Asien von Indien bis Indonesien

Reisezeit: Januar - Mai 2009  |  von Alfred Helmlinger

Kambodscha: Siem Reap

08.03.2009

Die Fahrt von Phnom Penh nach Siem Reap dauert normal und vorgesehenerweise etwa 5,5 Stunden (laut Travel-Agency). Punektlich um 07.30 Uhr losgestartet, bretterte unser Kapitaen mit seinem Schnellboot und uns auf dem Dach ueber den Tonle Sap, was das Zeug hielt.

So verabschiedete sich Phnom Penh von uns

So verabschiedete sich Phnom Penh von uns

Ein letzter Blick zurueck

Ein letzter Blick zurueck

Muelltrennung auf kambodschanisch

Muelltrennung auf kambodschanisch

Bei der taglichen Fahrt nach Siem Reap kommt es irgendwie wohl zwischen den Bootsfuehrern und den Fischern zur "nichtgegenseitigen Ruecksichtnahme", sprich die Boote duesen ueber und durch die ausgelegten Fischernetze, was das Zeug haelt. Ab und zu fahren sie auch mal drum herum.

So kam es, dass unser Boot irgendwann gegen Mittag mal mitten auf dem See anhielt, weil es wohl zu langsam wurde. Nachdem sich der Kapitaen und sein Matrose bis auf die Unterhosen ausgezogen und mit einem Messer bewaffnet ans Ende des Bootes begeben hatten, war mir klar, dass die Beiden nicht zum Fischen gingen.

Die Fischer hatten sich wohl indirekt mit ihren Netzen geraecht, indem sich die Reste derselben so richtig schoen um die Schiffsschraube wurstelten und das Boot immer langsamer wurde. Aufgrund der kleinen Unterbrechung dauerte es dann doch fast 7 Stunden, bis wir am anderen Ende des Sees angelangt waren.

Wer jetzt jedoch denkt, dass wir schon so gut wie im Hotel waren...denkste. Da uns das Hotel in Phnom Penh eines in Siem Reap empfohlen hatte, holte uns ein Tuk-Tuk-Fahrer des Hotels natuerlich von der Pier ab.

Nach gut zwei Kilometern machte das Gefaehrt auf einmal nur noch "Ratter...Ratter...Ratter" und mein Hintern wurde empfindlich von ueblen Stoessen der Strassenoberflaeche angegriffen. Bei genauerem Hinsehen stellten wir dann fest, dass der linke Hinterreifen des Tuk-Tuks Luft verlor. Auch ein kurzes Aufpumpen an einer Strassenrandwerkstaette half nur peripher . Nach einem weiteren Kilometer war die Luft wieder hinfortgewichen und es hoppelte wieder genauso wie zuvor. Dreihundert weitere Meter Richtung Siem Reap verabschiedete sich dann der rechte Hinterreifen mit einem ohrenbetaeubenden Knall. Fing ja gut an...

Doch unser findiger Fahrer lieh sich von einem Bekannten in der naehe seinen Tuk-Tuk-Anhaenger und wir kamen doch noch wohlbehalten im Siem-Reap-Riverside-Hotel an.

Bei den vorherrschenden Aussentemperaturen zogen wir es jedoch vor, noch ein wenig das Internet zu strapazieren und die Reiseberichte auf dem Aktuellen zu halten. Am Abend organisierten wir noch unsere Weiterreise und ein kleines schweisstreibendes Abendessen im Freien.

Apropos Weiterreise. Urspruenglich hatte ich geplant, ueber Battambang wieder westlich des Tonle-Sap-Sees nach Phnom Penh zurueckzukehren, um dann ueber den Mekong nach Norden Richtung Laos zu reisen. Da aufgrund der vorherrschenden Hitze der Mekong jedoch an vielen Stellen kein Wasser oder nur sehr wenig Wasser fuehrt, haben einige Bootslinien den Verkehr eingestellt. Da die Gegend westlich des Tonle-Sap touristisch nicht soooo interessant ist und wir keinen Geist haben, in einem ueberhitzten Bus am Mekong entlagzufahren, wurde die Reiseplanung kurzerhand geaendert.

Am Mittwoch fliegen wir direkt von Siem Reap nach Luang Prabang (Laos) und machen unser dortiges Programm weiter. Die eingesparten Tage werden wohl in Vietnam einigen Bade- und Relaxtagen zum Opfer fallen...grins.

09.03.2009

Auch heute hiess es wieder sehr frueh aufstehen (04:45 Uhr), da wir bereits um 05:30 Uhr nach Angkor Wat raus fuhren, um den dortigen Sonnenaufgang mitzuerleben. Die richtige Entscheidung, da es um diese Uhrzeit auch noch angehnehm kuehl ist (geschaetzt 20 Grad).

Dort angekommen, boten sich auch hier wieder wunderschoene Bilder mit einer nicht wiederzugebenden Stimmung. Insgesamt habe ich mir Angkor Wat, dass ja seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe ist, viel, viel groesser vorgestellt. Die Tempelstaetten von Angkor sind so unterschiedlich wie seine Herrscher es auch waren. Der bekannteste duerfte wohl Angkor Wat sein. Die Tempelstaetten breiten sich auf einer Flaeche von mehreren hundert Quadratkilometern aus.

