Radreise in der Horde und auf eigene Faust nach Südosteuropa

Reisezeit: August / September 2003  |  von Manfred Sürig

Land und Leute im Westbalkan kenenlernen

Montag, 1.September 2003

Von großer Hitze ist heute nichts mehr zu spüren, aus den Bergen steigen Wolken auf, dort hat es wohl geregnet. Das Radeln morgens wird zu einem wahren Genuß. Svetan stellt sich mit seinem Kleinbus überall dort auf, wo eine Abzweigung der Straße Zweifel über unsere Route aufkommen lassen könnte. So kann jeder sein individuelles Tempo vorlegen und nur an wenigen Punkten muß auf die letzten gewartet werden. Unsere Gruppe ist aber in so guter Kondition, dass nie lange gewartet werden muß, und die Sprinter vorn brauchen sich auch beim Warten nicht zu langweilen, es gibt genug über die beste Radfahrtechnik zu fachsimpeln.
Und dann ist da noch die Picknickpause, bei der alle wieder am Tisch sitzen. Heute auf dem Hof eines Klosters mitten in einer fotogenen Blumenpracht, auf dem der Wirt für die Getränke sorgt, aber nichts dagegen hat, wenn die Gäste ihr Essen selbst mitbringen, eine nette Sitte, der wir in Bulgarien immer wieder begegnen werden. In Berkovitsa erledigen wir den Briefmarkeneinkauf für den Versand unserer Ansichtskarten, besuchen ein ehemals türkisches Herrenhaus, das jetzt Museum ist. Leider habe ich nirgendwo Stehhöhe. In einem langgetreckten Flußtal geht es dann bergauf, vorbei an verwildernden Obstplantagen. Vor uns brennt es irgendwo im Wald, stellenweise führt die Straße an abgebrannten Hecken entlang, in einem Dorf sehen wir ein Feuerwehrauto, das von Hand wieder mit Wasser vollgepumpt wird, um anschließend auf den Höhen den Waldbrand zu löschen. Bei mehr Wind wäre das sicher ein aussichtsloses Unterfangen.
Eigentlich sollte unsere Route entlang dem Westbalkangebirge westwärts nach Vidin zurückgehen. Aber heute abend läßt uns Svetan links abbiegen und an einem Bach aufwärts genau auf das Gebirge zufahren. Das Tal kann doch nur eine Sackgasse sein, denn vor uns liegt auf dem Kamm die Grenze nach Serbien. Aber auch noch ein Kloster Chiprovtsi, das nur "anständig angezogen", sprich mit langer Hose und bedeckten Armen besichtigt werden darf. Das machen bei der Hitze nicht alle mit, zumal es dorthin noch einmal 400 Meter steil bergauf geht. Mönche sehen wir auch hier nicht, aber das Kloster ist intakt, eine Landwirtschaft mit Obstplantagen gehört dazu und ein uraltes Mütterchen betreut die Touristen und achtet sogar darauf, dass nur fotografiert wird, wenn dafür auch die Gebühr bezahlt wurde. Ein Brunnen auf dem Hof sorgt für die Bewässerung, eine Front des Baus wird wird erweitert, hier sollen Unterkünfte für Touristen entstehen. Sicher ein Geheimtip für künftige Besucher, die hier absolute Stille genießen wollen.

