Flucht vorm deutschen Winter nach Swakopmund
Ausklang auf der Farm in der Steppe
Empfang in Okapaue
Der Shuttleservice wollte mich gegen 6.15 h in Swakopmund abholen, gegen 7 Uhr ist er da - wie sollen wir da bis 9.30 h in Wilhelmstal auf der Strecke Richtung Windhoek rechtzeitig ankommen ? Doch auf die Minute pünktlich rollen wir dort auf den Parkplatz, ein Mann kommt auf mich zu und verweist auf einen Shuttlebus genau daneben.
Es ist Andreas, der Mann, der zusammen mit seiner Frau Christa Marie alles auf der Farm eines Neumünsteraner Dachdeckers organisiert. Dazu gehört auch die Betreuung der Gäste. Als Tourist kommt man, als Gast wird man betreut und als Freund soll man wegfahren, so sein Motto.
Wir fahren auf einer breiten Schotterstraße nach Nordwesten ca 17 km, rechts und links Zäune, jede Menge Termitenhügel, dann eine Herde Antilopen, dann links ab bis zu einem Tor:
Erste Rundblicke in okapaue
Christa springt raus und öffnet das Tor, dann fahren wir auf einem nur noch halb so breiten Schotterweg durch grüne Hügellandschaft, müssen einen Bach durchqueren, der nach dem kürzlichen Regen mit stolzen 192 mm nun sogar Wasser führt.
Dann gehts runter zu den Farmanlagen, die fast schon ein kleines Dorf sind, aber nur mit wenigen Einwohnern !
Andreas, der hier alles managt, führt mir alles vor, ich komme aus dem Staunen nicht heraus ! Alles, was Du hier siehst, haben wir selber aufgebaut ! So viel Material wie möglich von hier, aber manche Geräte mußten mit einem Container aus Neumünster hierher geschafft werden, ungefähr einer pro Jahr randvoll! !
Wir gehen am Haupthaus um eine Ecke: Hier ist Dein Schwimmbad: Hast Du eine Badehose mit ? Ja, natürlich !
Ein Schwimmbecken, daneben ein Strohdachhäuschen, in dem man bei leichtem Durchzug im Schatten oder auch in Sonne sich nach dem Bad wieder trocknen kann, natürlich nach vorherigem Abduschen !
Frühstücken an drei Orten möglich !
ein Kamin, daneben zwei Leoparde ausgestopft und die Lampen abgedeckt mit Geckos aus Holz!
Eine Tischdecke auf dem Außentisch mit Zebramotiven noch und noch, an den Wänden Fliesen mit Motiven aus dem Farmgelände: Giraffen; Zebras, Leoparden, Löwen.
Man bewirtet hier zwischen April und November Touristenjäger, die können hier schon mal einen Vorgeschmack bekommen,
Oder man setzt sich in die Morgensonne an einen runden Tisch, auf dem die Namen der Familienmitglieder der Eigner sauber aufgemalt und rundrum dekoriert sind.
Ich bekomme das Ferienhäuschen Dammblick und sehe sogar aufgestautes Wasser.
Diesen Damm hat man geschaffen, damit zur Regenzeit etwaiges Wasser nicht abfließt, sondern auf der Farm möglichst für Monate zur Verfügung steht.
...das mußte alles erst mal selbst erstellt werden !
Andreas erzählt dazu, dass man den Damm zweimal hat bauen müssen, weil der erste Damm auf den Wüstensand aufgeschüttet worden war und das aufgestaute Wasser einfach unten durch den Damm durchzusickern schien. Da blieb nichts anderes übrig als parallel dazu eine Rinne so tief zu buddeln, bis man auf Felsen oder Lehm stieß, durch den nichts versickern konnte. In der folgenden Trockenzeit wurde der alte Damm dann in die Rinne geschüttet und fast dieselbe Menge Lehm noch herangekarrt, die oben drauf mußte.
Und womit habt Ihr das gemacht ?
Mit dem Schaufler da hinten:wahrscheinlich
...mit Geräten aus deutschland !
Der kommt ja aus Neumünster !
Ja, erwidert Andreas, Man mußte hier fast alles aus Metall aus Deutschland hierher in Containern von Hamburg nach Walfishbay und von dort hierher bringen. Hier kam dann der Zoll zum Auspacken und dann erst konnte es weitergehen.
Alles was Du hier sehen kannst, wurde in den letzten 115Jahren geschaffen, aber zuletzt ging es erst richtig ran !
Und dann jetzt die Dürre. !
Bis vor 2 Jahren hatten sie hier auf den 5000 Hektar 300 Rinder zum Grasen gehabt, solange Gras da war. Aber die Viecher haben das Gras zu lange beweidet, wegen der Trockenheit konnte sich das Gras in dem folgenden Regen nicht erholen.. Wir mußten auf dem Grundstück noch Zwischenzäune ziehen, damit das Vieh nur dort noch weiden konnte, wo es das Gras noch vertragen konnte.
Aber das ist seit zwei Jahren auch vorbei, unsere Schlachträume nutzen wir nun nur noch für gejagte wilde Tiere. Springböcke zum Beispiel, die wir auf dem Weg hierher ja gesehen hatten.
Für 2025 haben wir noch keine Rinder bestellt, wir brauchen bis Mitte April noch mindestens 120 mm Regen. Wenn es bis dahin nicht regnet, bleibt es bis Oktober mindestens trocken.
Deshalb werden wir versuchen, Touristen hierher einzuladen, die sich kaum vorstellen können, wie schön es sich auf unserer Farm leben läßt.
zahlende Besucher sind dringend willkommen !
Dieses Auto mit der hohen Aussichtsplattform ist ideal, um Besucher hier durchs Farmgelände zu fahren und ihnen alles zu erklären. Morgen werdet ihr hier eine grüne Farm kennenlernen, das ist was Besonderes, vorher war hier alles nur braun und knochentrocken !
Aufbruch: | 18.01.2025 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 04.03.2025 |
Nauru