Aufgrund der Modelle, die ich schon gesehen hatte, dachte ich eigentlich, dass die ganze Anlage riesengross ist und ich schon fuer Angkor Wat einen Tag brauche. Doch die Tempelanlage selbst haelt sich in einem ueberschaubaren kleineren Areal im Rahmen.

Ich zitiere mal aus dem Loose-Reisefuehrer: Ës gibt nichts, was einen auf die Erhabenheit von Angkor Wat vorbereiten koennte. Die fuenf maiskolbenfoermigen Tuerme halten den Blick gefangen, waehrend man sich in Gedanken vor den Erbauern dieses Meisterwerkes verneigt, das um 1150 dem Hindugott Vishnu geweiht wurde. Jeder Winkel enthuellt detailliert gestaltete Skulpturen. Hinter jeder Ecke uebertrifft eine neues Sehenswuerdigkeit die vorhergehende."

Ich kann nur sagen: "STIMMT".

Aber es ist unmoeglich, alles in Bildern festzuhalten. Nachstehend einige schoene Bilder zu Angkor Wat. Als wir mit Angkor Wat fertig waren, schaute ich mal auf die Uhr und haette aufgrund der Hitze spontan auf 12:00 Uhr mittags getippt. Es war noch nicht einmal neun Uhr...

Angkor Wat kurz vor dem Sonnenaufgang von Westen aus gesehen

Angkor Wat kurz vor dem Sonnenaufgang von Westen aus gesehen

...ein paar Minuten spaeter...

...ein paar Minuten spaeter...

...und aus der Naehe

...und aus der Naehe

Die achtarmige Statue des Gottes Vishnu

Die achtarmige Statue des Gottes Vishnu

Einer der "Maiskolben" aus der Naehe

Einer der "Maiskolben" aus der Naehe

Zwei nette Kambodschanerinnen...schade nur, dass sie aus Stein sind...grins

Zwei nette Kambodschanerinnen...schade nur, dass sie aus Stein sind...grins

Ein Bildausschnitt aus einer Vielzahl von Flachreliefs, die man am ganzen Tempel findet.

Ein Bildausschnitt aus einer Vielzahl von Flachreliefs, die man am ganzen Tempel findet.

Was es nicht alles fuer Blueten an den Baeumen gibt

Was es nicht alles fuer Blueten an den Baeumen gibt

Die westliche Erste Umfassungsmauer von Angkor Wat

Die westliche Erste Umfassungsmauer von Angkor Wat

Eingang zum Tempel von Bayon

Eingang zum Tempel von Bayon

Nach dem Besuch des Angkor-Wat-Tempels fuhren wir weiter zum etwa 1,5 km weiter noerdlich liegenden Bayon-Tempel. Angkors Tempel sind insgesamt so unterschiedlich wie es auch ihre Herrscher waren. Jeder der Tempel hat so seinen eigenen Charakter, seine eigenen Merkmale.

Der Bayon-Tempel, der aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammt, sollte die Releigionen alle zusammenfuehren und den Islam in der Mitte mit aufnehmen. Geweiht wurde der Tempel als buddhistischer Tempel, als jedoch der Hinduismus zur Staatsreleigion erklaert wurde, wurden die Buddhastatuen wie vielerorts zerstoert und in einen nahren Brunnen geworfen.

Im Bayon-Tempel fallen einem zunaechst die Ueberreste der 54 Tuerme auf, die jeweils mit einem Gesicht des Lokesvara in jede Himmelsrichtung versehen sind.

Auch dieser Tempel ist mit eine Vielzahl von wunderschoenen und geschnitzten Flachreliefschnitzereien versehen, die alle moeglichen religioesen Szenen, Alltagsszenen und Kriegsszenen zeigen.

Der Tempel von Bayon

Der Tempel von Bayon

Wo kleinere Leute noch reinpassen...

Wo kleinere Leute noch reinpassen...

...tun sich ausgewachsene Mitteleuropaeer schon etwas schwerer

...tun sich ausgewachsene Mitteleuropaeer schon etwas schwerer

Einer der 54 Tuerme von Bayon mit den 4 Gesichtern

Einer der 54 Tuerme von Bayon mit den 4 Gesichtern

Zwei Grossnasen unter sich

Zwei Grossnasen unter sich

Schattenspiele im Bayon-Tempel

Schattenspiele im Bayon-Tempel

Im Anschluss an den Bayon-Tempel ging es weiter zu zwei kleineren Tempeln, dem Thomannon-Tempel und dem Chau Say Tevoda-Tempel. Der Chau Say Tevoda wurde erst kuerzlich renoviert und ist in einem sehr guten Zustand, der Thomannon hatte seinen letzten Kosmetikertermin bereits 1935.

