Amazonas-Peru-Ecuador-Kolumbien

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Roland E.

Und dafür zahlt man Flughafentaxe

Die Flughäfen sind ein Ärgernis. Wir bezahlen massenhaft Taxen für eine schlampige Organisation. So auch in Bogota. Ich stelle mich in die Check-In-Schlange. Eine resolute Senora kassiert am Eingand die Flughafentaxe von wuchtigen 52 Dollar! Was ist den das? Flughafentaxe am Check-In bezahlen? Doch bei mir ist das anders, den ich muss keine Taxe bezahlen. Keine Ahnung wieso, wahrscheinlich ist sie in den schon bezahlten 360 Franken enthalten. Doch genau das ist das Problem, denn ich brauche eine Bestätigung, dass ich keine Taxe bezahlen muss, was gleichbedeutend ist mit wieder hintenanstehen. Ich mache der Senora deutlich, dass mich diese Aussicht gar nicht amüsiert und ich jetzt verärgert bin. Also stelle ich mich in die Schlange am Schalter der Ausnahmebewilligung für Flughafentaxebefreite, kriege einen Stempel in den Pass (Hey!) und einen Fackel. In der Schlange mache ich ein so griesgrämiges Gesicht wie möglich um der Senora mein Missmut so deutlich wie möglich zu zeigen. Nach rund 30 Minuten bin endlich fast vorne, als mir die Senora zuwinkt, ich kann passieren und alle überholen. Das tue ich und gehe zum nächsten Posten, dem Röntgenapparat fürs Gepäck. Doch die Dame hier hat an meinem Manöver überhaupt keine Freude und schickt mich wieder zurück. Doch jetzt fahr ich den Hammer raus und sage in scharfen Ton, dass ich mich nicht weiter verschaukeln lasse und sie die resolute senora fragen soll. Es wirkt, sie ist eingeschüchtert und getraut sich nicht mehr mir zu widersprechen. Die resolute Senora hat das ganze gehört und gibt ihr okay. Der Check-In selber geht unglaublich lange. Rund 10 Minuten brauchen sie, um mich abzufertigen. Hauptsächlich deshalb, so stelle ich fest, weil sie jedes Mal die Formulare zusammensuchen muss. Der Check-In dauerte somit rund 1,5 Stunden!

Doch das ist alles nichts gegen Paris. Eigentlich Schade, denn Air France bot einen Top-Service. Im Wartesaal liegen sogar deutschsprachige aktuelle Zeitungen auf. Doch im Flieger mache ich kein Auge zu. Es hielt mal wieder eine für nötig, mit ihrem wenige Monate alten Baby fliegen zu müssen. Sauerstoffgeräte werden montiert, für den Fall der Fälle. Auch auf der anderen Seite wird so ein Riesenapparat aufgebaut. Ein jüngerer Mann fliegt mit Atemmaske, der arme Kerl. Das Baby schreit die ganze Nacht, Danke. (Warum tut man so was sich, dem Kind und den Mitreisenden an?) Aber auch die drei Halbstarken eine Reihe hinter mir Sorgen dafür, dass ich keine Ruhe finde. Müde komme ich pünktlich in Paris an und freue mich aufs Frühstück. Da habe ich aber die Rechnung ohne Paris gemacht. Zuerst geht der Fingerdock nicht. So bleiben wir 15 Minuten im Flieger. Dann sorgen sie dafür, dass die meisten ihren Anschlussflug verpassen. Vierzig Minuten stehe ich ihm Schlauch der Gangway, weil am Ende so ein Zöllner alle Pässe prüft und schaut, ob sie ein Schengenvisum haben. Ich bin verärgert. Dafür ist der Zoll da! Dafür geht man durch eine Zollkontrolle! Wenn sie wenigstens nach Drogen suchen würden, dafür hätte ich Verständnis. Ich habe immer noch 60 Minuten Zeit. Doch jetzt muss ich mit einem Bus den Terminal wechseln und der kommt erst nach 10 Minuten. Dann erst kommt der Knaller. Ich darf wieder in die gleiche Sicherheitskontrolle anstehen wie beim Hinflug. Immerhin haben sie gelernt, und jetzt hat es nur noch eien Expresslinie und 3 Apparate für die lange Schlange. Doch es wird schlampig kontrolliert. An der Rucksackdurchsuchstelle schleiche ich mich vorbei. Was ist denn das? Kurz nach der Warnung durchsuchen sie so streng und jetzt lassen die Zügel schleifen. Ist die Gefahr etwa plötzlich kleiner? Mit dem Frühstück wird es nichts. Ich habe gerade noch 15 Minuten vor dem Abflug. Seufz

© Roland E., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einem stinkenden Boot gings über den Amazonas ins moderne Peru, dem einzigen lateinamerikanischen Land, indem man mit Englisch durchkommen könnte, dann nach Ecuador, dessen Bewohner ich äusserst garstig empfand, also schnell weiter ins wilde Kolumbien, dass sich als ganz zahm erwies.
Details:
Aufbruch: 04.09.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2006
Reiseziele: Kolumbien
Südamerika
Iquitos
Ecuador
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.