Nun setzen wir zum Endspurt nach Chiprovtsi, einer Bergarbeitersiedlung aus dem ausgehenden Mittelalter an. Ein Hotel gibt es dort nicht, wir sollen bei Privatleuten untergebracht werden. An einer Kneipe mitten im Ort steht Svetans Auto, also ist das hier unser Zielpunkt. Anton verteilt uns grüppchenweise an bereitstehende Damen mit kleinen Handtäschchen, unsere Wirtsleute für die nächste Nacht.
Wir kommen zu Cydia, die ein wenig deutsch kann. Sie führt uns an den Ortsrand zu ihrem Haus, das ihr Mann Stavros in jahrelanger Handarbeit in eine Touristenherberge mit Swimming-Pool umgebaut hat. In einer Ecke des Gartens knistert in einem überdachten Halbhaus bereits der Kamin, der Tisch ist festlich gedeckt mit Omas bestem Porzellan und wir dürfen unter diversen bulgarischen Weinsorten auswählen und diesen aus geschliffenen Gläsern trinken.
Dann folgt ein Festessen mit Hammelfleisch vom Holzgrill und Kartoffeln und Gemüse aus dem Keramiktopf, das die gesamte Familie wohl den ganzen Tag vorbereitet hat. Alles besondere bulgarische Spezialitäten, eine noch schmackhafter als die andere bis hin zum abschließenden hausgemachten Yoghurt. Wir sind restlos begeistert von dieser überwältigenden Gastfreundschaft und, da die sprachliche Verständigung so gut ist, können wir auch eine Menge Fragen stellen.
Kommen denn genug Touristen zu Ihnen ? Wie sind sie auf die Idee gekommen, in diesem abgelegenen Ort eine Pension zu eröffnen ? Und wir erfahren, dass seit der Wende 1989 fast alle Arbeitsplätze in dem Ort weggebrochen sind, von den 5000 Einwohnern sind noch 2500 geblieben, Hilfe aus Sofia ist nicht zu erwarten, und hätte man nicht die resolute Bürgermeisterin in dem Ort, dann hätte die Familie auch alle Hoffnung aufgegeben. Diese Bürgermeisterin hätte ihnen Mut gemacht, ihr großes Haus zu nutzen und es für Touristen zu öffnen. Elektriker sei ihr Mann früher beim Bergwerk gewesen, aber beim Hausumbau habe er alle nötigen Berufe gelernt, sie habe sich deutsch angeeignet, weil von dort ja wohl Touristen kommen könnten und die 15jährige Tochter soll nicht Malerin werden (sie hat die Dekorationen in den Zimmern gemacht), sondern an der Berufsschule in Montana Tourismus und Marketing lernen, um später einmal das Haus führen zu können. Noch gehöre ihr Haus jetzt eigentlich der Bank, bei der sie sich haben verschulden müssen aber, so sagt sie, wenn sie nur an 20 Tagen im Jahr ihr Haus besetzt habe, dann könne sie auf ihre Kosten kommen. Schließlich sei da ja noch der Winter mit so viel Schnee, da würden Skifahrer nur staunen.

Wir bewundern ihren Optimismus, zumal sie uns auch erzählt, dass sie in diesem ersten Jahr erst viermal Fahrradtouristen zu Gast hatte, genau die 4 Gruppen, die ro-aktiv-Reisen in diesem Sommer angeboten hatte. In dieser Gegend habe man keine andere Wahl, als selbst etwas anzupacken, sagt sie, es muß einfach gehen.
Obwohl ich kaum glaube, dass ihre Erwartungen erfüllt werden, denke ich an meine Erfahrungen des Jahres 2000 in der Slowakei, wo man in vielen Dörfern kein einziges Quartier fand und heute der "Agrotourismus" blüht. Wir jedenfalls wünschen ihr weiter Erfolg und werden ihr Haus empfehlen.

Dienstag, 2.September 2003

Morgens werden wir vom Glockengeläut einer Ziegenherde geweckt, die von ihrem Hirten auf die Almen oberhalb des Ortes getrieben werden. Vom Frühstückstisch mit Spezialität "Banesti" (Blätterteigkuchen mit Käsefüllung) aus bewundern wir das Auto von Stavros, ein Moskvich Baujahr 1951 mit Anhängerkupplung, alles solides Handwerk. So ein Auto brauche man zum Transportieren von Baumaterial, wenn man selber baut, sagt Stavros und betont stolz die Qualität seines Veteranen. Einen kleinen Eindruck vermittelt uns ein kräftiger Faustschlag auf die Karosserie. Statt einer Beule im Blech schmerzt uns die Hand, kein Wunder, dass so dickes Blech in 52 Jahren nicht durchrostet. Ehrfurchtsvoll fotografieren wir das Gefährt von allen Seiten, damit man uns zu Hause glaubt, dass es solche Autos nicht nur noch gibt, sondern dass sie sogar fahren können. Wahrscheinlich auch gerade das richtige für die schlaglochreichen Straßen in Bulgarien. Ich vergaß zu fragen, ob im Winter hier Salz gestreut wird.

Zum Abschied bekommen wir jeder ein kleines Stück selbstgewebten Teppichs und besichtigen unten im Dorf noch die Teppichweberei der Bürgermeisterin, wo junge Frauen für einen Stundenlohn von 60 Euro-Cents an Handwebstühlen Teppiche aus Schafwolle (Kelims) weben.

