Weltreise 2005

Reisezeit: Mai 2005 - April 2006  |  von Iris Lumetzberger und Stefan Pointner

Neuseeland: Nordinsel

Die ersten 2 Tage haben wir uns Auckland, die groesste Stadt Neuseelands, angesehen. Es war wie reisen in eine andere Welt oder Zeit. Neuseeland ist gleich entwickelt wie Westeuropa, Nordamerika und Australien. Und nach 3 Monate Suedamerika war das ein gewaltiger Schritt in Richtung 'Luxus'. Ploetztlich gab es wieder alles zu kaufen, viele vertraute Produkte stehen in den riesigen Supermaerkten herum, die Strassen sind asphaltiert, viele Autos, viele Menschen, hohe Haeuser,...
Auckland liegt in einer ruhigen Bucht direkt am Meer und ist Neuseelands Segelhauptstadt. Jetzt im Winter stehen hunderte kleine und grosse Schiffe im Hafen und warten auf den nahen Saisonbeginn. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Skytower, der hoechste Turm der suedlichen Hemisphaere, 328m hoch und mit einer Aussichtsplattform versehen. Ein Lift mit Glasboden bringt die Besucher hinauf. Ganz Mutige koennen sich abseilen lassen. Wir sind durch die Stadt gebummelt, haben uns das interessante Museum angesehen und haben uns die notwendigen Informationen fuer die Weiterreise besorgt.

Wir haben uns einen kleinen Campingbus gemietet, um die Nordinsel zu erkunden. Fuer 14 Tage hatten wir wieder sowas wie ein eigenes Reich. Unser erstes Ziel war die Nordspitze Neuseelands, Paihia mit der Bay of Islands. Und hier hat uns der Winter Neuseelands ziemlich hart getroffen, mit Sonnenschein, tiefblauem Meer, gruenen Kuesten und bluehenden Blumen und Baeumen!! Der schoenste Fruehling machte sich hier bemerkbar.
Man weiss ja nie wie lange so eine Schoenwetterphase anhaelt, darum fuhren wir gleich mit einem Katamaran in der wunderschoenen Bucht der vielen Inseln herum. Immer auf der Suche nach Delfinen, die wir dann auch fanden und lange rund ums Boot beobachten konnten.

Dieser Teil der Insel wird auch als der waldreiche Norden bezeichnet. Frueher gab es hier Waelder mit Kauri-Baeumen, die die Maoris fuer ihr taegliches Leben benutzten. Die Ankunft der Europaer haben nur sehr wenige Baeume ueberlebt. Heute sind sie natuerlich geschuetzt und wenn man sie sieht, weiss man auch warum sie so wertvoll sind. Ein dicker, gerader, hoher Stamm an dem die Aeste erst ganz oben beginnen, war perfekt zum Verarbeiten (Boote fuer 100 Mann wurden aus einem Baum geschnitzt!). Tanemahatu (auf Maori, Gott des Waldes) ist der hoechste und aelteste Kauribaum Neuseelands: ca. 2000 Jahre alt und 51m hoch. Ist sehr beeindruckend! Te Matua Ngahere (Vater des Waldes) ist mit seinen 5m Durchmesser der massivste Kauri. Wir wissen nicht mal genau wie die Blaetter aussehen, denn die fangen erst sehr weit oben an.

Sind dann eigentlich schon wieder Richtung Sueden gefahren, wieder durch das Nadeloehr Auckland und dann an der Ostkueste die Coromandel Halbinsel hinauf. Hier gibt es wieder einen schoenen Sandstrand nach dem anderen, kleine Orte, sehr wenig Touristen und noch immer sehr viel Sonne und Waerme! In Hahei gibt es einen Hot Water Beach, einen Sandstrand mit heissen Quellen. Bei Ebbe kann man sich hier einen eigenen Pool graben und im heissen Wasser baden. Haben das natuerlich auch versucht, die heissen Quellen auch gefunden, aber leider war der Wasserstand zu hoch und jede Welle hat unsere Grabversuche gleich wieder vernichtet.

Hier gibt es immer wieder die Moeglichkeit die Kuesten entlang zu wandern und die wunderschoenen Buchten und Kuesten zu sehen.

