Kenia - die grosse Dürre

Reisezeit: Januar / Februar 2006  |  von brigitte brach

Dürre im Talek-Gebiet

Auch hier waren weite Landstriche staubtrocken. Der Löwe, der sein Revier in der Nähe des Ilkeliani-Camps hatte, war in ein anderes Gebiet umgezogen. Bei den letzten Reisen in diesem Gebiet sah ich von meinem Vorzelt Scharen von äsenden Tieren vorbeilaufen, hörte in der Nacht die Hippos, den Löwen, die Hyänen. Jetzt war lautlose Stille - nur das Gezwitscher der Vögel war zu hören und nachts das Geschnaufe eines Flusspferdes.
Einige Rinder von dem im anliegenden Dorf lebenden Maasais durften zeitweise im Camp die wenigen, noch vorhandenen Grashalme fressen.

Dürre im Talek-Gebiet.

Dürre im Talek-Gebiet.

An meinem letzten Vormittag im Camp versuchten doch tatsächlich 11 Maasais aus dem Dorf, für mich das Versteck der Ginsterkatzen mit ihrem Welpen ausfindig zu machen. Sie schauten in jeden Busch - aber erfolglos. Mein Askari sagte mir, dass die Ginsterkatzen, wenn sie Junge haben, jeden Tag ihren Standort wechseln. Aber ich fand es unheimlich lieb und nett.

Die Löwen, die bei meinem letzten Urlaub im September Paarungszeit hatten, diese Welpen waren jetzt zwischen 4-6 Wochen alt und tobten auf ihren Eltern herum. Auch die Zebras, Gnus, Thomson-Gazellen hatten Babys.
Die überlebenden Geparden-Jungen waren zu stattlichen halbwüchsigen herangewachsen und versuchten schon, selbst ein Tier zu erlegen.

Die Gepardin Kiki, die mit Vorliebe auf den Autodächern rumsitzt oder liegt, war zum Glück noch in ihrem gewohnten Revier in der Nähe des Talek-Rivers. Sie sprang von Auto zu Auto und genoss es augenscheinlich, wenn Kenia-Neulinge vor Angst zitternd, sich halb unter ihrem Sitz verkrochen.

Die Kenianische Regierung hat jetzt auch das jahrhunderte alte Ritual der Maasais verboten, einen Löwen zu erlegen, ehe sie zum "Mann" ernannt werden.
Es sind viele Ranger auf Beobachtungsposten und sobald ein Maasai dabei gesichtet wird, bekommt er 10-15 Jahre Haft.
Die Kenianischen Gefängnisse sind nicht mit den europäischen zu vergleichen (was für die Kenianer hier der reinste Traumurlaub wäre). Es leben bis zu 15 Menschen in einem engen Raum ohne Bett, es gibt kaum etwas zu essen oder zu trinken.

© brigitte brach, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Durch die ausgefallene Regenzeit verhungerten und verdursteten viele Tiere. Selbst die Regierung erlaubte es den Masais, ihre Viehherden in die Nationalparks zu treiben.
Details:
Aufbruch: 11.01.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 04.02.2006
Reiseziele: Kenia
Der Autor
 
brigitte brach berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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