaculada Concepcion...

die Inmaculada Concepcion...

... den San Cristóbal (links) und den Patrón San Sebastián (rechts)...

... den San Cristóbal (links) und den Patrón San Sebastián (rechts)...

...den Patron San Jerónimo (rechts)...
links könnte der San Jose zu sehen sein, bin mir aber nicht sicher...

...den Patron San Jerónimo (rechts)...
links könnte der San Jose zu sehen sein, bin mir aber nicht sicher...

...und hier noch Weitere, ... ich meine es müssten Patrón Santiago (ganz links) zu sehen sein, mit Virgen Purificada (in Rot), Virgen De Belen (in Blau) und .... Anderen

...und hier noch Weitere, ... ich meine es müssten Patrón Santiago (ganz links) zu sehen sein, mit Virgen Purificada (in Rot), Virgen De Belen (in Blau) und .... Anderen

Und hier haben wir sie alle zusammen!

Und hier haben wir sie alle zusammen!

Chiriuchu (15.06.2017)

Da es an der Plaza de Armas derart viele Menschen gibt, gehe ich ein Stück weiter zur Kirche San Francisco, um dort von dem schönen Platz noch ein Foto zu machen....
....doch,... was ist das!? Hier sind genauso viele Menschen... die ganze Plaza hier voller Essensstände... überall gegrillte Tiere... was ist hier los?!?
An jedem Stand steht Chiriuchu dran.... ein Schild oben... "Bienvenidos al Festival del Chiriuchu!" Hmmmm...?

Chiriuchu ist – neben Hähnchen mit Pommes – wohl das absolute Lieblingsessen der Cusceños. Das traditionelle Gericht ist fest verbunden mit den Feierlichkeiten und wird nur zu den Festtagen angeboten. Aha!

Chiriuchu kommt aus dem Quechua und bedeutet „chiri“ –kalt und „uchu“ – Aji, also kalt und scharf. Und folgendes findet sich auf dem gehäuften Teller:
- Meerschweinchen (Cuy)
- Hühnchenfleisch
- Gepökeltes SchweinefleischChiriuchu Stand
- nnerereien und gefüllte Gedärme
- Algen
- Fischeier
- Tortilla
- Geröstete Maiskörner
- Stück Käse
- Stückchen Rocoto

Na dann mal Guten Appetit!

Auf dem Weg zurück zum Hostal begegnet ich hier und da noch etwas merkwürdigen Verhaltensweisen der Cusceños an diesem Tag....

An diesem Tag haben mal nicht die Autofahrer das sagen auf den Straßen

An diesem Tag haben mal nicht die Autofahrer das sagen auf den Straßen

Tja und eigentlich dachte ich, endlich mal die Dienste eines der vielen Schuhputzer in Anspruch nehmen zu können, doch bei dieser Menschenmenge an diesem Tage finde ich keinen....
...meine Camäleon-Schuhe könnten in der Tat eine Reinigung gebrauchen...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Backpackerin durch Südamerika, Beginn des Abenteuers in Peru, Cusco. Danach Bolivien, ... ach, mal sehen, was so kommt! Hier berichte ich über meine Erfahrungen während der Reise und natürlich freue ich mich auf Eure Gästebucheinträge!
Details:
Aufbruch: 17.05.2017
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 22.12.2017
Reiseziele: Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Kolumbien
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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