Wir sind zwar im Land der Schafe, haben aber bisher viel mehr Kuehe auf den Weiden gesehen als Schafe. Iris ist richtig enttaeuscht, da wird uns Europaeern das Maerchen von den Millionen Schafen erzaehlt und wo sind die jetzt???

Aber Kiwis haben wir gefunden, leider nicht den nachtaktiven kleinen Vogel, der vom Aussterben bedroht ist, sondern die kleine braune chinesische Stachelbeere. Auch jetzt im Winter haben wir noch welche aus Nachbars Garten geklaut.

Unser naechstes Ziel war Rotorua, eine Stadt einer geothermisch sehr aktiven Gegend Neuseelands. Neuseeland liegt an der Reibungslinie von 2 tektonischen Platten (pazifische und australische Platte) und deshalb gibt es hier viele aktive Vulkane, Geysire und brodelnde Schlammloecher. Und in Rotorua sogar mitten in der Stadt. Der Geruch von faulen Eiern liegt hier immer in der Luft und an vielen Ecken steigt heisser Dampf auf.
Hier haben wir jeden Abend mehrer Stunden in heissen Pools verbracht, mhhh... Untertags haben wir Wasserfaelle, Mondkrater, dampfende Loecher und ein riesiges thermisches Kraftwerk besichtigt.

Und das ganze bei strahlensten Wetter!!

Ein weiterer Hoehepunkt war eine Bergtour im Tongariro-Nationalpark. Ausgestattet mit Steigeisen haben wir das bekannte Tongarioro-Crossing gemacht. Im Sommer gehen die Leute hier in einer nicht endenden Schlange durch (bis zu 1000 Leute taeglich) und jetzt im Winter waren wir gerade mal 23 auf der Route. Der Einstieg war sehr einfach und hat uns ziemlich an den Film "Herr der Ringe" erinnert. Tatsaechlich wurden nur einen Berg weiter so manche Filmszenen gedreht. Nach dem ersten steilen Anstieg haben sie uns dann die Steigeisen umgeschnallt. Haben zuerst nur einen Vulkankrater durchwandert und dann mussten wir ueber ein steiles Eis/Schneefeld auf den hoechsten Punkt der Tour klettern. Der Red Crater liegt auf 1880m. Hier oben haben wir uns ausgerastet und aufgewaermt. Denn der Gipfel ist schneefrei und aus dem losen Gesteinsboden steigt heisser Dampf auf.
Uns ist nur die Puste ausgegangen, aber sonst war unser erstes Steigeisen-wandern kein Problem. Die restliche Tour war wieder sehr gemuetlich und landschaftlich sehr abwechslungsreich.

Die weitere Fahrt ging dann schon immer weiter Richtung Sueden. Hier haben wir dann auch mehr Schafe gesehen, die gerade ihre suessen Jungen geboren hatten.
An der Westkueste noerdlich von Wellington zieht sich ein breiter, dunkler Sandstrand die Kueste entlang. Hier verbringen viele Einheimische ihre Freizeit mit fischen, picknicken und Quadfahren am Strand.

Nach 14 Tage haben wir in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, unseren Camper wieder heil abgegeben.
Haben die Zeit sehr genossen, gemuetlich Fruehstuecken, wieder mal selbst kochen, einfach irgendwo stehenbleiben...

Die Naechte im Camper waren ertraeglich kalt. In einer Nacht hatten wir nur 2 Grad, aber die restlichen Naechte waren wesentlich waermer. Wir haben bisher laut den Neuseelaendern einen besonders milden Winter erwischt und das Land hat sich von seiner schoensten Seite gezeigt.

Wellington ist die Stadt der Kuenstler. Ueberall stehen Skulpturen herum, manche Bruecken sind kuenstlerisch verziert, es gibt viele Museen und Theater. Eine sehr schoene, quirrlige Stadt.

Von hier aus machen wir uns auch auf den Weg, um die restlichen paar Tage die Suedinsel zu erkunden.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In einem Jahr um die Welt: Südostasien, Australien, Neuseeland, Mittel- und Südamerika, Afrika. Nur um zu sehen, ob die Welt wirklich rund ist ...
Details:
Aufbruch: 02.05.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 12.04.2006
Reiseziele: Ecuador
Chile
Argentinien
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Der Autor
 
Iris Lumetzberger und Stefan Pointner berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Iris Lumetzberger und sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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