Der Wat Thomannon

Der Wat Thomannon

Wat Chau Say Tevoda

Wat Chau Say Tevoda

Wat Chau Say Tevoda, die zweite

Wat Chau Say Tevoda, die zweite

10.03.2009

Nachdem es gestern so heiss war und wir heute den Rest der Tempelanlagen von Angkor besichtigen wollten, sind wir natuerlich auch wieder so frueh aufgestanden. Jedoch hat uns der Himmel heute mit Wolken und einem kleineren Regengewitter in den Morgenstunden enpfangen. Doch das hatte auch seinen Reiz. Es war angenehm kuehl.

Das erste Ziel, das wir mit unserem Tuk-Tuk-Driver ansteuerten, war der Wat Preah Khan. Zu dieser Tageszeit und aufgrund des Wetters waren relativ wenige Touristen unterwegs. Durch das Gewitter lag eine gespenstische Stimmung in der Luft, als wir durch die Anlagen kletterten.

Ich kam mir wie eine Mischung aus Tarzan und Indiana Jones vor. In den Ruinen koenntest du ohne weiteres einen Fantasy- oder Adventurefilm drehen. Hat schon was eigentuemliches an sich, dieses Areal.

Der Wat Preah Khan diente eine betraechtliche Zeit als Kloster und Universitaet. Immer wieder sieht man hier und auch in den nun folgenden Tempeln des heutigen Tages Steinruinen ohne Ende, wo der geneigte schwaebische Betrachter dazu verleitet wird, einen Spruch wie "hier gehoert auch mal wieder aufgeraeumt!" hinauszuhauen. Es ist auch toll anzuschauen, wie die Ruinen teilweise von jahrzehnte- bzw. jahrhundertealten Baeumen eingewachsen wurden.

Der Wassergraben von Wat Preah Khan

Der Wassergraben von Wat Preah Khan

Ein Aufpasser am Eingang von Wat Preah Khan

Ein Aufpasser am Eingang von Wat Preah Khan

Ansichten einer Ruine

Ansichten einer Ruine

Unmittelbar danach ging es weiter zum naechsten Steinhaufen, dem Wat Neak Pean. Dort sind mehrere Steinbecken angelegt, ueber die sich die Gelehrten heute noch nicht so recht einig sind, welche Bedeutung sie haben. In einem der Becken befindet sich ein steinernes Pferd, das auch wieder die Gottheit Lokesvara nach einer Verwandlung darstellt.

Hier hatte sich nun die Hochladezeit der Bilder von gestern und meine Nachlaesigkeit geraecht, den dem Akku der guten Nikon ging die Luft aus. In der Folgezeit konnte ich jedoch noch das eine oder andere einzelne Bildchen machen.

Auf dem weiternen Weg streiften wir noch den Wat Ta Som, der jetzt aber keine besonders hervorzuhebenden Eigenschaften besitzt.

Als letzten Tempel steuerten wir den Wat Ta Prohm an, der sich wie eine Spielwiese aus dem Abenteuerland praesentierte. Der Tempel sieht aus, als ob er erst diese Tage zusammengebrochen waere, ist voellig von Riesenbaeumen eingewachsen und hat eine unglaubliche Atmosphaere. Nachdem ich diesen absolut geilen Ort zum Fortografieren sah, beschlossen wir, heute morgen hier abzubrechen und nach Aufladung unserer Kamerakkus nochmals hier rauszufahren.

Nach einem kurzen Mittagspaeuschen kam also Wat Ta Prohm, die Zweite. Viel weniger schnatternde Japaner auf dem Gelaende, einen vollen Akku und schoene Motive. Seht selbst, was "Ïndy" im Dschungel vorgefunden hat....

Nun sollten eiegentlich die Bilder von dem Tempel kommen. Aber irgendwie ist in diesem Urlaub mit diesen Scheissbildern der Wurm drin. Zuerst hole ich mir in Indien einen derartigen Virus, dass der Sicherungsstick unbrauchbar wird und ich den Virus nicht mehr los bekomme. Jetzt sitze ich in Luang Prabang und wollte noch die restlichen Bilder von gestern hochladen, nachdem in Kambodsche gesterun Abend und heute Morgen die Leitung so schlecht war.

Kamera anschliessen, Explorer aufmachen, Ordner suchen.....Puff machts, alle 350 Bilder im Nirwana verschwunden und die Speicherkarte irgendwie unbrauchbar. Klasse, oder....?

SO EINE SCHEISSE!!! ..... Entschuldigung, aber das musste jetzt raus. Also muesst ihr euch mit den Bildern oben begnuegen und den Rest mit jahrhundertealten Baeumen halt denken oder so aehnlich. Googeln soll auch helfen...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Monate raus aus dem Job und "back to the roots" ... von Indien bis Indonesien - eine Reise durch 10 asiatische Länder. 120 Tage voller Spannung. 120 Tage kennenlernen fremder Kulturen. 120 Tage Planung und Leben von einem Tag auf den nächsten. 120 Tage relaxen und geniessen. Einfach schön.
Details:
Aufbruch: 16.01.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 15.05.2009
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Kambodscha
Laos
Vietnam
Malaysia
Brunei Darussalam
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Alfred Helmlinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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