Flucht vorm deutschen Winter nach Swakopmund
wie sicher ist es hier ?
Stacheldraht auf allen Mauern rund ums Haus
Bei der Einfahrt von Windhuk aus nach Swakopmund fährt jeder durch eine lange Palmenallee, die von links mit flachen Häusern und rechts von etwa 500 Meter langen Mauern von ca 2,50 m Höhe gesäumt wird. Hinter diesen Mauern sind Siedlungen, die einen Namen tragen, der außen an der Mauer angeschrieben steht.
Alle Mauern sind oben entweder mit einem breiten Saum von spitzen Metallstacheln oder mit einer Rolle von Stacheldraht oder elektrisch geladenen Drähten ausgestattet. Zugang zur Siedlung nur durch ein oder zwei Tore, die gut bewacht sind oder nur mit einem Code geöffnet werden können.
For residents only.
Doch ich sehe fast nur Hilfskräfte dort, die innen alles in Ordnung halten.
Wo mögen die residents sein ?
wer will sich hier vor wem schützen ?
Im township hatte ich so etwas nicht gesehen, da wäre jede Behausung leicht zugänglich.
Und dennoch scheut man sich, da etwa hineinzugehen.
Dennoch: in den townships, in denen vereinzelt auch feste Häuser vorkommen, sieht man auch dort wieder Stacheldraht.
Sobald eine Familie etwas an Vermögen gesammelt hat, entsteht die Befürchtung, es könnte einem etwas geklaut werden. Deshalb verschließt man sein Auto, wenn man es verläßt und ebenso seine Wohnung oder sein Haus..
Eigentlich ist das überall so, aber hier wirken die Vorkehrungen abstoßend, weil man den Verdacht nicht los wird, dass es hier wohl erheblich weniger Sicherheit gibt als bei uns.
In der jetztigen Nebensaison sind die meisten Häuser in den küstennahen Wohngebieten nicht bewohnt. Sie gehören Auswärtigen aus Windhuk, auch aus Südafrika oder Europa, die diese Häuser nur im Urlaub besuchen.
Die Eigentümer können sich die Betreuung durch hiesige Einheimische leisten, durch Sicherheitsunternehmen per ständigen Funkkontakt.
Natürlich sind sie auch versichert, aber die Versicherung haftet bei Leerstand nur, wenn der Eigentümer "Vorsorgemaßnahmen" gegen Einbruch getroffen hat. Also leisten sich die Eigentümer zwangsläufig auch den Aufwand für die Vorsorgemaßnahmen.
Das Ergebnis sieht man dann hier in allen Wohngebieten, so wird es hier zum Standard, obwohl die Kriminalität nicht höher liegen dürfte als in Europa und sich hier auf kleinere Diebstähle konzentriert.
Als Besucher sollte man sich davon nicht irritieren lassen und von vorn herein jedem Einheimischen mit Mißtrauen begegnen, vor allem nicht in der Weise, dass der Einheimische den Blick des Besuchers schon als Mißtrauen von vorn herein erkennt.
ein Bezirk, der wohl überwiegend von Einheimischen bewohnt wird, eine Mauer ums Haus gehört von Anfang an dazu !
warum nicht mal grüßen ?
Besonders heute am Wochenende, an dem sich die Parkplätze wieder etwas mehr füllen, sehe ich viele Besucher, die beim Zuklappen ihrer Autotüren an allen Einheimischen Leuten vorübergehen und sie demonstrativ keines Blickes würdigen.
Ein Verhalten, mit dem man erreichen will, nicht angesprochen zu werden.
Das mag zwar erfolgreich sein, aber es führt auch dazu, jeden Kontakt zu vermeiden.
Da ist es nur logisch, dass die Einheimischen wissen, dass Touristen keinen Kontakt wünschen, außer, wenn sie etwas kaufen wollen.
Also sind Touristen für Einheimische nur als Käufer interessant.
Wer dann nichts zum Verkauf anzubieten vermag, für den ist Tourismus nur lästig.
Ich werde mit dem Rad weiter jeden Einheimischen grüßen, der mir begegnet und nicht gerade mit Eingaben in sein Handy beschäftigt ist und kann sicher sein, dass man mich freudig zurückgrüßt.
Man hatte von einem Touristen normalerweise keinen Gruß erwartet!
Aufbruch: | 18.01.2025 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 04.03.2025 |
Nauru