Südamerika mal anders

Reisezeit: Mai - Dezember 2017  |  von Katharina Arguedas Torres

Peru (Teil 2)

Nun bin ich wieder in Perú Nachdem ich beim ersten Besuch nur einen Bruchteil des Landes erkundet habe, will ich dieses Mal etwas mehr von diesem Land sehen.

Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich bereits ein paar Orte bereist und möchte hier einwenig über Land und Leute schreiben.

Was mir hier sehr gefällt (und auch in Bolivien gefallen hat) ist das geschäftige Treiben auf den Straßen. Das Leben spielt sich hier viel mehr auf der Straße ab, bis in die Nacht sind die Menschen unterwegs, nicht nur die Erwachsenen, sondern ganze Familien. Wenn ich um zehn Uhr Abends Familien mit ihren kleinen Kindern auf den Plazas sehe, denke ich an die Deutschen Kinder, die um diese Uhrzeit bereits in ihrem Bett liegen.

Hier wird unglaublich viel auf der Straße verkauft. Nun, ich kenne die Gesetze hier nicht und wie mit ihnen umgegangen wird. Ich denke schon, dass es hier bestimmte Gesetze und Regeln gibt, was den Verkauf auf der Straße angeht, doch glaube ich auch, dass hier viel geduldet wird, was nicht ganz erlaubt ist. Denn manchmal beobachte ich VerkäuferInnen, die ganz eifrig ihre Sachen zusammenpacken und weglaufen, wenn die Ordnungshüter kommen. Auf der anderen Seite sehe ich viele VerkäuferInnen neben den Polizisten, und es passiert nichts. Ob diese eine Lizenz haben, ich weiß es nicht. Und es wird hier viel Essen verkauft, Süßigkeiten, Kuchen, Plätzchen, Empanadas, Getränke, frisch gepressten Obstsäfte, ... . Ich habe den Eindruck, dass es deshalb weniger Menschen gibt, die betteln. Ich denke, dass bei uns in Deutschland wegen der strengen Gesetze und ihrer Einhaltung auf der Straße die Menschen oft nur die Hand aufhalten und fragen: "hast Du mal ´nen Euro?", oder aber die Mülltonnen nach Leergut durchsuchen. Hier gehen sie auf die Straße und verkaufen etwas, und wenn es nur selbst gebackene Küchlein sind. Würden wir in Deutschland auf der Straße selbstgemachte Süßigkeiten kaufen, oder hätten wir Angst, dass es schlecht oder alt sei oder sonst was damit nicht in Ordnung sei?
Selbst stumme Menschen versuchen etwas für die Spende zu tun und verteilen kleine Kärtchen, auf denen ein paar Zeichen ihrer Zeichensprache erläutert sind. Wer dann spendet, darf das Kärtchen behalten und man erhält eine kleine Gegenleistung. Mir gefällt dieses Prinzip recht gut.

Nun, was könnte ich noch über das Land berichten... mal sehen... .

Ach ja, Ich lerne, dass es hier neben der Polizei auch eine Art Hilfspolizei gibt, die sich serenazgo nennt. Diese unterstützt in den Gemeinden die Polizei in Sachen Sicherheit.

Öffnungszeiten: die sind derart anders als bei uns! Hier braucht man sich am Sonntag keine Sorge zu machen, viele Geschäfte sind geöffnet. Das hängt natürlich auch vom Ort und vom Geschäft ab. Doch sollte man beim Einkauf was vergessen haben, kein Problem: rausgehen, zum Markt, Kiosk oder Supermarkt gehen und kaufen.

Die Peruanische Sprache

Das wohl Typischste der peruanischen Sprache ist das `pe` das ans Ende so ziemlich jeden Satzes angehängt werden kann und die Abkürzung von `pues`ist.

Peruanische Sprüche kann man hier auf den Inca Kola Flaschen lesen, wie z. B. "Habla cuasa", "Cual es tu Cau-Cau?" oder "No seas camarón!".

Was ich ganz lustig finde, die Menschen, die bei eine Anruf als Telefon gehen, sagen: "aló!", was sich dem Deutschen Hallo sehr ähnelt. Warum sie dieses Wort verwenden, habe ich bisher nicht raus gefunden. Meine kurze Internetrecherche liefert verschiedene Geschichten hierzu, so dass ich annehme, dass die tatsächliche Herkunft gar nicht richtig bekannt ist.

Bei den Gesprächen höre ich immer wieder Wörter, die ich bis dato nicht kannte, die wohl typisch peruanisch sind. Eins finde ich recht witzig, und zwar el pata/la pata was der Freund/die Freundin bzw. Kumpel bedeutet.
Und hier noch weitere Beispiele der peruanischen Sprache:

  • la chamba ist die Arbeit, diesen Begriff lernte ich schon beim ersten Besuch in Cusco, oder war das der zweite Besuch...?

  • Es un Coca-Cola ist ein Ausdruck den man benutzen kann, wenn man sagen will, dass jemand verrückt ist.

  • Bróder wir ebenfalls für einen Freund benutzt und ist vom englischen Begriff brother abgeleitet.

  • el chancho wird hier für das Schwein verwendet (hier ist das Tier gemeint ), wird aber glaube ich auch in anderen Ländern Südamerikas verwendet.

  • el flaco/la flaca bedeutet der Freund oder die Freundin (novio/novia)

  • bacán, oder chévere, was so viel wie toll, großartig, cool bedeutet.

  • porfa, eine Abkürzung von por favor, habe ich ebenfalls in Bolivien gehört.

  • el huachimán ist eine Abwandlung des englischen Wortes watchman und bezeichnet Personen, die im Sicherheitsdienst arbeiten und Gebäude, Autos und Sonstiges bewachen.

  • Habla cuasa!, eine kollegiale Form der Begrüßung. Habla für hallo, causa für Freund.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Backpackerin durch Südamerika, Beginn des Abenteuers in Peru, Cusco. Danach Bolivien, ... ach, mal sehen, was so kommt! Hier berichte ich über meine Erfahrungen während der Reise und natürlich freue ich mich auf Eure Gästebucheinträge!
Details:
Aufbruch: 17.05.2017
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 22.12.2017
Reiseziele: Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Kolumbien
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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