Städtetrip Warschau

Reisezeit: August 2015  |  von Herbert S.

Im Edeka-Prospekt (!!) entdecke ich ein Angebot mit Flug und drei Übernachtungen zu einem wirklich überzeugenden Preis. Nachdem ich mich erkundigt habe, wann denn die Flüge terminiert sind, ist die Entscheidung leicht, denn es stehen volle vier Aufenthaltstage für den Städtetrip zur Verfügung.

Zwischen Moderne und Sozialismus

Unser Flug geht um 7.00 Uhr und wir landen auf dem Chopin-Airport von Warschau pünktlich 8.45 Uhr. An der Touristeninfo besorgen wir uns eine Tagesfahrkarte und Stadt/ÖPNV-Pläne und gelangen mit dem BUS 175 in die Innenstadt (Bahnhofsnähe) wo wir nur noch 300 m zum Hotel Mercure Warschau Grand laufen müssen. Bei dem kurzen Aufenthalt muß man sich genau überlegen, ob der sog. Warschau-Pass sich lohnt, denn die öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht enthalten, sondern nur der touristische Ex-undhopp-Bus. Außerdem sind eine Reihe Museen an manchen Tagen eintrittsfrei bzw. wie überall montags geschlossen. Die Tageskarte kostet z.Zt 15 zl - Wochenendkarte (fr-mo8.00) 24 zl. Polen und auch Touristen über 70 Lebensjahre fahren kostenfrei!.

der Bau dürfte schon einige Jahre auf dem Buckel haben, aber das Interieur ist frisch renoviert und auf einem tadellosen Niveau.

der Bau dürfte schon einige Jahre auf dem Buckel haben, aber das Interieur ist frisch renoviert und auf einem tadellosen Niveau.

die Zimmer sind geräumig und recht groß, sie entsprechen internationalem Standard

die Zimmer sind geräumig und recht groß, sie entsprechen internationalem Standard

Wir haben Glück beim Einchecken und erhalten sofort unsere Schlüsselkarten. So nehmen wir nach dem Gepäckablegen auf dem Zimmer in der Bar noch unseren Begrüßungsschluck in Form von Kaffee/ Tee und starten zu unserer ersten Erkundungstour. Dazu folgen wir dem Vorschlag aus dem Städtführer von Marco Polo.
Los geht es am plac Zbawiciela (Erlöserplatz), der nur wenige Blocks-vom Hotel entfernt liegt. Viele Straßenbahnlinien überqueren den relativ kleinen Platz, dessen Charme sich erst auf den zweiten Blick erschließt.

an diesem Platz liegt die Erlöserkirche - zwischen 1901 und 1927 erbaut - Interpretation polnischer Renaissance und Barock

an diesem Platz liegt die Erlöserkirche - zwischen 1901 und 1927 erbaut - Interpretation polnischer Renaissance und Barock

Hauptaltar mit Weltkugel

Hauptaltar mit Weltkugel

aufwändig gestaltete Seitenkapellen

aufwändig gestaltete Seitenkapellen

u.a. auch hypermodern

u.a. auch hypermodern

die Wohnblocks um den Platz mit ihren Arkadengängen zeigen Stilelemente der Jahrhundertwende und des sozialistischen Realismus

die Wohnblocks um den Platz mit ihren Arkadengängen zeigen Stilelemente der Jahrhundertwende und des sozialistischen Realismus

Wir schlendern die breiteul. Marszatkowska entlang in Richtung Zentrum. Rechts und links dominieren breite Arkaden mit großen Torbögen, während der Blick schon nach wenigen Schritten auf den mächtigen plac Konstytucji (Platz der Verfassung) fällt. Die Bauten an diesem großen Platz zeigen ebenfalls den Stil des sozialistischen Realismus.

an den Fassaden finden sich zahlreiche Menschendarstellungen der sozialistischen Propaganda -

an den Fassaden finden sich zahlreiche Menschendarstellungen der sozialistischen Propaganda -

Reliefs von Arbeitern, mit Werkzeugen bewaffnet wie für einen Kampf

Reliefs von Arbeitern, mit Werkzeugen bewaffnet wie für einen Kampf

Die schnurgerade und nach Art stalinistischer Prachtstraßen extrabreit ausgewalzte ul. Marszatkowska führt aus dem Stadtmittelpunkt direkt auf diesen Platz zu - hier konnten die Paraden und Demonstrationen kommunistischer Macht abgehalten werden.

wie riesige Kandelaber zieren drei überdmensionale Laternen den Platz - irgendwie paßt die moderne Straßenbahn jedoch nicht ins Bild

wie riesige Kandelaber zieren drei überdmensionale Laternen den Platz - irgendwie paßt die moderne Straßenbahn jedoch nicht ins Bild

Prachtbauten am Platz der Verfassung

Prachtbauten am Platz der Verfassung

Auf dem Weg zum etwa 500 m entfernten Rondo Dmowskiego, benannt nach Roman Dmowski (1864-1939), der als Vater des polnischen Nationalismus gilt, säumen bereits alte und moderne Gebäude den weg. .

Dann folgt der absolute Gegensatz: Der Kulturpalast aus sozialisticher Zeit und das polnische Wirtschaftswunder mit modernsten Wolkenkratzern.

Vorbild des Kulturpalastes war der Bau der Lomonossow-Universität in Moskau

Vorbild des Kulturpalastes war der Bau der Lomonossow-Universität in Moskau

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 14.08.2015
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 17.08.2015
Reiseziele: Polen
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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