Einmal Nordinsel-Neuseeland bitte...

Reisezeit: April 2011  |  von Liesa Goetze

Entspanne dich,
lass das Steuer los,
trudle durch die Welt,
sie ist so schön.

(George Eliot)

7-Tage-Tour - Die Vorbereitung

[f]Die Vorbereitung:[/f]

Also vor mir stand nun das Abenteuer "6 Monate Neuseeland". Leider, sollte es mir nicht gegönnt sein, mich einzig und allein mit dem Reisen beschäftigen zu können, sondern ich hatte die Zeit in erster Linie dazu zu nutzen, um ein Praktikum in einem neuseeländischen Unternehmen zu absolvieren. Die Zusage für dieses hatte ich dann auch einige Zeit und viele Bemühungen später, aber noch vor Abflug, sicher in der Tasche. Los gehen sollte dieses dann auch schon am 25.04.2011. Da meine Ankunft bereits am 15.04.2011 sein sollte, überlegte ich mir die zur Verfügung stehende Zeit zu nutzen und bereits in der ersten Woche das Land ein bissel näher kennen zu lernen. Wer weiß wie viel Zeit dazu während des Praktikums noch bleibt. Also setze ich mich für die Planung dieses Vorhabens intensiv mit den verschiedensten Möglichkeiten zur Erkundung Neuseelands auseinander. Sicher ist sich ein Auto zu mieten ein guter Weg dafür, aber da dies zum Alleinreisen einerseits sehr teuer ist und andererseits stellte ich mir diese Art des Reisens auch etwas langweilig vor. Blieben mir also noch zwei andere Varianten, um von A nach B zu kommen und dabei möglichst viel in einer kurzen Zeit zu sehen. Da in Neuseeland das Zugnetz nicht wirklich ausgebaut ist, nutzt man stattdessen die Quer durch das Land fahrenden Intercity Busse. Die andere Option, die für das Reisen noch zur Wahl stand, war die Inanspruchnahme der sogenannten Backpacker Hop-On & Hop-Off Busanbieter. Nach intensiver Recherche und etwaigen Überlegungen stand meine Entscheidung fest, mir den auf Dein Linktext hier...angebotenen "Jill-Pass" zuzulegen.

Nachdem ich dann gut in Auckland gelandet bin und das erste Wochenende ein bißchen Auckland kennen gelernt habe und in mein Zimmer für die nächsten Monate gezogen bin, sollte nun am nächsten Morgen die von mir ausgesuchte Tour mit Stray losgehen. Auf dem gut gefüllten Programm der nächsten 7 Tage standen für die Übernachtungen folgende Orte: Hahei, Raglan, Maketu, Taupo, der Tongariro National Park und zum Schluss Wellington.

Wunderschöne Aussicht auf Auckland vom "Mount Eden"

Wunderschöne Aussicht auf Auckland vom "Mount Eden"

Im Anschluss ging es dann weiter zum Stray-Office, wo wir eine Einführung über die Organisation und den Ablauf bekamen. Wenn man nicht alles verstanden hat oder einfach nicht zu hörte, konnte man sich bei später auftretenden Fragen oder Problemem natürlich auch jeder Zeit mit ruhigen Gewissen an den jeweiligen Busfahrer wenden.
Waherend der Busfahrt zu unserem ersten Ziel auf der Nordinsel wurde dann von unserem Busfahrer in Form eines "Speed-Datings" dafür gesorgt, dass sich unsere Reisegruppe besser kennenlernte. Nachdem ich anfangs von dieser Idee wenig begeistert war, muss ich doch zugeben, dass es Spaß gemacht hat und es wirklich dafür sorgte, dass man untereinander schnell ins Gespräch fand und mehr über die Mitreisenden erfuhr.
Unseren nächsten Zwischenhalt machten wir dann am bekannten "Hot-Water-Beach". Die "Pfützen" mit heißem Wasser entstehen, indem am Strand, nahe dem Städtchen Hahei an der Ostküste der Halbinsel Coromandel, mit Hilfe der Hände, oder die Erfahrenen nutzen dafür auch eine Schippe, ein Loch in den heißen Boden gegraben wird und heißes und blubberndes Thermalwasser von unten durch den Boden nach oben gelangt. Vor Ort lässt sich feststellen, dass dies nicht nur eine sehr beliebte Aktivität von Touristen ist, sondern auch von den Kiwis. Aus diesem Grund war auch der ganze Strand mit Löchern übersäht und mit etwas Glück konnte man sich auch in ein bereits "gemachtes Nest" setzen und das warme teilweise sogar heiße Wasser genießen, was im Bikini bei 17°C Außentemperatur doch recht angenehm war. Ich bevorzugte für mich persönlich das Meer und wagte deshalb einen Sprung ins kühle Nass. Naja, Sprung ist sicherlich etwas übertrieben, da mich die Sitationen eher etwas an den Balaton erinnerte, da man erst ewig weit reinlaufen musste, um überhaupt erstmal richtig nass zu werden.

