Oliven, Ouzo & Poseidon - 2012 und 2013

21.07.
Der weitere Weg verläuft Richtung Norden zum Lefkas-Kanal, den ich mit 4 Knoten hinter einem Segler durchfuhr. Die Stadt Lefkas hat eine ziemlich große Marina, und zeigt ansonsten im Hafenbereich keine Besonderheiten. Im Kanal ist jedoch bei der Pontonbrücke Schluss, bzw muss man warten, bis geöffnet wird. Bei mir war geschlossen - es dauerte aber nur 20 Minuten bis sich dieses Stahlungetüm wie von Geisterhand drehte und den Weg frei gab. Danach sind es noch ein paar 100 Meter, die entlang einer Sandbank, mit Stangen markiert, entlang gefahren werden, bis man wieder das offene Meer erreicht. Bei dieser Ausfahrt ist eine 50 Fuss Yacht etwas zu weit von der Fahrrinne abgekommen und im Sand stecken geblieben. Mit meinen 50cm Tiefang muss ich nicht so aufpassen und war ruck zuck durch. Danach sind es nur mehr 7 SM bis Preveza, wo bei der Einfahrt ebenfalls auf Markierungstonnen geachtet werden sollte. Wie ich so dahinfahre kommt mir ein seltsam graues, größeres, Festrumpfschlauchboot entgegen und blinkt mich an. Eine Polizeikontrolle! Und gleich eine mit allem was dazugehört, inclusive Alkotest. Aber zu Mittag - natürlich 0,0! Jedenfalls ist alles in Ordnung und kurze Zeit später sehe ich erstmals die Marina Aktio, wo mein Boot am 23.07. aus dem Wasser gehoben wird. Bis dahin ist allerdings noch Zeit und so stoppe ich kurz am Kai in Preveza. Nach einem Coke Light überleg ich nicht lange und fahre noch quer über den Ambrakischen Golf ca 6 SM zum Dorf Koronizia. Den Nachmittagswind im Rücken, reite ich auf den Wellen ans "Ende der Welt". Zumindest kommt es mir nach dem touristischen Hotspot der letzten Tage so vor. Ich bin wieder mal der einzige ausländische Tourist und auch sonst ist hier ziemlich tote Hose. Der Wind wirbelte den Staub herum..... zwei Tavernen mit kalten Speisen und ein Hafen-Cafe - thats it. Irgendwie mag ich es ja, wenn es ruhiger ist, aber dieser Ort vermittelte so eine Art Endzeitstimmung die sich aufs Gemüt drückte. Koronizia liegt auf einer Insel, die mit einer 5km langen Straße eine Verbindung zum Festland hat. Das Wasser war sehr seicht, und erinnerte etwas an den Plattensee.

22.07.
Jedenfalls verließ ich diese Gegend am nächsten Morgen gleich nach Laufen und Frühstück. Ich blieb im Ambrakischen Golf und fuhr Richtung Süden zur Ortschaft Vonitsa, welche einen weitaus freundlicheren Eindruck vermittelte. Dort gibt es eine Busstation mit Verbindung nach Athen, wo ich Erkundungen für meine Rückfahrt einholte, und wo ich im Hafen meinen alten Bekannten "Pierre Bordeaux" wieder traf. Er schippert seit einigen Jahren mit seinem Motorsegler ANAK in Griechenland herum. Ich hab ihn voriges Jahr im Chalkidiki kennen gelernt und verfolge diese Reise auf seiner Homepage. Wir hatten uns einiges zu erzählen. Seit heuer ist er zu zweit mit seiner Freundin unterwegs - beide 77! Aber voll gut drauf. Ich wünsch mir, dass ich (gemeinsam mit Andrea) in diesem Alter auch noch so gut in Schuss bin! Meeresluft tut anscheinend gut
Danach mit dem Boot weiter zur Marina in Preveza um zusätzliche Infos zu bekommen. Ist alles ein bisschen komplizierter als angenommen. Nachdem ich mir über die weiteren Schritte klar war, und weil Preveza eigentlich nichts Besonderes bietet, gings die die 8 SM, mit einer kurzen Pause am spiegelglatten Wasser, wieder retour nach Vonitsa - Liegeplatz neben Pierre. Langsam musste ich zu Packen beginnen und eine Bootsreinigung war auch noch angesagt.
Obwohl Vonitsa am Tag einen ruhigen Eindruck vermittelt, war ab 21h an der Hafenpromenade ganz schön was los, und erst weit nach Mitternacht kehrte Ruhe ein.
23.7.
Um 9h der Termin fürs Boot raus holen. Bei der Fahrt nach Preveza tauchte plötzlich 10m neben meinem Schifferl eine große Seeschildkröte au, schaute kurz herum und tauchte wieder ab. ½ h später befand sich mein Boot bereits am Slipanhänger und wurde zwischen 2 Segler geparkt.
Alles bestens, am 03.09. werde ich wieder kommen.
Meine weitere Tour war mit dem Bus nach Vonitsa, dort eine Nacht im noblen Hotel "Bel Mare" (25€/N),
Am 24.7. um 6.20h mit dem Bus nach Athen / Kiffisos, 1h mit dem Bus X93 zum Flughafen und hoffentlich um 14.55h Abflug nach Hause.

Insgesamt habe ich in diesem Monat ca 750 SM auf dem Meer zurückgelegt. Der Motor schnurrt wie am ersten Tag und auch sonst gabs keinerlei Probleme.
Ich hoffe, das setzt sich beim Trip in die nördliche Adria so fort!