Eine Rundfahrt durch die Bretagne

Reisezeit: Juli 2004  |  von Sigrid Kallmeyer

Guerande, Saint Nazaire und Rennes

Vierter Tag:
Wir verlassen Quimper (in Bretonisch: Kemper) nicht ohne eine kurze Stadtbesichtigung. In dem alten Viertel und an den schönsten Plätzen wechseln sich Fachwerk- und Steinhäuser miteinander ab. Es sind die ehemaligen Wohnsitze der Bürger und Adligen. Bekannt ist Quimper auch durch seine Keramik-Werkstätten und ein großes Festival mit Tanz, Musik und Gesang, zu dem dann aus der ganzen Bretagne die Gruppen in herrlichen Trachten zusammen kommen.

Nun aber geht unsere Reise weiter: wir besuchen die kleine mittelalterliche Salzmetropole "Guerande". Eine Stadtmauer mit 11 Türmen und 4 Stadttoren sowie teilweise einen Wassergraben umschließt die Stadt. In der so umschlossenen Stadt wacht die Stiftskirche über Straßen und Gassen. Das Bemerkenswerteste an der Kirche ist wohl die Südfassade wegen der erstaunlichen Anordnung ihrer Giebel, sowie dem reichverzierten Portal. Südwestlich der Stadt liegen ausgedehnte "Salzgärten", in denen auch heute noch das begehrte Kochsalz gewonnen wird.

Bretagne - In der mittelalterlichen Salzmetropole Guerande

Bretagne - In der mittelalterlichen Salzmetropole Guerande

Zur Mittagszeit erreichen wir eines der bedeutendsten französischen Seebäder "La Baule". Bereits 1879 wird dieser Ort zur Sommerfrische. Ein ca. 8 km langer Sandstrand mit schöner Promenade an der sich ein Hotel an das andere reiht. Vereinzelt stehen auch noch ganz kleine Häuschen dazwischen. Hinter den großen Hotels verbergen sich schmucke Villen in parkähnlichen Grundstücken. "La Baule" bietet aber auch ein Thalassotherapie-Institut, sowie ein Cassino unweit des alten "Hotel Royal". Dank der Rundfahrt durch "La Baule" können wir nun unsere Pause nutzen, um uns bei 32° Grad im Schatten unter dem Sonnenschirm eines der Strandlokale zu erfrischen.

Bretagne - La Baule

Bretagne - La Baule

Dann heißt es einsteigen - weiter geht es nun nach "Saint Nazaire", einer Hafenstadt an der "Loire-Mündung" in den Atlantik. Diesmal keine Besichtigung der Stadt sonder wir wenden uns dem großen Hafengelände zu. Hier liegt auch das U-Boot das 1959 vom Stapel lief und als Erstes unter dem Eis der "Antarktis" kreuzte.
Nun schauen wir uns den riesigen Bunker der deutschen U-Bootflotte aus dem 2. Weltkrieg an. Dieser Bunker 300m lang und 18m hoch wurde zwischen 1941 und 1942 mit 480000 m³ Stahlbeton errichtet. Er diente während des Krieges 2 U-Bootflotten als Stützpunkt für Reparaturen und dergleichen. Bomben haben ihn nie zerstören können, jetzt macht man sich umfassende Gedanken, dieses Bollwerk einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

Bretagne - Hafenstadt Saint Nazaire

Bretagne - Hafenstadt Saint Nazaire

Vom Dach des Bunkers hat man einen tollen Blick auf die Werftanlagen und auf die ca. 3400m lange Brücke über die "Loire-Mündung". Der mittlere Brückenteil erreicht mehr als 60m Höhe über dem Wasser, so dass auch große Schiffe kreuzen können.
Nach einem kleinen Einkaufsbummel im Supermarkt geht es wieder ins Hotel "Premiere Classe" in Rennes-Cesson zur letzten Übernachtung in der Bretagne. Nach dem Abendessen noch ein kleiner Spaziergang zum Restaurant "Saint Malo", indem wir noch mit einigen Mitreisenden gemütlich den Abend ausklingen lassen. Am kommenden Morgen heißt es Abschiednehmen von der Bretagne und von Frankreich - wir fahren nach Hause.

© Sigrid Kallmeyer, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mal wieder zieht es uns in die Ferne. Ein Angebot unseres Reisebüros lockte zum Mitfahren in die “Bretagne”, eine Region Frankreichs, die uns unbekannt ist. Diesmal unternehmen wir eine Gruppenreise mit dem Bus.
Details:
Aufbruch: 01.07.2004
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 15.07.2004
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Sigrid Kallmeyer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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