Fast so wie in einer Badewanne - nur mit ein oder zwei Leuten mehr

Fast so wie in einer Badewanne - nur mit ein oder zwei Leuten mehr

Nachdem wir am Nachmittag in unser Hostel für die Nacht eingecheckt hatten, bekamen wir die Möglichkeit zu einem Walk zur "Cathedral Cove", die den meisten bereits von unzähligen Postkarten und Bildern bekannt sein dürfte. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch das Wetter Mitleid mit uns und so konnten wir die wunderschöne Aussicht und Landschaft in vollen Zügen genießen. Am Strand angekommen befand sich auf der einen Seite ein kleiner Wasserfall und auf der anderen dann der kathedralenförmige Durchgang, dessen Gestalt der Strandabschnitte seinen Namen verdankt. Der Walk dauerte insgesamt gute zwei Stunden und die gewonnen Eindrücke von der Landschatft haben sich auf jeden Fall gelohnt.

Was für eine atemberaubende Landschaft...

Was für eine atemberaubende Landschaft...

In Neuseeland kommt häufiger mal etwas Wasser von oben

In Neuseeland kommt häufiger mal etwas Wasser von oben

 "Cathedral Cove"

"Cathedral Cove"

Am Abend sollte dann das von unserem Busfahrer zuvor vorgeschlagene BBQ stattfinden. Wofür im Bus Geld eingesammelt wurde und bei einem Halt an einem Supermarkt alles Nötige eingekauft wurde. Schließlich haben dann fast alle unserer Reisegruppe mitgeholfen das BBQ vorzubereiten. Das hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht und das Essen war auch lecker - wohl ich glaube, dass ich mich an Lamm einfach nicht gewöhnen werde. Nach dem Dinner saß die Gruppe noch eine Weile bei Tee oder Wein zusammen bis dann nach und nach alle ins Bett gegangen sind.

2. Tag: Hahei -> Raglan
Bereits um 7 Uhr mussten wir dann aufstehen, da der Bus eine Stunde später in Richtung des heutigen Zieles Namens Raglan - einem sehr beliebten Ort für Surfer - aufbrechen sollte. Also schnell frisch gemacht und ein schnelles und einfaches Frühstück in der Hostelküche zubereitet und eingenommen. Während der Fahrt nutzten viele von uns die Zeit, um noch ein bissel zu schlafen oder die wunderschöne, weitläufige und unglaublich grüne Landschaft zu genießen. Ständig wechselte sich die Aussicht von Meer, Berge und der Kombination aus beiden ab.

...

...

Zwischenstop wurde dieses Mal in Paeroa eingelegt. Dort wird das in Neuseeland sehr beliebte und landestypische L&P (Lemon & Paeroa) Getränk produziert. Neben diesen konnten aber auch Kaffee oder kleinere Snacks besorgt werden, bevor wir dann weiter fuhren. In Hamilton bekamen wir dann nochmal die Möglichkeit uns mit kostengünstigen Essen aus einem großen Supermarkt einzudecken.

Das nationale Getränk "L&P"

Das nationale Getränk "L&P"

In Raglan angekommen, bezogen wir ein sehr schönes und zudem idyllisch gelegenes Hostel. Anschließend nahm ich dann an einer angebotenen Surf-Stunde teil. Nach einer theoretischen Einführung ging es anschließend mit dem Bulli zum traumhaften und bei Surfern sehr beliebten Strand. Nachdem wir uns dann in die zur Verfügung gestellten "schönen" Neoprenanzüge gequetscht hatten, mussten wir das doch überraschend schwere Surfboard noch ein paar Meter bis zum Wasser schleppen. Dann wurde sich endlich in die Fluten gestürzt. Mit Hilfe der Anleitung des Surflehrers ist es mir dann sogar mehr oder weniger gelungen kurz auf dem Brett stehen zu bleiben. Ich muss sagen nach dieser spannenden Erfahrung weiss ich nun auch, warum Surfer einen so guten Körper haben...