Heute morgen ist es schon kühl, als wir bergab sausen, die Hände am Lenker werden richtig kalt. Nach einer Stunde kommen wir an einer Industie vorbei. Es ist eine Köhlerei, in der eine Gruppe von Zigeunern Holzkohle herstellt. Wir versuchen, einige der schwarzen Gestalten bei ihrer Arbeit zu fotografieren, aber man weicht aus und wehrt uns ab. Schade, was für tolle Motive.
Nun geht es wieder durch waldige Vorgebirgslandschaft nordwestwärts, das Tal steigt leicht an, der Bach neben uns führt sogar Wasser. Weiter oben wird Wasser immer spärlicher, und irgendwann geht es bergab durch eine wilde Landschaft. Svetan hat abseits der Straße an einem Wehr eines fast ausgetrockneten Baches einen tollen Picknickplatz ausfindig gemacht. Von zwei großen wilden Pflaumenbüschen ernten wir alle Früchte, an die wir herankommen können. Zum kleinen Mittagsschlaf können wir uns jeder einen geeigneten Liegeplatz suchen, vom prallen Sonnenhang über windgeschützte Hecken bis zum schattigen Plätzchen am Bach. Heute sollen wir nach Belogratschik in Svetans Gastwirtschaft und Hotel "Madona" kommen. Daß die Stadt auf einem Berg von über 700 m ü.M liegt, merken wir erst mit dem letzten Aufstieg. Wir sehen hoch über uns einen Sender und nehmen an, dass das der höchste Berg der Umgebung sein dürfte. Doch trotz Ortsschild am Straßenrand führt die Straße nur noch höher ins Gebirge, das im übrigen spektakulär ist: Sandsteinfelstürme wie im Elbsandsteingebirge, soweit das Auge reicht, und selbst die Bergspitzen bestehen aus solchen Türmen. Dazwischen nahezu unbegehbare Schluchten - und in diese Wildnis haben schon vor Jahrhunderten die Siedler eine unbezwingbare Burg gebaut. Die werden wir morgen besichtigen. Heute sind wir doch etwas geschafft, waschen unsere Klamotten und legen uns in den Zimmern ein wenig aufs Ohr, bevor wir zum Abendessen gehen. Das wiederum ist zünftig hergerichtet, alles typisch bulgarisch, dieses Mal sogar Eßservices und Tischdekoration. Unsere Bedienung sind ein Tierarzt mit seiner Frau, die Ärztin ist. Beide haben ihre Jobs in Sofia aufgegeben, sie verdienen als Kellner bei Svetan besser als in Sofia in akademischen Berufen. Und Svetan ist Vollblutunternehmer. Er zeigt uns erst auf der Karte, später vom Aussichtspunkt aus, wo er eine Ferienhaussiedlung errichten will: in einem einsamen Tal vor dem Westbalkangebirge. Sicher wäre so etwas in Frankreich oder Österreich ein Renner, denn wo gibt es noch so viel schöne und unberührte Natur? Aber welche Touristen sollen denn hierher finden ? Svetan hat da keine Bedenken; viel schlimmer seien die Widerstände der Naturschützer, die es womöglich gar fertigbringen, dass ihm die Baugenehmigung verweigert wird. Immerhin, das Grundstück hat er schon einmal.

Mittwoch, 3.September 2003
Bei Svetan bleiben wir zwei Nächte. Wer will, kann hier einen Tag Pause machen. Der würde aber auf "Chölle" verzichten, von der uns Anton immer schon erzählt hat.

Zunächst einmal besteigen wir die Burg Belogradschik hoch über der Stadt. Von dort oben hat man einen grandiosen Blick über Westbulgarien und aufregende Blicke in Abgründe zwischen den steilen Sandsteinfelsen. Leider ist von der großen Hitze nichts mehr zu spüren, es weht ein kalter Wind, in windgeschützten Ecken sucht man gern die Sonne auf. Richtung Norden zeigt Anton auf einen Doppelberg in der Ebene, an dessen Nordhang sei "Chölle", die Magurahöhle, wo wir nun hinfahren werden. Der Weg dorthin müßte ein Kinderspiel werden, denn es geht fast nur bergab. Und in der Tat, wir stellen wahrscheinlich neue Geschwindigkeitsrekorde auf, in der Spitze bis 55 km/h. Leider ist auf dem steilsten Gefälle ein Wespenschwarm im Wege, der Wolfgang (weil er ständig redet) in den Mund und mir anschließend über den Ärmel auf den Rücken im Hemd fliegt. Die Reaktion ist heftig, Wolfgangs Lippe schwillt an wie bei einem Boxprofi nach einem Volltreffer, ich kann meinen Rücken nicht sehen, nur eine handflächengroße Schwellung spüren, die erst weh tut und später juckt. Alle mitgeführten Hausmittel werden an uns beiden erprobt, eine am Wegesrand frisch gekaufte rohe Zwiebel scheint am besten zu helfen. Da hilft nur Fahrtwind, den wir auf dem weiteren Weg bergauf zur Höhle kräftig spüren. Die Kühle in der Höhle wird uns guttun.

