Pampas, Anden, Amazonas, Guyanas

Reisezeit: September - Dezember 2009  |  von Roland E.

Die kichernde Frau im Bus (Fortaleza)

Die Pechsträhne ist definitiv vorbei. Eindeutiger Beweis: In einem Restaurant gehe ich bezahlen und danach direkt ich auf die Toilette. Während des Bezahlens vergesse ich aber, dass ich auf die Toilette muss und verlasse die Kneipe. Doch beim Hinausgehen entdecke ich einen kleinen Gegenstand am Boden. Meine Fotokamera! Wie ging das denn? Noch vor einer Woche hätte ich sie wohl übersehen. Vielen Dank auch an die drei Frauen, die nur blöd glotzten. Sie müssen gesehen haben, wie meine Kamera aus der Tasche viel.

Der Bus zum Busbahnhof in Fortaleza ist propfenvoll und ich habe einen strategischen Fehler gemacht. In Brasilien wird in den Stadtbussen - je nach Stadt - entweder vorne eingestiegen und bezahlt, durch die hintere Türe verlässt man den Bus. Oder eben umgekehrt. Ich, mit meinem Rucksack habe bezahlt und gleich danach habe ich mich in eine Nische gezwängt, weit weg vom Ausgang. Jetzt steigen immer mehr Leute ein, wie soll ich nur mit meinem Rucksack zum Ausgang kommen? Ich hoffe mal, dass die Leute früh genug aussteigen. Eine hübsche Frau, die Hände voll, betritt den Bus und kann sich nicht richtig festhalten. So prallt sie bei jeder Kurve, bei jedem Bremsmanöver gegen andere Passagiere, was in Europa ein grummeln auslösen würde. Die Frau aber kichert vor sich hin und die anderen Passagiere helfen ihr. Ihr kichern ist derart sympathisch, herzlich und fröhlich, man muss einfach auch schmunzeln. Ich könnte mich glatt in sie verlieben. Und sie hat ja recht. Man kann sich über verstopfte Busse ärgern oder darüber lachen.

Der Rodoviaria! Ich muss raus, aber wie? Ich versuche mich mit meinem Rucksack mich nach vorne zu drücken, doch bleibe ich bereits nach dem ersten Meter hängen. Ich höre die fröhliche Frau hinter mir kichern. Sie ist mein Ankick. Grinsend bahne ich mir nun den Weg, doch nicht gerade viele, vor allem nicht die Frauen (ein Phänomen, das ich später nochmals aufgreifen werde) geben sich die Mühe etwas Platz zu machen und so trifft halt die Ignoranten mein Rucksack. Selber schuld. Eine Haltestelle weiter bin ich draussen.

© Roland E., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Hindernissen
Details:
Aufbruch: September 2009
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Dezember 2009
Reiseziele: Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Guyana
Suriname
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.