Austern, Sonne, Wind und Mee(h)r - Pfingstferien auf der Ile d'Oléron

Reisezeit: Juni 2011  |  von Ulrike S.

Unsere diesjährigen Pfingstferien waren eine Premiere: statt traditionell der französischen Mittelmeerküste war diesmal der Atlantik und hier die Ile d’Oléron das Ziel unserer Familienferien. Mit dem Wohnwagen und in Vollbesetzung mit 3 (erwachsenen) Töchtern samt Hund ging es in aller Herrgottsfrühe am 10. Juni 2011 los in Richtung Westen.

Unser Weg an den französischen Atlantik

Schon lange reizte uns ein Urlaub an der französischen Atlantikküste. Doch da wir familienbedingt in den vergangenen Jahren meist während der Pfingstferien unterwegs waren, erschienen uns die dortigen Wetterverhältnisse im Mai für einen Badeurlaub etwas unsicher. Da jedoch Pfingsten 2011 sehr spät lag, wollten wir es endlich einmal wagen und dem Mittelmeer den Rücken kehren.

Am 10. Juni 2011 konnte es also los gehen, gegen fünf Uhr früh waren wir startklar und nahmen die ersten 769 Kilometer unter die Räder. Über Karlsruhe, Straßburg, Nancy und Troyes erreichten wir am späten Nachmittag unser erstes Etappenziel - den Campingplatz "Olivet" in der Nähe von Orléans.

Auf diesem kleinen aber feinen Campingplatz am Flüsschen Loiret verbrachten wir eine Zwischenübernachtung auf unserem Weg an die Atlantikküste. Der Empfang hier war überaus freundlich und nett, den Stellplatz konnten wir uns selbst aussuchen, Hunde sind erlaubt und das Sanitärgebäude machte einen neuen und sehr gepflegten Eindruck.
Der Platz ist wirklich liebevoll angelegt, mitten im Grünen, mit einem kleinen Kräutergarten für Camper, einem kleinen Shop mit regionalen Produkten und zur Versorgung mit Backwaren am Morgen. Abends kam ein mobiler Pizza-Service vorbei mit frisch gebackener Pizza. Außerdem hatten die Betreiber am Abend eine Weinprobe organisiert und wir konnten gleich ein paar Tropfen leckerer Loire-Weine verkosten. Kurzum: wäre unsere mitreisende Jugend nicht dabei gewesen, hätten wir hier sicherlich ein paar Nächte mehr verbracht um auch die Umgebung zu erkunden. Fast zu schade für nur eine Nacht und das Ganze gab's für 28 Euro für 5 Personen plus Hund.

Unser Weg an die französische Atlantik-Küste

Weiterfahrt zum Atlantik

Frisch ausgeruht ging es am nächsten Morgen die restlichen 430 Kilometer weiter in Richtung Atlantik. Über Tours und Poitiers zogen sich die letzten 100 Kilometer über National- und Landstraßen zäh wie Gummi. Überhaupt war die Fahrtstrecke quer durchs Land ziemlich dröge. Kilometerweit nichts als riesige Felder und Ebenen. Mal Weizenfelder, dann Maisfelder und dann zur Abwechslung wieder Weizenfelder. Da lobe ich mir den Weg in den Süden, der doch weitaus mehr markante Landschaften und Regionen zu bieten hat. Einzig bei den braunen Hinweisschildern an der Autobahn zu den berühmten Loire-Schlössern wurde ich hibbelig. Da wäre ich doch gerne abgebogen

Doch irgendwann war das Ziel - die Ile d'Oléron und hier der CP "Le Suroit" an der Westküste dann doch erreicht.

Der erste Eindruck war gleich sehr positiv. An der Rezeption spricht man perfekt Deutsch, meine Französisch-Kenntnisse waren also nicht gefordert. Uns wurde ein Platzplan in die Hand gedrückt und wir konnten uns unseren Wunschplatz selbst aussuchen. Hierbei hatten wir wirklich riesiges Glück. Die meisten Plätze unterschiedlichster Größe befinden sich in einem schattigen, windgeschützten Pinienwald. Etwa vier Plätze liegen jedoch auf einer Kuppe/Anhöhe mit direktem Blick auf den Atlantik sowie Sonne von Aufgang bis zum Untergang. Der größte Platz am Ende des Weges und nach drei Seiten hin von einem Zaun abgeschlossen war leider von einem Wohnmobil belegt. Doch der freundliche Camper aus Deutschland meinte, er würde am nächsten Tag vorzeitig abreisen und wir könnten dann auf diesen Platz umziehen. Also nix wie runter an die Rezeption - der Platz war nicht vorreserviert - und wir rangierten in Millimeterarbeit unser Gespann auf die Anhöhe. Nicht ganz einfach, denn die Wege waren nicht unbedingt breit, es ging um Kurven mit Bäumen und Sträuchern. Doch mit vereinten Kräften und vier wachsamen Augenpaaren an jeder Wohnwagen-Ecke waren wir unter Anteilnahme fast des gesamten Campingplatzes irgendwann oben angelangt. Die erste Nacht verbrachten wir also noch mal alle zusammen im Wohnwagen, doch am nächsten Morgen erfolgte der Umzug auf unseren Logenplatz. Lockere 200 Quadratmeter standen uns hier zur Verfügung - genügend Platz für die beiden Zelte unserer Töchter, den Wohnwagen, das Vorzelt, das Auto und vor allem genügend Auslauf für unseren Vierbeiner. Der Urlaub konnte beginnen....

Brücke über die Charente in der Nähe von Rochefort

Brücke über die Charente in der Nähe von Rochefort

Erste Eindrücke auf der Fahrt über die (kostenlose) Brücke zur Île d'Oleron

Erste Eindrücke auf der Fahrt über die (kostenlose) Brücke zur Île d'Oleron

Unser Ausblick der nächsten 14 Tage auf den Atlantik

Unser Ausblick der nächsten 14 Tage auf den Atlantik

Unser Camp auf dem Logenplatz mit viel Platz und Auslauf

Unser Camp auf dem Logenplatz mit viel Platz und Auslauf

© Ulrike S., 2012
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 10.06.2011
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 24.06.2011
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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