Etwas Theorie - bevor wir uns in die Fluten werfen konnten - dürfte natürlich nicht fehlen

Etwas Theorie - bevor wir uns in die Fluten werfen konnten - dürfte natürlich nicht fehlen

Abends bin ich dann noch mit ein paar Leuten aus meiner Gruppe in die kostenlos zur Verfügung stehenden Sauna des Hostels gegangen, wobei man sich super entspannen und natürlich auch unterhalten konnte, denn es gab keine meckernden Saunabenutzer, die ihre Ruhe haben wollen. Im Anschluss habe ich mir dann noch etwas zu Essen gemacht und schließlich in vertrauter Runde den Tag ausklingen zu lassen, bevor ich dann irgendwann ins Bett gegangen bin.

3. Tag: Raglan -> Maketu
Am nächsten Morgen ging es bereits um 8 Uhr wieder los. Ziel des heutigen Tages hieß Maketu. Leider schien es das Wetter nicht so gut mit uns zu meinen, da es regnete. Jedoch sollte es für mich und den Rest der Gruppe an diesem Tag keinen größeren Nachteil bedeuten, denn heute Stand für mich Caving, bei dem Nass werden sowieso garantiert ist, in Waitamo auf dem Programm. Dafür hatte ich mich breits am Tage zuvor im Bus in die Liste eingetragen. Meistens kann man sich im Bus für eine der angebotenen Aktivitäten entscheiden, oder eben auch gar nichts auswählen. Durch das Buchen der Aktivitäten direkt bei Stray im Bus gibt es zumeist besondere Angebote, denn die Preise vor Ort waren in der Regel deutlich höher. Besonders in der Wintersaison können Reisende auf extreme Preisnachlässe und spezielle "Kauf 2 & Bezahl 1" Aktionen hoffen. Hoffentlich kann ich auch das ein oder andere Angebot für mich in Anspruch nehmen, wenn ich schon auf meinen Sommer verzichten muss und stattdessen drei Winter in Folge bevorzuge...
Heute hatte ich mich also für das "Tumu Tumu Toobing" entschieden, was eine sehr nasse und spaßige Angelegenheit werden sollte. Die Tour begann dann in einer kleinen Hütte, wo wir Neoprenanzüge, Gummistiefel und Schutzhelme inklusive Berglampen erhielten, was die Spannung auf die bevorstehende Höhleneroberung zusätzlich steigerte. Mein kurzer Fazit dieses Ausflugs: Nässe, Spannung, Nervenkitzel und jede Menge Spaß sind garantiert. Zusätzlich habe ich das erste Mal blaue Glühwürmchen gesehen, die überall an der Decke hingen. Ich kann das "Toobing" wirklich jedem weiterempfehlen.

Ich würde es jeder Zeit wieder tun...

Ich würde es jeder Zeit wieder tun...

Am Nachmittag ging es dann mit dem Bus weiter in Richtung Maketu. Auf dem Weg erhielten wir wieder die Chance Geld abzuheben und im örtlichen Supermarkt einkaufen zu gehen. Heute Abend stand etwas einheimische Kultur auf dem Programm. Wir fuhren zum "Whanau Marae", dem Familienempfangshaus des Arawa Stammes. Dort würden wir auch die Nacht verbringen. Auf traditioneller Art und Weise - durch das Berühren der Nasenspitzen, was einem am Anfang schon etwas befremdlich vorkommt - wurden wir von einem 73 Jahre alten Maori herzlich in Empfang. Danach sprach er ein paar Worte, die uns Auskunft darüber geben sollten, was wir an diesem Abend zu erwarten hatten. Anschließend konnten wir uns an einem sehr leckeren und traditionellen Buffet bedienen bis uns die Bäuche beinahe platzten.

