Italien 2011 - Fortsetzung des Berichtes Frankreich 2011

Reisezeit: September / Oktober 2011  |  von Uschi Agboka

Pieve di Teco – Rezzo – San Bernado di Conio

Über die 453 Richtung Pieve di Teco, eine landschaftlich schöne kurvige Straße.

Über die 453 Richtung Pieve di Teco, eine landschaftlich schöne kurvige Straße.

Dann geht es über eine noch kurvigere, extrem enge Straße - 563 - Richtung Rezzo

Dann geht es über eine noch kurvigere, extrem enge Straße - 563 - Richtung Rezzo

Ligurisches Hinterland

Ligurisches Hinterland

Cervo im Steriatal ist einer der faszinierendsten Orte in Ligurien. Der Ort ist römischen Ursprungs und hat zur damaligen Zeit als Kontrollposten an der Küstenstraße "Aurelia" gedient.

Cervo im Steriatal ist einer der faszinierendsten Orte in Ligurien. Der Ort ist römischen Ursprungs und hat zur damaligen Zeit als Kontrollposten an der Küstenstraße "Aurelia" gedient.

Cervo selbst ist ein Gewirr aus kleinen, verwinkelten und blumenbewachsenen Gassen.

Cervo selbst ist ein Gewirr aus kleinen, verwinkelten und blumenbewachsenen Gassen.

Blick von Cervo auf das Meer ...

Blick von Cervo auf das Meer ...

Der zentrale Platz vor der Kirche - Piazza Vittorio Emanuele in Cervo

Der zentrale Platz vor der Kirche - Piazza Vittorio Emanuele in Cervo

Der zentrale Punkt in Cervo und Blickfang ist die Kirche San Giovanni Battista. Sie überragt den malerischen kleinen Ort und ist schon von weitem sichtbar. Ihre prachtvolle Fassade ist dem Meer zugewandt.

Der zentrale Punkt in Cervo und Blickfang ist die Kirche San Giovanni Battista. Sie überragt den malerischen kleinen Ort und ist schon von weitem sichtbar. Ihre prachtvolle Fassade ist dem Meer zugewandt.

Cervo -  Die Kirche, ein aufwendiger Bau, mit dem schlanken Campanile wurde durch die üppigen Einkünft der örtlichen Korallenfischer finanziert. Sie war fertiggestellt, als 1720 die Korallenbänke vor der Küste durch einen Sturm zerstört wurden.

Cervo - Die Kirche, ein aufwendiger Bau, mit dem schlanken Campanile wurde durch die üppigen Einkünft der örtlichen Korallenfischer finanziert. Sie war fertiggestellt, als 1720 die Korallenbänke vor der Küste durch einen Sturm zerstört wurden.

Im Innern der Kirche San Giovanni Battista in Cervo

Im Innern der Kirche San Giovanni Battista in Cervo

Die alten Häuser in Cervo sind liebevoll restauriert und alle bewohnt.

Die alten Häuser in Cervo sind liebevoll restauriert und alle bewohnt.

9. Oktober 2011 - 33. Tag - Gefahrene Meilen: 74 Meilen (119 km)

Pieve di Teco - Rezzo - San Bernado di Conio - Colle San Bartolomeo - Cervo - Laigueglia

Der Wind, der nachmittags sehr stark aufkommt, legt sich in der Nacht. Morgens ist es ruhig und sonnig. Rolf, der wie jeden Morgen, 3 km bergab ins Dorf fährt, um Brot zu hole, ist begeistert vom Meer am frühen Morgen: Schön, ruhig, keine Menschen, nur hin und wieder mal ein einsamer Strandwanderer. Wir machen heute eine weitere Tour durch das bergige Hinterland der ligurischen Küste. Abfahrt um 10.30 Uhr über die 453 Richtung Pieve di Teco, eine landschaftlich schöne kurvige Straße. Dann geht es über eine noch kurvigere, extrem enge Straße - 563 - Richtung Rezzo, vorbei an der Kirche Wallfahrtskirche "Nostra Signora del Sepolcro", geweiht 1492. Wir fahren durch den riesigen, unheimlich wirkenden Steinbuchenwald "Faggeta di Rezzo", dem größten Liguriens, der mehr als 400 Hektar oberhalb von Rezzo einnimmt und die Hänge des Monte Monega und Carmo dei Brocchi bedeckt, bis hinunter zur Talsohle. Weiter über San Bernado di Conio, 986 m, wo ein Feld mit vielen Tafeln an die gefallenen Partisanen erinnert, manche von ihnen waren erst 15 Jahre alt. Über den Colle San Bartolomeo, 1.430 m, vorbei an Cesio am Ufer des Rio Tresenda bis Imperia. Durch lange dunkle Tunnel fahren wir vorbei am Capo Berta, über Diano Marina bis Cervo, im Golf von Diano Marina. Cervo gehört als autofreie Stadt mit mittelalterlichen Festungen zur Vereinigung "I Borghi piu belli d'Italia" (die schönsten Dörfer Italiens). Hier machen wir Halt.

