Amazonas-Peru-Ecuador-Kolumbien

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Roland E.

Ibarra

Ich fühle mich gesundheitlich noch etwas angeschlagen, aber voll fit. Einzig das Bauchweh kriege ich nicht weg. Das Wetter ist wunderbar und ich entscheide mich via Banos nach Quito zu fahren in der Hoffnung, den Vulkan von Banos, Chimborazo und Cotopaxi vor die Kamera zu bekommen. Die Strasse nach Puyo ist nur zur Hälfte geteert, es ist heiss und staubig. In jedem Dorf hält der Bus x-mal, weil die Ecuadorianer zu faul sind auch nur einen Meter zu laufen. So steigt jemand ein, aber ein Fahrgast lässt den Bus noch einen Meter vorfahren, bevor er aussteigt. Anstatt dass er an der gleiche Stelle aussteigt wo die andere eingestiegen ist. So hält er in einem 100 Meter langen Dorf rund 10x.
Dann ist der Reifen platt, doch der Chauffeur arbeitet hart und der Bus ist schnell wieder flott. Ich schenke ihm meine Wasserflasche, er bedankt sich nichtmal dafür. Jetzt reichts! Wenn ich in einen Shop gehe und Hola sage drehen die nichtmal den Kopf. Sie sagen höchstens etwas, wenn ich den Betrag nicht genau habe und sie Wechselgeld geben müssen. Dann geht das Gemotze los. In den Restaurants haben die Kellnerinnen auch immer den LäckmiramArsch. Wenn die Menschen keine Freude an mir haben, dann gehe ich halt!
Leider hängen der Chimborazo und der Vulkan über Banos in den Wolken. Am hässlichen Busterminal von Ambato steige ich in einen Bus nach Quito um. Ich stelle fest, dass die Busse in Ecuador keine Toiletten haben. Der Cotopaxi hat erbarmen mit mir und posiert sich wunderbar für meine Kamera.
In Quito geht es mir gesundheitlich schlechter. 2500 Höhenmeter gesundheitlich angeschlagen waren wohl zuviel für meinen Körper. Ich möchte nicht krank in Quito bleiben. Hab ich ja nichts davon. Zudem will ich diese unfreundlichen Menschen verlassen, auch wenn sie mir hier in Quito bereits einiges freundlicher erscheinen. Mein Plan ist, wenn ich um 16 Uhr abfahre schaffe ich es gerade noch bei Tageslicht zu den herrlichen Lagunen um Otavalo und kann vom Bus aus Fotos schiessen. Also ab in den Bus nach Ibarra. Ich bin der einzige Fahrgast und der Chauffeur meint, ich solle auf mein Gepäck aufpassen. Doch dann das: Der Bus fährt 15 Minuten zu spät aus dem Busterminal raus und wartet kurz ausserhalb, unterhalb der Alststadt, auf Fahrgäste, solange, bis er voll ist, sprich weitere 30 Minuten. Dann ist er knallvoll, immer wieder kommen Verkäufer rein, die irgendwas verkaufen. 15 Minuten zu spät erreicht der Bus die Lagune, es ist bereits dunkel, die Lagune sieht im Halbdunkel traumhaft schön aus. Mir geht es immer schlechter. In Ibarra möchte ich in die Stadt laufen, doch mir wird geraten ein Taxi zu nehmen, die Gegend hier sei nicht sicher. Also tue ich das, ist mir auch lieber.

Im Hotel Ejekutivo checke ich ein. Ein wunderbares Zimmer mit Balkon für 7 Dollar. Doch zuerst muss ich noch die Toilette reparieren wie in rund 30% aller Hotels. Meistens genügt ein kleiner Handgriff, doch diese ist hartnäckig. Ich finde den Fehler nicht, doch dann sehe ich das kleine Ventil, drehe es auf und sie funktioniert. Der Preis dafür ist aber auch nicht angenehm. Das Ventil leckt und so steht das Bad bald unter Wasser. Ich dreh noch ne Runde. Hier sind die Leute viel netter und auch schlanker. Am späten Abend ist die Stadt wie leergefegt.

Parade der Schulinstitute

Parade der Schulinstitute

m nächsten Morgen geht es mir gut, einzige Probleme der Bauch und eine verstopfte Nase. Trommeln wecken mich. Wie ich es in Südamerika schon oft erlebt habe, machen heute die Schulen einen Umzug. Sie spielen Musik oder tanzen. Das hab ich auch schon in Tabatinga gesehen. Doch plötzlich verlässt mich meine Kraft. Fieber! Das gibt es doch nicht! In Banos Halsweh, in Tena eine verstopfte Nase und jetzt Fieber. Ich gehe in eine Apotheke. Die sind hier genial. Sie verkaufen Tabletten einzel! Ich bekomme 4 und werde tatsächlich nach 4 Tabletten völlig gesund sein.
Am Abend fühle ich mich besser und gehe etwas in die Stadt. Es ist Freitag und im Zentrum ist einiges los. Die Leute trinken hauptsächlich auf der Strasse und gehen dann in die Disko und kommen dann wieder raus um zu trinken.

© Roland E., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einem stinkenden Boot gings über den Amazonas ins moderne Peru, dem einzigen lateinamerikanischen Land, indem man mit Englisch durchkommen könnte, dann nach Ecuador, dessen Bewohner ich äusserst garstig empfand, also schnell weiter ins wilde Kolumbien, dass sich als ganz zahm erwies.
Details:
Aufbruch: 04.09.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2006
Reiseziele: Kolumbien
Südamerika
Iquitos
Ecuador
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.