Yummy

Yummy

Was vielleicht nicht so vorteilhaft war, da auf dem Abendprogramm auch noch etwas Bewegung stehen sollte. Doch zuvor wurden uns erstmal von einer Gruppe Maoris traditionelle Kriegs-, Tanz und Gesangseinlagen vorgeführt, die wir alle mit unseren Kameras tatkräftig verfolgten.

"Poi-Tanz"

"Poi-Tanz"

"Haka"

"Haka"

Im Anschluß sollten wir nun unser ganzes Talent beweisen. So übten wir Frauen die Kunst des "Poi" (Ball an Schnur) und die Jungs zeitgleich den "Haka" (traditioneller Tanz - bekannt von der neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft), um uns anschließend gegenseitig unsere soeben erlernten Künste vorzuführen. Naja, ich sag mal so, bei dem einen klappt es besser und bei dem anderen schlechter, aber Spaß hat es generell allen gemacht.

Naja, wohl eher ein Versuch des "Hakas"

Naja, wohl eher ein Versuch des "Hakas"

Schön ist vielleicht etwas anderes, aber Spass hat es gemacht.

Schön ist vielleicht etwas anderes, aber Spass hat es gemacht.

Nach den ganzen Tänzen ging es dann an das Betten aufbauen, denn die Nacht sollte auf Matratzen im gleichen Saal verbracht werden und die Erinnerungen am Zeltlager mit 12 Jahren erwachen lies, was aber eigentlich wirklich witzig war mal so für eine Nacht. Während des Aufbaus hatte man ebenfalls die Zeit den alten Mann Fragen zu stellen und er erzählte uns noch eine Weile etwas über die traditionellen Gegenstände im Raum, der Vergangenheit in Neuseeland sowie über seinen Glauben.

Unser "Bettenlager" für die Nacht...

Unser "Bettenlager" für die Nacht...

4. Tag: Maketu -> Taupo
Nachdem wir am Morgen das mit im Preis inbegriffene Frühstück zu uns genommen hatten, ging es wieder einmal um 8 Uhr los. Ziel des heutigen Tages war das sehr schöne Örtchen Taupo, was direkt an einem wunderschönen und riesigen See gelegen ist. Auf dem Weg machten wir einen Zwischenhalt in Rotorua, was vor allem durch seine geothermalen Aktivitäten bekannt ist. Dort bekommt man unter anderem die Gelegenheit verschiedene Geysire zu bestaunen. Überall im Ort kommt Dampf aus den Gullis oder aus den vor sich herblubbernde Erdlöchern und man ist jederzeit von dem typischen Schwefelgeruch, der einen Stark an den Duft von verfaulten Eiern einnert, umgeben. In diesem ansonsten sehr schonen Ort hatten wir nun ein paar Stunden Zeit, um ihn auf eigene Faust zu erkunden. In der Touri-Info hatte man uns dann empfohlen den "Lake Rotorua" und die Geothermalquellen zu besichtigen und mit der Sonne im Nacken machten wir uns auf dem Weg.

 "Lake Rotorua"

"Lake Rotorua"

"Stinkende Blubberblase"

"Stinkende Blubberblase"

Nachdem es gegen Mittag weiter ging, hielten wir auf dem Weg nach Taupo noch an den "Hot Pools" an, wo es einige von uns in den heißen Schlamm trieb, ob dies wirklich gut für die Haut ist, sei einmal dahin gestellt. Von dort aus ging es dann weiter zu den "Huka Fällen", die ich mehr als reißenden Strom, als ein Wasserfall bezeichnen würde, aber trotzdem ein nicht weniger beeindruckendes Bild ergaben. Was durch die Umgebung, in die der Fluss eingebettet ist, noch deutlich verstärkt wurde.

"Huka Fälle"

"Huka Fälle"

Am späteren Nachmittag kamen wir dann schließlich in Taupo an. Waehrenddessen wir im Hostel für die Nacht eincheckten, fuhr dann die Limousine vor, die mich und einige andere zum Fallschirmspriingen fahren sollte. Ja ihr lest richtig: FALLSCHIRMSPRINGEN!!! Ich hatte mich kurzfristig entschlossen, dass super Angebote von Stray wahrzunehmen - ja wahrscheinlich ohne drüber nachzudenken, was ich da wirklich tun werde. Meiner Familie erzählte ich zumindest vorab nichts davon. Zum Fallschirmsprung selbst ist dann folgendes zu sagen: Einfach unglaublich!!! Ich hatte aber auch solch ein Glück, denn zum Zeitpunkt meines Falls wurde ich von einem wunderschönen Sonnenuntergang begleitet, der zusammen mit der malerischen und atemberaubenden Kulisse mit Wasser und Bergen ein unvergeßliches Bild ergab.