Auf einem Bergsporn liegt die mittelalterliche Altstadt, die bergseitig durch eine Burg einen gesicherten Zugang hatte. Aufgrund der starken Steigung ist überall Fußgängerzone, was uns sehr gefällt. Cervo im Steriatal ist einer der faszinierendsten Orte in Ligurien. Der Ort ist römischen Ursprungs und hat zur damaligen Zeit als Kontrollposten an der Küstenstraße "Aurelia" gedient. Ab 1200 war der Ort ein Lehen der Calvesana. Dann, 200 Jahre später, unterstand Cervo den Genuesern. Der zentrale Punkt in Cervo und Blickfang ist die Kirche San Giovanni Battista. Sie überragt den malerischen kleinen Ort und ist schon von weitem sichtbar. Ihre prachtvolle Fassade ist dem Meer zugewandt. Der aufwendige Bau mit dem schlanken Campanile wurde durch die üppigen Einkünft der örtlichen Korallenfischer finanziert. Sie war fertiggestellt, als 1720 die Korallenbänke vor der Küste durch einen Sturm zerstört wurden. Cervo selbst ist Gewirr aus kleinen, verwinkelten und blumenbewachsenen Gassen. Vom zentralen Platz vor der Kirche, dem Piazza Vittorio Emanuele, führen alle Wege zu zum "Castello Clavesana", in dessen Mauern das lokale Heimatmuseum untergebracht ist. Direkt daneben findet sich das "Museo dell' olio" - ein Museum, das ganz dem Olivenanbau der Region gewidmet ist.

Wir haben vom Platz vor der Kirche einen phantastischen Blick über die ligurische Küste, einfach herrlich. Unsere Tour geht weiter, über Capo Cervo, Marina di Andora, Capo Mele bis Laigueglia. Dies ist ein kleiner Ferienort an der Sonnenbucht - Baia del Sole. In der gut erhaltenen Altstadt, die sich direkt ans Ufer schmiegt, sind noch zahlreiche Gebäude aus dem 16. und 17. Jh. zu bewundern, u. a. schöne Palazzi, ein Sarazenenturm und eine barocke Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist. Die Türme dieser Kirche dienten als Wachtürme vor den Schiffen der Sarazenen. 2 Glockentürme, die in bunten Majolikakuppeln enden, sind besonders prächtig. Schön sind die pittoresken Plätze, die sich entlang der Hauptgasse zum Meer hin öffnen. Wir suchen uns eine kleine Bar, direkt am Meer, geniessen unseren Cappuccino und Weißwein und schauen dem Treiben am Strand zu. Es ist warm, 22 Grad, aber sehr sehr windig.

Unsere Fahrt heute durch das gebirgige Hinterland der ligurischen Küste war wieder wunderbar, traumhafte Natur, kleine Bergdörfer, die am Berg kleben, geheimnisvolle dunkle Straßen durch verwunschene Wälder, eine herrliche Landschaft. Auch die Insel Gallinara war sehr gut zu sehen, dort befindet sich ein Landschaftsschutzgebiet. Gegen 16 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, zwar hat es noch 24 Grad, doch durch den Wind ist es kühler. Rolf zieht sich mal einen Pullover an, mir reicht mein Sommer-kleid. Auf dem Campingplatz kommen wir ins Gespräch mit einer netten Familie aus Turin. Sie sind Dauercamper, der Platz kostet 3.000 Euro im Jahr. Sie kommen jedoch nur im Frühjahr und Herbst auf den Platz, ansonsten ist es ihnen zu voll und hektisch dort. Darum fahren sie im Sommer nach Kalabrien und im Winter geht es zum Skifahren in die Berge des Piemont. Vater und Söhne bewundern die Harley. Sie besitzen selbst eine Harley, aber nur um in die Bar zu fahren und sich zu zeigen.
Zum Abendessen gibt es heute Scholle, Salat, Trauben, Brot und Weißwein. Später sehen wir uns noch einen Affenfilm an, ehe wir schlafen gehen.
Neu heute auf den Platz gekommen sind ein Kölner Ehepaar mit einem riesigen Wohnanhänger. Rolf fährt sein Motorrad an die Seite, damit der Mann mit einem Mover das große Gefährt bewegen kann. Sie kommen aus der Schweiz, Luzern und waren entsetzt über die Preise dort, 2 Kaffee, 2 Brötchen = 44 Euro! Wahnsinn.

Bilderalben unter www.harley-rolf.de

Strand in Laigueglia - Baia del Sole - für uns ein Graus, viel zu klein, zu schmal, zu viele Buden etc.

Strand in Laigueglia - Baia del Sole - für uns ein Graus, viel zu klein, zu schmal, zu viele Buden etc.

Am Strand in Laigueglia ...

Am Strand in Laigueglia ...

Laigueglia

Laigueglia

Laigueglia - Barocke Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist. Die Türme dieser Kirche dienten als Wachtürme vor den Schiffen der Sarazenen. 2 Glockentürme, die in bunten Majolikakuppeln enden, sind besonders prächtig.

Laigueglia - Barocke Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist. Die Türme dieser Kirche dienten als Wachtürme vor den Schiffen der Sarazenen. 2 Glockentürme, die in bunten Majolikakuppeln enden, sind besonders prächtig.

Laigueglia - Barocke Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Laigueglia - Barocke Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Laigueglia - Im Innern der barocken Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Laigueglia - Im Innern der barocken Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Laigueglia - Im Innern der barocken Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Laigueglia - Im Innern der barocken Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Laigueglia - Im Innern der barocken Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Laigueglia - Im Innern der barocken Kirche, die dem Hl. Matteo geweiht ist.

Schöne Burg am Strand von Laigueglia

Schöne Burg am Strand von Laigueglia

© Uschi Agboka, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Tour über 39 Tage, von Niederbayern, durch Frankreich (Zentralmassiv) und weiter nach Italien (Ligurien und Aostatal). Hier der zweite Teil - Italien.
Details:
Aufbruch: 07.09.2011
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 15.10.2011
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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