Das Herausragende in dieser Höhle sind Felszeichnungen aus der Zeit vor 12000 bis 15000 Jahren aus vier verschiedenen Siedlungsepochen, die erst kürzlich entdeckt wurden und noch wenig erforscht sind. Ab Oktober 2003 wird der Zugang zu diesen Zeichnungen für normale Besucher gesperrt, damit Wissenschaftler weitere Forschungen machen können und die Zeichnungen durch den Atem der Besucher und die Blitzlichter der Kameras an den Höhlenwänden nicht beschädigt werden. Wir sind also vielleicht die letzten Touristen, die Zugang zu den möglicherweise ältesten Felszeichnungen in Europa haben. Sehr alt müssen die Zeichnungen sein, denn wir erkennen Giraffendarstellungen und vielleicht auch Flußpferde, die hier nur zwischen den Eiszeiten gelebt haben können. Und diese Zeichnungen beweisen, dass damals hier schon Menschen gelebt hatten. Wir können es nicht lassen, entgegen dem Verbot doch ein paar Blitzlichtaufnahmen zu machen, eine solche Gelegenheit werden wir wohl nie wieder haben.

Eigentlich war eine Badepause am Rabisha-Stausee vorgesehen, aber es weht mit mindestenbs 6 Windstärken aus Nordwest, wir lassen es lieber bei der Picknickpause und einem Nickerchen oberhalb des Sees. Zurück nach Belogratschik müssen wir die Berge wieder hinauf, die wir zuvor so schön herabgerollt waren. Etwas Rückenwind schiebt uns, so dass wir es gar nicht so sehr anstrengend finden, dennoch schmeckt uns das Bier nach der Ankunft, aber wir rücken mit den Stühlen immer weiter um den Tisch herum, damit jeder noch Sonne abbekommt. Als wir nach dem Abendessen mit flambiertem "Haustopf" zu unseren Übernachtungszimmern zurückgehen, hat es kräftig geregnet, tiefe Erosionsrinnen haben sich in die Straße gefressen, gut dass wir zu Fuß sind.

Donnerstag, 4.September 2003

Richtig kalt ist es geworden. Man hätte Handschuhe mitnehmen müssen, gleich beim ersten Gefälle runter aus der Stadt kriecht uns der Fahrtwind eisig die Arme hinauf, die erste Steigung kommt sehr willkommen, um sich wieder warmzustrampeln. 85 km sollen heute bis Vidin vor uns liegen, hoffentlich nicht bei so starkem Nordwestwind wie gestern. Svetan hat gut vorgesorgt. An den Abzweigungen, an denen er auf uns wartet, hat er Obst, Kekse und Nüsse bereit, einmal sogar Schokolade. Unauffällig erreicht er mit seiner Zwischenfütterung, dass die Sprinter mal etwas pausieren und sich die Gruppe nicht zu sehr auseinanderzieht.
Mittags zweigen wir hinter Rakovitza wieder zu einem Kloster ab, das links von der Straße in einer Mulde in den Bergen liegt. Wieder ein ländliches Idyll mit übervollen Obstgärten. Das Kirchlein mit uralten Ikonen besuchen wir und anschließend picknicken wir auf sonnigen Bänken auf dem Kirchhof. Von nun an soll es 55 km nur noch abwärts gehen. Vidin an der Donau liegt 120 m über dem Meeresspiegel, wir sind noch 500 m hoch. Schnurgeradeaus geht es zunächst über eine Hochebene, Dörfer werden immer seltener und wenn, dann liegen sie in kurzen, tiefen Einschnitten, die man erst sieht, wenn man kurz davor ist. Da geht es dann steil runter und ebenso steil auf der anderen Seite wieder hoch.