"Letzten Worte"

"Letzten Worte"

Keine "Verluste" zu melden. Einmaliges Ereignis für ALLE

Keine "Verluste" zu melden. Einmaliges Ereignis für ALLE

Nachdem ich dann wieder geerdet war und im Hotel ankam, machte ich mich noch schnell auf dem Weg, um mich im nahgelegenen "Pak'n Save" mit Nahrung für die nachsten Tage einzudecken, schließlich stand das Osterwochenende vor der Tür und ich hatte keine Ahnung, ob dann die Geschäfte in Neuseeland aufhaben. Wie ich bereits später erfuhr hatten die Geschäfte, außer an einem Tag, auch Ostern geöffnet. Aber na gut, dann eben frei nach dem Motto: was man hat, das hat man. Anschließend hab ich mir noch eine Kleinigkeit zu essen gemacht, bevor es dann auch schon ins Bett ging, da die Abfahrt des Busses für den nächsten Tag bereits für 6 Uhr angesetzt war.

Backpacker-Dasein

Backpacker-Dasein

5. Tag: Taupo -> Tongariro National Park
Also ich kann mal behaupten, dass um 5 Uhr aufstehen wirklich nicht das angenehmste ist, wenn man ansonsten eigentlich ein bisschen auf Urlaubsgefühl aus ist. Aber das dieses frühe Aufstehen ein wenig zum Backpacker-Dasein gehört, habe ich ja die letzten paar Tage schon gelernt und langsam gewöhnt man sich auch daran. Zudem kann man ja auch den einen oder anderen Augenblick im Bus nutzen, um die Augen ein wenig zu schließen... Heute stand eine Eintageswanderung, die laut einer Umfrage zu den schönsten und bekanntesten der Welt zählt, auf dem Plan. Das "Tongariro Alpine Crossing" führt auf 17 km entlang einer unvergleichlichen und atemberaubenden Vulkanlandschaft. Bei der Wanderung, die 6 bis 8 Stunden dauert, werden bis zu 1800 Höhenmeter überwunden.

Für unseren Walk wurden wir dann schließlich von 2 Bergführern, die von Stray organisiert wurden, empfangen. Sie gaben uns auch gleich Ratschläge darüber, ob unsere Sachen den bevorstehenden Witterungsbedingungen standhalten könnten und wenn nicht, bestand auch die Möglichkeit sich die passenden Sachen gegen eine geringe Gebühr vor Ort auszuleihen. Die Entscheidung daruber lag bei jedem selbst.
Mit einem Shuttle wurden wir dann zum Ausgangspunkt des Crossings gebracht. Der Aufstieg war etwas anstrengend, aber durchaus machbar. Nach unzähligen Stufen hatten wir dann schließlich irgendwann auch den "Red Crater" erreicht. Von dort hatten wir bei herrlichen Wetter eine wunderschone Aussicht. Spätestens dort wusste man, wofür sich die Mühen des Aufstiegs gelohnt haben.

Stufen-Stufen-Stufen

Stufen-Stufen-Stufen

"Red Crater"

"Red Crater"

Der Abstieg führte uns dann entlang unterschiedlichster aber sehenswerter Landschaften wieder zum Sammelpunkt, von dem wir dann zu unserem Hostel gefahren wurden. In dem sehr schönen Hostel "The Park Travellers Lodge" setzten ich mich dann mit ein paar anderen Backpackern unserer Tour noch ein bissel in den Whirlpool und wir entspannten uns etwas nach dem anstrengenden und erlebnissreichen Tag, bevor wir dann irgendwann ins Bett gingen.
Ich muss sagen diese Tour gehört für mich bis jetzt zu einer der schönsten Erfahrungen hier in Neuseeland.
Übrigens an alle, die auf der Suche nach Spuren von "Herr der Ringe" sind: Hier wurden auch einige Szenen des Films gedreht. Genauer gesagt laut unserer beliebten Quelle "Wiki": Nördlich des Mt Tongariro entstanden die "Ebenen von Gorgoroth", der Mt Ngauruhoe wurde als Schicksalsberg eingebaut und rund um den Mt Ruapehu enstanden Szenen aus "Mordor" und "Emyn Muil" an der Nordseite, sowie "Ithilien" an der Südseite.

