Mit der Knutschkugel nach Italien

Reisezeit: August / September 2018  |  von Susanne M.

Gardassee: Limone/ Varone/ Arco

Wie sagte einst Goethe 1786 nach seiner Italienreise:
„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?“
Ich kenne ein kleines Eckchen davon und stelle immer wieder fest, wie wohl ich mich in Bella Italie fühle! Vielleicht sind es die Gene vom Urgroßvater! Wer weiß!
Aber heute mal von Anfang an! Ich war so was von maulig heute morgen! Heftige Gewitter in der Nacht und Regen, Regen, Regen! Egal in welche Hinmelsrichtung, ob Trient, Verona, Meran, Iseosee oder die Orte am Gardassee, die Wetter-App zeigte nicht nur den ganzen Tag Regen, sondern ab Mittags erneut Gewitter! Regen schreckt mich ja nicht wirklich für Unternehmungen ab, aber Gewitter brauch ich nicht beim Wandern und nicht auf dem See! Dann kam das Wochenende hinzu! Eigentlich sollte man es gerade samstags vermeiden, sich mit dem Auto am See zu bewegen! Durch an und Abreise steht man einfach nur doof rum, nämlich im Stau, ob am See, auf der Schnellstraße oder auf der Autobahn!
Als ich mir dann nach dem Frühstück selbst mit meiner schlechten Laune auf den Nerv ging, habe ich Wanderschuhe, Sneakers, Flip-Flops und Regencape ins Auto geschmissen, mal wieder Pulli und lange Hose rausgekramt und hab gedacht, ob du im Stau stehst oder im Wognwagen sitzt!
Also im Regen bei 17 Grad auf der Gardesana Orientale schön am See Richtung Norden in den Trentino gestartet.... je weiter ich kam, je schmaler der See wurde, desto mehr Wolken hingen dort. Plan A hatte ich nicht, Plan B war, bis Malcesine, dort war heute Markt....!!! Aber schon wieder auf shoppen hatte ich keine Lust... der Stau ließ auch auf sich warten... also weiter! Und in Riva wechselte ich auf die
Gardesana Occidentale und hatte dann beschlossen, Limone Sul Garda ist mein Ziel. Kurz vor Ankunft hörte der Regen auf und dank des recht starken Windes riss der Himmel auf! Und nicht nur der Regen wurde weg geblasen, auch die schlechte Laune! Als erstes habe ich mir das Limonaie del Càstle, das Zitronengewächshaus mit Museum angeschaut! „ Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen! Jaaa!!! Wunderschön und liebevoll angelegt! Nun weiß ich, das mein Zitronenbäumchen klein, ganz klein ist! Hier sind die unterschiedlichsten Zitrusfrüchte zu sehen! Ich fand es sehr schön anzusehen! Dann habe ich mich durch den wunderschönen Ort treiben lassen und war so froh, mich entgegen aller Wetterprognosen ins Auto gesetzt zu haben! Dann ging es über die Gardesana Occidentale mit Luigi und geöffnetem Dach bei schönen 24 Grad Richtung Varone. Entlang des Sees, vorbei an Zypressen, Oliven, durch alte im Fels gehauene Tunnel!
Es hat schon was, mit dem kleinen Italiener hier die Straßen unsicher zu machen! Klein und wendig! Ob kleines Dorf mit engen Gassen oder die alten im Berg gehauene Tunnel! Da ist ein dicker SUV oder Campingbus wie ein Klotz am Bein!

Varone, 3 km hinter Riva Richtung Tenno. Hier sind die Wasserfälle von Varone!
Parco Grotta Cascata Varone.
Vor 20.000 Jahren hat sich das Wasser seinen Weg gesucht und entstanden ist ein 100 m hoher Wasserfall in einer engen Schlucht. Drum herum ist liebevoll eine Gartenanlage angelegt worden! Den großen Wasserfall konnte ich weder mit Fotoapparat noch Handy fotografieren. Er stürzt mit so einer Wucht den Fels hinunter, das es ziemlich nass, auch von oben war! Es war ein schönes Erlebnis, der Wasserfall selbst, aber auch dieser wunderschöne Park! Auch hier konnte ich nicht über das Wetter meckern!

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Und wenn man schon mal im Norden des Lagos ist, ist Arco, das Kletterparadies nicht weit. Gerade mal 6 km vom See Richtung Norden weg. Wo hier Kletterer und Wanderer ihre Kalorien verlieren, nehme ich sie zu mir! Hier ist die für mich leckerste Eisdiele „Tarife“. Und da werden es immer 3 Kugeln, anstatt 2.... und danach würde ich mir am liebsten nochmal 3 Kugeln holen! Einfach göttlich das Eis dort! Der Ort ist auch wunderschön, gesellig und dominiert von der Burgruine der Arco‘s.
Nach dieser leckeren Stärkung ging es wieder Richtung Bardolino zurück. Und ich war keine 5 Minuten auf dem Rückweg, da war es wie am Morgen! Regen, aber immerhin 18 Grad! Was hab ich einen wundervollen Tag zwischen dem Regen gehabt!
Und während ich dies heute Abend in Tabsi schreibe, regnet und donnert es so heftig, das ich weder Internet noch ein normales Telefonnetz habe! Ein komisches Gefühl!

© Susanne M., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Wohnwagen Österreich und Norditalien bereisen
Details:
Aufbruch: 19.08.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 14.09.2018
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Susanne M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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