Asia Express – In 6 Monaten von Delhi nach Denpasar

Reisezeit: Februar - August 2010  |  von Dirk Vorwerk

Der Wunsch etwas in dieser Art zu tun war schon lange da. Im letzten Jahr wurde aus diesem Wunsch dann ein Entschluss und nach langer Überlegung haben wir uns für eine Tour durch Asien entschieden. Seit dem 23. Februar sind wir nun auf unserer Reise die uns in 6 Monaten durch Indien, Malaysia und Indonesien führen soll.

Delhi - Handys, Müll und heilige Kühe

23. Februar-24. Februar 2010

Flug von Berlin TXL nach Delhi/Ankunft in Delhi

Der Flug nach Delhi mit KLM war sehr komfortabel, da wir mit etwas Glück in einer höheren Buchungsklasse untergekommen sind. Der Service von KLM gab keinen Anlass zu Kritik, die Verpflegung war gut und auch mit dem Gepäck gab es keine Probleme.
Auf dem Flughafen in Delhi wartete dann bereits unser Fahrer auf uns, wir hatten ein Hotel für die ersten 2 Nächte und den Transfer über "Laterooms.com" im Internet gebucht. Zu unserer Überraschung (oder besser Entsetzen) hatte das "Taxi" die Größe eines Fiat Panda und sah aus als wäre es gerade der Schrottpresse entflohen. Die Aufschrift "Abyss-Tours" machte ihrem Namen Ehre. Zu allem Überfluss hatte der Fahrer auch noch seinen Kumpel mitgebracht. Wir haben es dann doch noch irgendwie geschafft 4 Personen plus Gepäck in dieses winzige Gefährt zu zwängen. Nach einer Fahrt, die wir lieber nicht näher beschreiben wollen, wir sagen nur "Abyss Tours", wartete bereits die nächste Überraschung auf uns. Das Hotel, vor dem wir dann mitten in der Nacht in einen finsteren Viertel in Delhi anhielten, war nicht das von uns gebuchte "Karat 87" sondern das "Grand Peepal". Nach Aussage eines Touragenten war im "Karat 87" wohl kein Zimmer frei. Es war einige Diskussion notwendig bis man uns dann zum "Karat 87" gefahren hat, wir sind jedoch letztendlich im "Grand Peepal" gelandet. Der Stadtteil Kharol Bhag, in dem die beiden genannten Hotels liegen, ist nicht unbedingt empfehlenswert und die Hotels sind echte Touristenfallen. In der Lobby warten schon die Touragenten und man hat keine Chance ein normales Taxi zu bekommen.
Delhi selbst ist ein Moloch aus Schmutz, Lärm und Gestank. Sehr schnell haben wir den Entschluss gefasst, keine Zeit weiter an diesem Ort zu verschwenden.
Trotz aller Unannehmlichkeiten können wir am Abend den ersten Eisvogel beobachten ...

25. Februar 2010

Flucht aus Delhi

Nichts wie weg, wir haben beschlossen im ersten Schritt dieses Viertel und dann auch Delhi auf dem schnellsten Weg zu verlassen. In der Lobby treffen wir zwei Engländerinnen denen es ähnlich wie uns ergangen ist. Statt dem von uns an der Rezeption bestellten offiziellen Taxi steht plötzlich wieder das bekannte Gefährt von "Abyss-Tours" vor der Tür. Wir weigern uns dieses zu benutzen. Die beiden Engländerinnen bieten uns an ihr Taxi mit ihnen zu teilen, leider ist es zu klein, wenn auch deutlich besser als das uns angebotene. Wir vereinbaren, dass das Taxi zurückkehrt und uns abholt. Nach einiger Wartezeit kommen wir auf diese Weise doch noch zum Bahnhof New Delhi. Der Touristenschalter ist schnell gefunden und wider Erwarten erhalten wir noch Tickets für den Nachtzug. Unser nächstes Ziel ist Nainital ein kleiner Urlauberort an einem malerischen See in den Bergen. Da unser Zug erst 22.40 Uhr abfährt nehmen wir uns ein günstiges Zimmer in der Nähe des Bahnhofs, das gibt uns die Möglichkeit noch etwas auszuruhen und einen Ausflug zum "Roten Fort" zu unternehmen. Die Fahrt dorthin erledigen wir mit der U-Bahn, eine sehr angenehme Variante. Das "Rote Fort" sehen wir dann doch nur von außen, da wir bereits vor dem Eingang unzählige Milane sowie Rose-Ringed Parakeets und Common Mynas beobachten und fotografieren.

Am Abend machen wir uns mit einen Taxi auf den Weg zum Bahnhof Old Delhi von dem unser Zug abfährt. Das Gewimmel am Bahnhof gleicht einem riesigen Ameisenhaufen. Um den Info-Schalter hat sich eine Menschentraube gebildet und man kann nur unter Benutzung der Ellenbogen und mit vollem Körpereinsatz zum Fenster vordringen. Das Gedränge auf den Bahnsteigen ist unvorstellbar. Immer wieder bringen Lautsprecherdurchsagen Bewegung in die Menschenmasse. Manche Züge haben über 20 Stunden Verspätung. Wir haben Glück, unser Zug verlässt mit nur einer Stunde Verspätung den Bahnhof von Old Delhi. Unser Sleeper-Abteil teilen wir mit einem netten Paar aus der französischen Schweiz.
Langsam kehrt Ruhe ein. Geschafft, wir sind dem Moloch Delhi entkommen und freuen uns auf Nainital.

© Dirk Vorwerk, 2010
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 23.02.2010
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 26.08.2010
Reiseziele: Indien
Malaysia
Australien
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Dirk Vorwerk berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.