Letzten Meter wurden richtig grün...

Letzten Meter wurden richtig grün...

6. Tag: Tongariro National Park -> Wellington
Langsam aber sicher näherte ich mich nun leider dem letzten Ziel und somit gleichzeitig auch dem letzten Tag meiner 7-Tage-Tour mit Straytravel. Abschließen würde ich die Tour auf dem südlichsten Punkt der Nordinsel und zugleich der Hauptstadt des Landes: in Wellington. Es ist sowohl das politische als auch kulturelle Zentrum der Kiwis. Um dies zu erreichen ging es wieder früh los, denn wir hatten schließlich gute 4 Stunden Fahrt vor uns. Vorbei ging es an dem aus der Ferne sehr schön anzusehenden "Mount Ruapehu", dessen Spitze mit Schnee bedeckt war.

"Mount Ruapehu"

"Mount Ruapehu"

Im kleinen Dörfchen Taihape haben wir dann einen Stop eingelegt, um die menschlichen Bedürfnisse zu verrichten und daruber hinaus einen Wettkampf, dem in Neuseeland beliebten Gumboot Throwing, also Gummistiefel-Weitwurf durchzuführen. Natürlich erwähne ich diese Aktivität nicht ohne Grund, denn die Siegerin bei den Mädels war keine andere, als meine Wenigkeit. Ich muss sagen, dass es leichter aussah, als es schließlich war. Nachdem ein paar Leute den Stiefel versuchten weitzuwerfen oder manche auch eher zu schleudern, war der Stiefel durch den feuchten Boden sehr rutschig und glitt dadurch leicht aus den Händen.

"Gummi-Stiefel-Weitwurf"

"Gummi-Stiefel-Weitwurf"

Anschließend ging es dann ohne größeren Zwischenhalt nach Wellington, wo wir dann am frühen Nachmittag in unser Hostel einchecken konnten. Der Rest des Tages stand uns bei ortstypischen Wetter mit Wind und Niesel frei zur Verfügung. So entschied ich mit ein paar anderen Backpackern aus meinem Bus das Nationalmuseum "Te Papa Tongarewa" aufzusuchen. Dieser Name kommt aus dem Maorischen und bedeutet so viel wie: "Der Ort der Schätze dieses Landes". Der Eintritt in das Museum ist kostenfrei. Und ich muss sagen, dass ich den Besuch auf jeden Fall lohnenswert finde. Auf 6 Etagen bietet es einen Einblick in diverse Themen und die Geschichte Neuseelands, außerdem hat man von dort eine sehr schöne Sicht auf Wellington.

Das "Nationalmuseum" in Wellington

Das "Nationalmuseum" in Wellington

Endlich KIWIS gesehen

Endlich KIWIS gesehen

Ausblick auf Wellington vom Museum

Ausblick auf Wellington vom Museum

Nach dem Kulturprogramm liefen wir noch etwas am Hafen entlang und erkundeten etwas die Straßen der Stadt. Danach trieb es uns wieder mal in den örtlichen Supermarkt "New World", um Essen für den Abend und den morgigen Tag zu besorgen. Anschließend kochten wir uns zusammen Nudeln und ließen mit leckeren Muffins unseren letzten gemeinsamen Abend ausklingen.

Letzter Tag: Abschied nehmen
Bereits um 7 Uhr war Abfahrt. Hier trennten sich denn unsere Wege. Während ich zurück nach Auckland musste, um am nächsten Tag mein Praktikum zu beginnen, hatten die meisten anderen das Abenteuer Südinsel vor sich. Ich muss sagen, dass ich mich ihnen am liebsten angeschlossen hätte und mit auf die Fähre nach Picton, wo die Südinseltour mit Stray weiterging, gestiegen wäre. Aber so hieß es erstmal mit vielen schönen Erinnerungen im Gepaeck Abschied von einer wunderschönen und spannenden Woche Nordinsel, dem Reisen und den Leuten zu nehmen...

© Liesa Goetze, 2011
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 18.04.2011
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 24.04.2011
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Liesa Goetze berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.