Als hätten wir einen Endspurt vorzulegen, so sausen wir mit 25-30 km/h über die Piste, die stellenweise sehr gut, aber dann auch wieder von Frostaufbrüchen übersät ist. Als wir die Donauebene vor uns sehen, geht es bergab nach Slana Bara, wo wir am Dorfbrunnen erst einmal halten.

Hier gibt es geschäftiges bulgarisches Landleben zu fotografieren: Eselfuhrwerke fahren die Ernte ein, Kürbisse, Sonnenblumen, Heu und Melonen. Svetan hat schon köstliche Pfirsiche, Lampionfrüchte und Weintrauben für uns eingekauft. Der Clou aber ist ein rauchender Kessel, dessen Dampf abgefangen und destilliert wird. Kaum zu glauben, hier wird auf offener Straße Schnaps gebrannt. Wir dürfen kosten, sogar eine Brandprobe machen, 55 % stark ist der Brand auf jeden Fall. Der Schnapsbrenner posiert für diverse Fotos, danach bekommen wir noch einen direkt aus der sprudelnden Schnapsquelle. Schnapsbrennen ist in Bulgarien jedermann erlaubt, man müsse nur die Vorrichtungen dafür haben, sagt uns Anton. Diese hier funktioniert einwandfrei, einen Mengenkontrolle findet nicht statt - Alkoholsteuer scheint hier also unbekannt zu sein. Da dürfte alles, was wir bisher vorgesetzt bekamen, selbst gebraut und selbst gebrannt gewesen sein. Nun geht es auf Schleichwegen immer hinter Svetans Auto her zu unserem Hotel in Vidin, 92 km zeigt der Tacho für heute, unsere Bulgarientour ist zuende.

Weil wir morgen früh schon um 5.30 aufstehen müssen, fällt der Abschiedsabend kurz aus. Aber für einen Stadtrundgang durch Vidin mit einer Promenade an der Donau reicht die Zeit noch - mit entsprechender Fotoausbeute.

Freitag, 5.September 2003

Die Fähre nach Calafat hat keinen festen Fahrplan mehr. Ob es am Niedrigwasser liegt oder an der Nachfrage, können wir nicht erfahren. Wir warten stundenlang an der Fährrampe, bis endlich gegen 10 Uhr eine Fähre mit Schlepperhilfe auf die Rampe geschoben wird und umständlich 4 große Sattelschlepper hinaufmanövriert sind. Die Fähre liegt nun fest auf Grund und wird in einem haarsträubenden Baggermanöver vom Schlepper freigespült, bis sie schwimmt. Dann treibt sie etwas donauabwärts, wird vom Schlepper eingefangen und ganz langsam stromauf über die Donau geschoben. Mehrfach sieht man den Grund durch das erstaunlich saubere Wasser, das hier nur noch 80 cm tief sein soll. Das Anlegen in Calafat geht reibungslos, nur müssen die Brummis erst eine Serpentine durch die Uferböschung fahren, um die betonierte Rampe weiter oben zu erreichen. Erstaunlich, wie die Fahrer ihre Kolosse beherrschen.

Das gute Stück der Familie in Ciprovci

Das gute Stück der Familie in Ciprovci

mindestens 10000 Jahre alt sind diese Zeichnungen, die mit dem Kot von Fledermäusen an die Wände gebracht wurdxen

mindestens 10000 Jahre alt sind diese Zeichnungen, die mit dem Kot von Fledermäusen an die Wände gebracht wurdxen

nur noch 80 cm Wassertiefe in der Donau bei Vidin - der niedrigste Wasserstand aller Zeiten

nur noch 80 cm Wassertiefe in der Donau bei Vidin - der niedrigste Wasserstand aller Zeiten

© Manfred Sürig, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Rumänien und Bulgarien per Rad zu bereisen traute ich mir zunächst allein nicht zu, also buchte ich eine Gruppenreise, an deren Ende sofort noch eine Zweiertour durch Rumänien, die Ukraine und die Slowakei angehängt und zu einem großartigen Erlebnis wurde
Details:
Aufbruch: 22.08.2003
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 19.09.2003
Reiseziele: Rumänien
Bulgarien
Ukraine
Slowakei
Ungarn
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.