Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome

Reisezeit: April / Mai 2013  |  von Franzi S.

Tag 17 - im Ferienparadies Coral Bay

Den Morgen gehen wir ruhig an. Es ist strahlendschönes Wetter und das Frühstück draussen gemütlich. Es ergibt sich auch noch ein nettes kurzes Gespräch mit der Schweizerin neben uns. Danach verlassen wir Carnarvon. Lange fahren wir an Feldern mit Bananenstauden vorbei und schmunzeln über den Reiseführer, der uns aufklärt, dass man hier die kleinen Bananen für die Kinderlunchbox erfunden habe und darauf sehr stolz sei...

Beim nächsten Roadhouse wird aufgetankt, dann gehts nordwärts weiter Richtung Coral Bay. Unterwegs begegnet uns ein typisch schweizerischer Alpaufzug... auf sowas muss man zuerst mal gefasst sein... Aber man wird ja vorgewarnt!

Die letzte Strecke führt über die Mauds-Landing-Road und schon bald erblicken wir kurz nach Mittag die ersten Zeichen der Zivilisation von Coral Bay, einem der bekanntesten Feriengebiete Westaustraliens.

1884 landeten hier die ersten Euroäer auf einem Schoner namens Maud (aha! Da haben wir den Zusammenhang mit dem Highway-Namen!) und bauten eine Anlegestelle für den Warentransport, vornehmlich Wolle und Schafe. Erst 1968 entstand das erste Hotel und dank der Nähe zum Ningaloo Reef (notabene dem zweitgrössten Riff Australiens nach dem Great Barrier Reef) wurde die Infrastruktur ausgebaut. Heute besteht der Ort aus 20 Häusern, einem Hotel, zwei Caravanparks und einem kleinen Shoppingcenter mit Restaurants. Es ist mehrheitlich die Feriendestination von Leuten aus Perth, die in zwei Tagen mit ihren Zelten, Campers und Booten hier hochfahren um ihren Urlaub zu verbringen. Und wir sind mitten in der Ferienzeit hier! Da sind wir ja mal gespannt, was uns hier erwartet!

Wir melden uns an der Rezeption und checken ein. Anhand vom Plan ersehen wir, dass wir am Rande des riesigen Zelt- und Caravanparks sind, was uns mehr als recht ist. Da das Süsswasser hier knapp ist, hat es beim Standplatz nur einen Wasserhahn mit Salzwasser. Eine gewisse Anzahl Liter Süsswasser haben wir aber zugut. Man drückt uns einen Schlüssel mit einem riesigen Hufeisen als Schlüsselanhänger in die Finger, damit wir unseren Süsswasservorrat auffüllen können, was wir auch sofort tun.

Dann fahren wir in den Park hinein und zwischen Häuschen und Zelten gleich beim Eingang bekommen wir unseren Platz. Das gefällt uns! Hinter uns befindet sich ein grosses Zelt, wo ein älteres Ehepaar locker in ihren Liegestühlen liegt und uns beim Manövrieren zuschaut. Als gute Nachbarn begrüssen wir sie und stellen uns vor. Das Ehepaar ist mit ihren Kindern und Grosskindern da, verbringt während 14 Tagen ihre Ferien und kommt aus ... genau ... Perth.

Es ist recht heiss hier, doch ein angenehmer Wind kühlt die Temperatur ein wenig hinunter. Jürg geniesst seinen "Ankerdrink" und auch ich lasse ein wenig die Umgebung auf mich wirken.

Danach spazieren wir zum kleinen Shoppingcenter, wühlen uns durch die wenigen Souvenirshops und essen in einem kleinen Café ein getoastetes Sandwich und ein Stück Pizza. Danach spazieren wir zum zweiten Caravanpark. Dort befindet sich der Touroperator "Eco Tours". Bereits zuhause haben wir uns mutig für ein neues Schnorchelabenteuer entschieden. Am Ningaloo Reef gibt es viele Attraktionen. Einerseits schwimmen von März bis Juni die riesigen Walhaie südwärts und die Riesenmantas halten sich in der Bucht auf, andererseits hat es von Juli bis Oktober Buckelwale. Wir haben uns für eine Tour zum Reef und zu den Mantas entschieden. Die Walhai-Tour hätte uns zwar gereizt, aber sie ist sehr teuer und ich bin mir nicht sicher, ob ich mutig genug gewesen wäre mitten auf dem Meer zu tauchen. Unsere Buchung klappt für morgen und wir freuen uns darauf.

Wir bummeln durch ein kleines Buschwäldchen an den Strand. Es ist eine wunderbare Bucht mit sehr seichtem klarem Wasser bevor die verschiedenen Grün- und Blautöne das Reef ankündigen. Draussen am Horizont toben die Wellen ans Ende des Reefs. Ein toller Anblick! Obwohl es Ferienzeit ist, fühlt man sich nicht in Rimini und die Leute halten sich in Grenzen. Vorallem Familien mit Kleinkindern geniessen die kaum knietiefe Bucht. Die kleinen Poopser können hier wunderbar herumplanschen und Sandburgen bauen. Wir spazieren gemütlich im angenehm warmen Wasser südwärts die Bucht hinab. Was für ein wunderbarer Ort.

Wir kehren zurück zum Camper und geniessen ein Ruhestündchen bei Lesen und Relaxen. Dann geht die Sonne langsam unter und wir kehren an den Strand zurück. Wie viele andere setzen wir uns auf den Sand und geniessen den herrlichen Sunset. Auf dem Rückweg begegnen uns die beiden Schweizer aus Carnarvon wieder und dieses Mal kommen wir ein wenig länger mit ihnen ins Gespräch. Sie sind wie wir auf dem Weg nach Broome, wo sie ihren Camper abgeben werden und dann geführt die Gibbs Road nach Darwin bestreiten. Sie sind auf dem anderen Caravanpark und bleiben heute und morgen an der Coral Bay. Wir laden sie zu einem Glas Wein ein, wenn sie morgen Lust dazu hätten. Dann verabschieden wir uns.

Zurück beim Camper kommt ein richtiger Sturmwind auf und fegt alles über den Platz, das nicht niet- und nagelfest ist. Wir staunen über die Qualität der umliegenden Zelte, die den starken Böen locker standhalten. Wir zügeln unseren Tisch und die Stühle auf die andere Seite des Campers, wo wir uns auf der windstillen Seite befinden. Zum Znacht gibt es einen Tomatensalat, Brot und ein Glas Wein. Es ist bereits dunkel und unsere Sturmlampe verbreitet ein romantisches Licht unter einem eindrucksvollen Sternenhimmel. Viele Kinder sind unterweg und spielen mit Taschenlampen Verstecken. Jürg beobachtet dies schmunzelnd, erinnert es ihn doch an seine Kindheit in Salavaux.

Irgendwann gibts aber Ruhe auf dem Campingplatz und auch wir ziehen uns zurück. Erwartet uns morgen doch ein spektakulärer Tag!

© Franzi S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7000 Kilometer im Motorhome an herrliche Strände, über einsame Highways durchs Outback bis in den Kakadu Nationalpark. Eine spannende Reise...
Details:
Aufbruch: 04.04.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 16.05.2013
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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